Rezzo East of Bali - bei Drachen und Walfaengern! Indonesien 1994

Reisezeit: August - Oktober 1994  |  von Ralph Granzow

Flores: Trekken zum Gipfel Gunung Inerie

Genau, wir haben uns entschlossen den Gunung Inerie zu besteigen! Dafuer brauchen wir ein wenig Lebensmittel!

Lukas hat uns eine adresse gegeben, wo wir uebernachten koennen und auch einen fuehrer finden koennen. Er hat auch noch einen kleinen brief auf indonesisch fuer die leute geschrieben, so dass es keine missverstaendnisse gibt.

Nachmittags gehts per bemo richtung Watumeze. Nach einer halben std und fuer 4,000 rupiah erreichen wir das haus von ibu lena.
Ich zeige ihr unsere notiz von Lukas und wir werden ins haus gebeten...eigentlich ists kein haus, sondern eher eine einfache holzhuette...es gibt nicht mal einen holzboden, sondern einfach nur ein blosser lehmboden.

Wir versuchen zu kommunizieren...ist ganz witzig, frank mit seinen nichtvorhandenen indonesisch kenntnissen, ich mit meinen basics. Trotz ein paar Problemen und hin und wieder mit Missverstaendnissen ists amuesant.

Erstmal gibts einen kaffee, spaeter essen wir zu abend.
Alles sehr einfach: reis, mais und etwas nudeln...kein fleisch, das gibts nur ab und zu.

Frueh ziehen wir uns in unser zimmer zurueck...eigentlich das zimmer vom aeltesten sohn, er macht es aber fuer uns frei. Man gibt uns noch einen typischen sarong von dieser gegend, aenlich wie ein schlafsack, nur oben und unten offen.

Da liegen wir nun auf unserer pritsche und versuchen zu schlafen. Ich muss natuerlich bald auf toilette...ist ein kleiner verschlag draussen neben unserer huette. Dismal keine kakerlaken zu sehen (siehe Reisebericht Myanmar 2000), aber auch danach ist nicht an schlaf zu denken. Wir verweichlichten europaer sinds nun mal nicht gewoehnt ohne matratze zu schlafen. Ist alles recht hart und trotz sarong recht kuehl.

Ich bin froh, als uns unser guide (oberhaupt der familie) gegen 3 uhr weckt und uns von der unbequemen lage "befreit". Nach nem kaffee gehts los.
Mit jeweils einer taschenlampe ausgeruestet, suchen anus -der 15 jaehrige sohn - und sein vater den weg.
Anfangs noch ein gemuetlicher weg, nicht zu steil, trotzdem fange ich bald das schwitzen an. Jedoch bald wirds steiler...ich keuche ganz schoen, der vater - fast immer eine kretek im mund scheint keine anstrengung zu spueren.

Nach einem waldstueck wirds dann richtig spannend - vor uns beginnt die heikle stelle: pures lavagestein...also kein angenehmer weg mehr, man hat keinen halt mehr, es ist wie auf eiern zu laufen. Wir kaempfen uns nach oben, manchmal auf allen vieren und meistens 2 schritte vor und 3 zurueck...sehr ermuedend.

Aber nach hartem kampf erreichen wir rechtzeitig den unteren gipfel, wir schauen uns den sonnenaufgang an, dann gehts zum letzen stueck. Oben aufm gipfel erwartet uns ein fantastischer ausblick.
Richtung osten sehen wir den gunung ebulobo, richtung westen sind die komodos und die vielen kleinen inseln zu sehen, im sueden sind kleinere vulkane zu bestaunen und im norden koennen wir die kueste und das meer betrachten. Echt geil!!!!

Der inerie sieht aus wie eine pyramide und wir koennen seinen schatten, der von der aufgehenden sonne projeziert wird, erkennen. Wir sitzen da und geniessen diesen einmaligen ausblick.
Nun, wer nach oben geht, muss auch wieder runter, und wir wissen was uns erwartet: eine gefaehrliche rutschpartie, die sicher gut auf oberschenkel und knie geht. Frank und ich gehen die sache besinnlich an, ein falscher tritt und man kann sich sehr leicht ein bein verstauchen. Anus hingegen kennt nichts und RENNT teile des weges herunter. Wir koennen nur den kopf schuetteln, wir mit unseren trekkingschuhen ausgeruestet und im vergleich dazu der junge mit BADESCHLAPPEN!!!!

Als einer seiner schuhe kaputt geht, ist das..nein...kein problem, er laeuft einfach BARFUSS weiter. Unglaublich! Und dabei laechelt er noch!
Nach gut 2 std kommen wir gluecklich zu hause an, wo wir einen kaffee trinken und fruehstuecken.
Wir beide kaufen jeweils einen sarong fuer 40,000 rupien, ein guter preis fuer diese armen leute, aber diesmal gebe ich es gerne!

Bald darauf bringt uns ein bemo zurueck zum hostel, wo es ein kaltes mandi gibt und dann ne muetze schlaf. Nachmittags von lauter musik geweckt, gibts tee und gebaeck und ne schachpartie, die ich mit glueck gewinne!

Gunung Inerie...da gehts rauf

Gunung Inerie...da gehts rauf

das ist das "Haus"...links im Bild die Toilette...

das ist das "Haus"...links im Bild die Toilette...

Kinderin IDS wollen immer fotographiert werden

Kinderin IDS wollen immer fotographiert werden

mein Sarong...

mein Sarong...

und unser Bett

und unser Bett

kurze Verschnaufpause...

kurze Verschnaufpause...

kurz vorm Sonnenaufgang

kurz vorm Sonnenaufgang

und noch eins...

und noch eins...

abegekaempft aufm Gipfel

abegekaempft aufm Gipfel

Man beachte: Badeschlappen und immer eine Kretek nach der anderen rauchend, laeuft der Kerl ohne erkennbare Anstrengung den Berg rauf...

Man beachte: Badeschlappen und immer eine Kretek nach der anderen rauchend, laeuft der Kerl ohne erkennbare Anstrengung den Berg rauf...

und noch ein Bild kurz vorm Abschied

und noch ein Bild kurz vorm Abschied

© Ralph Granzow, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Indonesien hat es mir einfach angetan. Ich will noch mehr von diesem aufregenden Land erkunden. Mein Ziel: Die Inseln oestlich von Bali, weit ab vom Touristenstrom... Einige Abenteuer sollten uns erwarten, u.a. eine Vulkanbesteigung auf Flores, im Angesicht von Drachen und auf der Jagd mit traditionellen Walfaengern...und noch vieles mehr... Unglaublich schoene Dinge waren zu bestaunen, aber auch schreckliches sollte uns widerfahren. Lest doch selbst:
Details:
Aufbruch: August 1994
Dauer: circa 9 Wochen
Heimkehr: Oktober 1994
Reiseziele: Indonesien
Thailand
Der Autor
 
Ralph Granzow berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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