Nordlicht, Rentiere und minus 40°C
Durch den Nationalpark
Die nächsten Tage geht es von Hütte zu Hütte. Unsere Route führt uns durch dichte Waldgebiete in den Flusstälern als auch über unwirtliche Hochflächen. Das Schwierigste bei all dem ist und bleibt die Orientierung. Das flache Terrain sowie die wenig markanten Geländepunkte bieten nur schlechte Orientierungsmarken. Wenn man Glück hat findet man in den Wäldern noch alte Spuren von anderen Schifahren, welche dann interessanterweise auch von den Rentieren genutzt werden und so oft über längere Zeit sichtbar bleiben. Es entsteht sozusagen eine Art Symbiose zwischen den Schifahren und den Rentieren. Die Rentiere nutzen die Spuren der Schifahrer um nicht so tief einzusinken und der Rentierverkehr hält die Spur länger offen.
Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Orientierung, muss man auch unbedingt darauf vorbereitet sein die Nacht im Freien zu verbringen. Auch Wetterumschwünge, Verletzungen oder abgebrannte Hütten können Ursachen für eine erzwungene Nacht im Schnee des hohen Nordens sein. Aus diesem Grund ist es unerlässlich im Rucksack Zelt, Kocher, Daunenschlafsäcke und ein Axt für Feuerholz zu haben. Vor allem die Kälte kann ein ernsthaftes Problem für eine Nacht im Freien darstellen. So zeigte am letzten Morgen das Thermometer -42°C (bevor die LCD Anzeige vollkommen den Geist aufgab) und man kann sich schon ausmalen wie gemütlich eine Nacht bei solchen Temperaturen aussehen kann. Mein persönlicher Tipp ist nur - raus aus den Tälern, wo sich in windstillen Nächten ein bodennaher Kaltluftsee bildet und so die Temperatur auch deutlich unter -40° fallen kann.
Im Urho-Kekkonen-Nationalpark
Orientierungsarbeit
Nachmittagsstimmung am Heimweg zum Kilopää Fjell Centre
Aufbruch: | 14.02.2002 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 27.02.2002 |