Suedamerika

Reisezeit: Juni - November 2007  |  von Tanja Nussbaumer

Bolivien

20 Minuten nachdem wir den bolivianischen Stempel und dessen Visum erhielten, erreichten wir den Ort Copacabana. Ein kleiner touristischer Ort, der ebenfalls am Titicacasee liegt, jedoch zu Bolivien gehoert. Im Gegensatz zu Puno in Peru ist dies eindeutig der schoenere Ort, friedlicher, schoene Sonnenuntergaenge und auch kleiner und uebersichtlicher.
Am naechsten Tag fuhren wir gegen Mittag zur Isla del Sol, von der ebenfalls viele Touristen geschwaermt haben. Als erstes fuhren wir mit dem Boot, eingequetscht wie in einer Sardinen-Buechse, in den Sueden der Insel. Uns wurde gesagt, dass es dort Boote gibt, mit denen wir in den Norden fahren koennten. Tja, wiederum standen wir wie naive Touristen da, haben wieder einmal die Auskunft geglaubt und natuerlich war da kein Boot - nur Privatboote. Gott sei dank waren wir im Total ca. 8 Personen, die in den Norden fahren wollten und so liesen wir halt ein Boot chartern!! Gelohnt hat es sich schlussendlich, denn der Norden der Insel ist viel ruhiger als der Sueden. Mensch und Tier leben hier wirklich zusammen, so kam es ab und zu vor, dass an der Kueste mal eine Herde Schafe, mal einige Saeue, Pferde und Maulesel, ja sogar Stiere vorbeiliefen. Ebenfalls wurde von Menschen wie auch von Tieren der Strand auch als Toilette benutzt - AAh, dazu dienen die umfangreichen Roecke der Frauen!!
Am naechsten Morgen nahmen wir dann die Wanderung vom Norden in den Sueden in Angriff. Wieder einmal hinauf und hinunter laufen, teils auch mit Stufen. Sarah und ich hatten diese Stufen seit dem Machu Picchu wirklich satt! So goennten wir uns immer wieder eine Trinkpause, machten Fotos und bestaunten die Aussicht.

Von Copacabana gings nach La Paz, der hoechstgelegenen Hauptstadt der Welt, wo wir fleissig Shoppen gingen, das Coca Museum besichtigten, Party hatten und natuerlich auch die gefaehrlichste Strasse der Welt, die sogenannte "Death-Road", hinunter fuhren. Keine Angst, die Strasse ist nicht mehr so gefaehrlich und traegt diesen Namen aus fruehren Tagen. Damals benutzten Autos und Lastwagen diese Strasse und da die Strasse sehr eng ist, sind viele Personen verunfallt und teils auch gestorben. Die ganze Vorgeschichte, den trotz noch Steilen Abhaengen auf der linken Seite und die mehreren Kreuze, die an einigen Stellen als Andenken an die Verstorbenen angebracht wurden, machen aus der Abfahrt trotzdem ein besonderes Erlebniss. Heute benutzen jedoch die Auto-/Lastwagenfahrer die neu erbaute und entsprechend komfortablere Strasse, so dass sich der Gegenverkehr auf der Death-Road sehr in Grenzen haelt.

komplett ausgeruestet und startbereit fuer die gefaehrlichste Strasse der Welt - v.l. Sarah, Stefania und ich

komplett ausgeruestet und startbereit fuer die gefaehrlichste Strasse der Welt - v.l. Sarah, Stefania und ich

