A city that doesn't sleep - New York
Amazing, more amazing, New York
Nun gut, jetzt ist es schon ein wenig her, dass ich in New York war, trotzdem sollte es keine Probleme bereiten hierüber auch jetzt noch zu schreiben, da der Aufenthalt so genial war, dass ich noch sehr lange daran zurückdenken werde. Unter welchen chaotischen Umständen ich da hingekommen bin wisst ihr ja schon, deshalb werde ich jetzt mal den Aufenthalt an sich beschreiben.
Nach dem wir unser Gepäck hatten - bzw. nicht hatten - ging es ab in die Stadt. Mit dem Zug Richtung Grand Central Station und dann erstmal zu Fuß weiter zum Hotel. War leicht zu finden und super gelegen. Also Zimmer bezogen und sonst die Sachen erledigt, die man halt so macht wenn man nach einer längeren Reise am Zielort ankommt.
Obwohl wir seit fast 20 Stunden auf den Beinen waren gingen wird noch ein Bier trinken und was bietet sich da besser an, als zum fünf Minuten entfernten Times Square zu laufen und ein - hmm welches Adjektiv passt denn jetzt wohl am besten? interessant schmeckendes vielleicht - Budweiser zu trinken. Es ist echt überwältigend: Ich meine dieses Lichtermeer! Es ist gerade 8:11 morgens (viel zu früh) und ich bin im ICE von Hannover nach Hamburg und obwohl die Autos schon ohne Licht fahren ist es dunkler draußen als um Mitternacht am Times Square. Dort scheint es keine Nacht zu geben! (Wenn das die Grünen wüssten!) Nun ja, da sich dann doch die Müdigkeit so langsam bemerkbar machte, gingen wir zurück ins Hotel und schliefen mehr oder weniger gut. Also eigentlich doch ganz gut, aber so zwei oder dreimal stand ich senkrecht im Bett - direkt vor unserem Fenster fuhren die ganze Nacht riesen Lastwagen vorbei und da Löcher in der Wand nach draußen waren, klang es so, als würden die durch mein Bett fahren. Echt selten so verjagt nachts!
Da ich gestehen muss, dass ich nicht mehr die genaue Reihenfolge der Sachen weiß, die wir in New York gemacht haben, fange ich einfach mal an zu erzählen, wie ich denke es am sinnvollsten ist:
Einer der Wege ich glaube es war sogar der erste - führte uns natürlich zu Ground Zero und obwohl man diesen Platz zu genüge aus dem Fernsehen kennt ist es etwas ganz anderes wenn man vor dieser gigantischen Baugrube steht. Also eigentlich sieht man ja nichts, aber gerade das ist echt bedrückend. Man weiß ja was da vorher stand und dann das - ein Loch mitten in Manhattan. Diese Türme müssen echt unglaublich gewesen sein und es überstieg meine Vorstellungskraft dort zu stehen und die Bilder des 11. Septembers Revue passieren zu lassen. Das eben klingt zwar vielleicht ein bisschen blöd, aber es war wirklich so, dass ich die Bilder die im Fernsehen ja heute noch rauf unter runter laufen nicht mit diesem Platz in Verbindung bringen konnte. Natürlich hängen überall Bilder der Katastrophe, aber trotzdem war das für mich alles ein wenig unwirklich und echt bedrückend. Schließlich starben hier vor ein paar Jahren ein paar tausend Menschen.
Nun gut, von da aus ging es dann zu etwas fröhlicheren Orten. Nach einem kurzen Abstecher in die Trinity Church, die den 11. September trotz der Nähe zum WTC unbeschadet überstehen konnte ging es weiter durch die Wall Street runter zum Hudson River. Die Wall Street ist eigentlich nicht unbedingt was besonderes, bis auf dass hier die Weltwirtschaft maßgeblich beeinflusst wird. Nein, aber im Ernst: Gebäudemäßig hätte es auch eine ganz normale Straße in New York sein können, bis auf dass das Hissen die amerikanischen Flagge hier wirklich bis zum Äußersten getrieben wird - aber das mit dem Patriotismus in den USA ist ja bekannt.
Am Hudson River angekommen ist ein Blick auf die Brooklyn Bridge Pflicht und von meiner Dozentin - selbst New Yorkerin - wusste ich dass man auf jeden Fall die kostenlose Fähre nach Staten Island nehmen sollte. Nicht unbedingt, weil Staten Island ein Besuch wert war, sondern vielmehr weil man von der Fähre einen fantastischen Blick auf die Downtown Skyline hat und direkt an der Freiheitsstatur vorbeifährt - wenn man sie denn nicht übersah, ist nämlich echt klein das Ding.
