Es war einmal in USA ... Tagebuch einer New York-Reise

Reisezeit: Dezember 1998  |  von Marita Marie Loosli

Lang ist es her ...

Als letztere 1879 erbaut wurde, lag sie noch in der Vorstadt, denn zu der Zeit endete New York an der 42. Straße. Heute ist das reich verzierte, neugotische Bauwerk umgeben von den gläsernen und stählernen Fassaden moderner Gebäude, vor denen sich die elftgrößte Kirche der Welt geradezu winzig ausmacht.

Schließlich spuckt uns der Bus auf der Höhe von Harlem vor 'St. John the Divine' aus. Kaum zu glauben, aber diese Kathedrale ist schon jetzt die drittgrößte christliche Kirche der Welt. Dabei ist sie gerade einmal zu zwei Dritteln fertiggestellt. Irgendwann einmal soll sie größer sein als die Kathedralen von Chartres und Notre Dame zusammen. Doch auch dann wird sie vor den sie umgebenden Wolkenkratzern wohl nicht viel größer wirken als ein Einfamilienhaus ...

Gegen Mittag erreichen wir den Battery Park, wo wir mit einer Fähre zur Freiheitsstatue und nach Ellis Island - der früheren Einwanderer-Insel - hinüberfahren. Der ehemalige Ankunftsort von Millionen von Menschen, die dem Elend ihrer europäischen Heimat entfliehen wollten und stattdessen neues erleben mussten, ist heute ein Museum. Auf der Hinfahrt ist es noch nasskalt und trüb, doch dann klart es auf.

Und als wir auf dem Rückweg sind, erleben wir einen hinreißenden Sonnenuntergang, der Miss Liberty in ein zartes, pfirsichfarbenes Licht taucht, bis sie sich schließlich nur noch als dunkle Silhouette vor einem orangeroten Hintergrund abhebt ... vor sich das silbergrau schimmernde Wasser des Hudson Rivers, auf dessen sanfte Wellen die letzten Sonnenstrahlen märchenhafte Reflexe zaubern. Für einen Besuch des World-Trade-Centers ist es heute schon zu spät. 'Beim nächsten Mal', denken wir, ohne zu ahnen, dass es in drei Jahren für immer zu spät dafür sein würde. Manche Dinge sollte man eben nicht auf die lange Bank schieben ...

© Marita Marie Loosli, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eigentlich ist ein Getränk Schuld daran, dass es uns in das vorweihnachtliche New York zog, denn wo könnte es sonst noch amerikanischer glitzern als im Disneyland in Paris. Und eben dorthin hatte dessen Hersteller uns freundlicherweise dank eines Rubbel-Los-Hauptgewinns eingeladen, beim Endspiel der Fußball-WM 1998 im „Stade de France – St. Denis“ dabei zu sein. Wen mag es da verwundern, dass wir nach drei Tagen mit Mickey Mouse & Co. von einem ‚Glitzer-Virus’ befallen waren ...
Details:
Aufbruch: 15.12.1998
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 22.12.1998
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Marita Marie Loosli berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.