The Death-Road

The Death-Road

La Paz - die hoechstgelegene Hauptstadt der Welt

La Paz - die hoechstgelegene Hauptstadt der Welt

Eigentlich wollte ich nach fuenf Tagen weiter nach Sucre gehen. Doch wieder einmal blieb ich in La Paz stecken - Strassenblockaden und riesige Demonstrationen waren in Sucre vorhanden und die Busse konnten somit nicht fahren. So fuhr ich am naechsten Tag nach Potosi, wo ich die Silberminen besichtigen ging.
Als erstes kauften wir einige Geschenke fuer die Minenarbeiter ein: Fanta und Coca-Cola fuer die unterste Schicht, Coca-Blaetter und 96% Alkohol fuer die mittlere Schicht und Dynamit fuer die Fuehrungsstufe, das unser Guide waehrend der Besichtigung verteilte. Auf dem Gelaende gingen wir ein bisschen aufwaerts und dann hinein in eine der Minen. Wir liefen, kletterten und rutschten die Gaenge hinunter, besuchten auch noch den sogenannten Minen-Gott und wuenschten viel Glueck und wenige Unfaelle fuer die Minenarbeiter. Da am Wochenende ein Festival stattfand, sahen wir nur wenige Minenarbeiter, dafuer war es weniger staubig, was meinen Kontaktlinsen auch wieder zugute kam.
Das Festival am Wochenende besuchte ich natuerlich auch. Der Umzug ging den ganzen Tag und eine Folkloregruppe nach der anderen, praesentierte ihre Taenze und Kostueme (beinahe wie bei uns die Fasnacht, nur natuerlich bolivianischer...). Da hatte ich natuerlich den Plausch!! Smile.
Da fuer Montag bereits wieder Demonstrationen und Strassenblockaden angekuendigt wurden, musste ich Sucre gezwungenermassen auslassen (nichts mit feiner Schokoladen-Degustation...Sniff!), verliess aus Sicherheitsgruenden auch Potosi und ging weiter nach Uyuni.

Einkaufen auf dem Minenarbeitermarkt

Einkaufen auf dem Minenarbeitermarkt

hart arbeitende Minenarbeiter

hart arbeitende Minenarbeiter

Fasnacht auf bolivianisch

Fasnacht auf bolivianisch

Am gleichen Tag buchte ich die Dreitagestour in die Salzwueste. Waehrend diesen drei Tagen waren wir in einem Jep unterwegs.
Am ersten Tag besuchten wir bereits das groesste Highlight: die Salzwueste. Unter Anderem wurde uns gezeigt, wie die Bolivianer aus der Salzwueste das Salz verarbeiten, dann gings zur Isla Incahuasi und dann natuerlich noch in die Mitte der Salzwueste, wo wir dann die geheimnisvollen Fotos machen konnten. Am Abend uebernachteten wir im Salzhotel (sogar im Essen war "grosszuegig" Salz vorhanden....). Am zweiten Tag gings zum Arbol de Piedra und zur Lagune Colorado. Am Abend hiess es dann tuechtig Kleider anziehen und Alkohol gegen die Kaelte (ca. -15 Grad) trinken, doch wir schlotterten trotzdem bereits ab 17.00h, dank der improvisierten heissen Bettflasche war es dann schlussendlich trotzdem warm. Am letzten Tag gabs um 4.30h Tagwacht. Bei eissiger Kaelte fuhren wir zu den Agua Calientes, wo wir uns endlich aufwaermen konnten. Das tat gut! Abschliessend besichtigten wir noch die Lagune Verde und fuhren dann zur bolivianischen Grenze, wo ich mich von der Gruppe verabschiedete und weiter nach Chile in das touristische Oertchen San Pedro de Atacama fuhr!

Isla Incahuasi und soweit das Auge sah nur Salz, Salz, Salz

Isla Incahuasi und soweit das Auge sah nur Salz, Salz, Salz

Dort angekommen war ich heilfroh ueber die wirklich heisse Dusche. Endlich wieder einmal warm (und auch sauber)! Wow, und was war denn das? Da gibt es ja sogar fliessend Wasser bei den Toiletten und das Toilettenpapier ist inklusive im Preis? Hui, und auch die Preise sind um das dreifache angestiegen....so verliess ich das ueberteuerte San Pedro de Atacama nach zwei Tagen wieder und fuhr weiter in den Norden von Argentinien, nach Salta!

© Tanja Nussbaumer, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach Mittelamerika taste ich mich langsam in den Sueden hinunter. Nach dem Segelturn erreiche ich Kolumbien und gehe weiter nach Ecuador inkl. Galapagos Inseln anschliessend nach Peru, Bolivien, kurzer Abstecher in die Atacama Wueste in Chile, weiter in den Norden von Argentinien, Iguazu Wasserfaelle, bei Gelegenheit evtl. noch nach Rio de Janeiro und dann von Buenos Aires zuerueck nach Hause in die Schweiz!
Details:
Aufbruch: 01.06.2007
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 28.11.2007
Reiseziele: Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Der Autor
 
Tanja Nussbaumer berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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