Wieder in Manhattan angekommen gingen wir noch schnell durch den Battery Park wo unter anderem die Weltkugel zu sehen ist, die sich zwischen den Zwillingstürmen des WTC befanden. Da der Tag sich dann auch schon dem Ende näherte, gingen wir zurück ins Hotel, aber nicht ohne nochmal über den Times Square zu gehen - dieser Ort zieht echt an wie ein Magnet.
Der nächste Tag fing an wie jeder andere - mit einem Sonnenaufgang. Nein, das zwar auch, aber ich meine unser Frühstück im Park. Direkt um die Ecke unseres Hotel war nämlich ein 24-Stunden-Shop, der auch unglaublich leckeres Frühstück verkaufte - und zwar amerikanisches. Also gab es im Durchschnitt bei uns morgens einen halben Liter Kaffee, zwei bis drei gebratene Eier, Schinken, Speck, Bratkartoffeln und kleine Würstchen. Alles natürlich Take Away und so machten wir uns allmorgendlich auf in einen kleinen Park ein paar Meter entfernt von diesem Laden und begannen dort unseren Tag. War ziemlich cool und seit diesem Frühstück kann ich verstehen, warum einige Amerikaner ein wenig Übergewicht haben.
Ok, hab ich jetzt zwar nicht drüber geschrieben, aber natürlich waren wir auch bei den Vereinten Nationen. Nicht nur für Politikstudenten sehr interessant.
Bereits in Deutschland hatten wir eine Hop on Hop off Stadtrundfahrt gebucht, was bedeutet, dass man sich in einen Bus setzt und kann jederzeit aussteigen. Das machten wir auch gleich am Central Park wo ich drauf bestand, eine weiße Rose am Denkmal für John Lennon niederzulegen - für mich einer der besonderen Augenblicke dieser Reise. Von dort aus ging es zurück in den nächsten Bus. Entlang am Park und dann quer durch Harlem. Wenn ich noch mal nach New York kommen sollte, werde ich hier wohl deutlich mehr Zeit verbringen als dieses Mal - wir hatten ja nur vier Tage. Nachdem wir dann also die Tour durch Uptown Manhattan beendet hatten, gingen wir ein wenig zwischen den Hochhäusern spazieren und das ist echt gigantisch. Man kommt sich so super klein vor wenn man durch die Skyline läuft. Zwangsläufig kamen wir auch wieder an Ground Zero vorbei und beim zweiten Anblick wirkte dieser unwirkliche Platz sogar noch bedrückender. Da wir für den Abend Musicalkarten hatten (ich meine kann man fast direkt am Broadway wohnen ohne ein Stück dort zu sehen?!?), ging es für uns bald zurück ins Hotel, um uns fertig zu machen für diesen Abend. Zu sehen gab es "Hairspray" - ein Stück was sich mit der amerikanischen Rassentrennung auseinandersetzt. War ganz interessant, wobei ich sagen muss, dass ich schon bessere Stücke gesehen habe. Na ja egal, anschließend haben wir dann jedoch erfahren, was es heißt, am Broadway ein Bier trinken zu gehen. Dachte ich mir, dass ich meine Mutter mal einlade und bezahle doch gleich sieben Euro für ein kleines Bier - meine Fresse, das hab ich nicht mal in London bezahlt. Aber auch egal, wir hatten ja noch das durch unsere permanent laufende, nach Urin müffelnde Klimaanlage "gekühlte" Budweiser im Zimmer. Und so ging ein weitere Tag zu Ende.
Der Rest des Aufenthalts lässt sich jetzt nach einem halben Jahr echt schwer rekonstruieren. Auf jeden Fall waren wir noch auf dem Empire State Building - mittlerweile wieder das höchste Gebäude in New York. Der Ausblick ist echt genial und ein Muss für jeden der die Stadt besucht. Höhenangst ist allerdings nicht gerade eine gute Voraussetzung für die Besteigung. Da die Schlange vor dem Kassenhäuschen echt ziemlich lang seien kann, empfehle ich jedem, sich das Ticket vorher im Internet zu kaufen, das spart auf jeden Fall ein paar Minuten, wenn nicht Stunden.
Abschluss fand die Reise auf der Brooklyn Bridge. Von dort aus hat man einen genialen Blick auf beide (ja, New York hat zwei!) Skylines. Das war ein unglaublicher letzter Eindruck einer unglaublichen Reise. Danach ging es zum Flughafen und zurück nach Deutschland. Diesmal war auch mein Gepäck mit dabei und ich glaub ich flieg doch wieder mit der Airline.
Aufbruch: | 25.05.2007 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 30.05.2007 |