Mein neues zuhause...
Meine Schwester verarscht mich zwar heute noch damit, dass ich am Tag meiner Abreise noch packen musste, aber es ist gar nicht so einfach einen Koffer für ein halbes Jahr zu packen. Schon gar nicht wenn man nur 20 Kilo Gepäck (oder so) mitnehmen darf, und noch nie zuvor in dem Land war, in dem man Gasttochter, Schülerin, ... sein wird...
Neue Welt
Mein erster Flug. Ich war ganz schön nervös am Flughafen.
Als ich in München ins Flugzeug (nach Frankfurt) stieg, teilte mir eine Stewardess mit, dass mein Platz irgendwo rechts sei. Irgendwie hatte ich schon immer Probleme, die Richtungen auseinander zu halten, also ging ich auch dieses Mal zielstrebig nach links und wunderte mich, warum ich meinen Platz (oder auch nur einen mit einer ähnlichen Nummer) fand.
Mit der Hilfe eines Stewards fand ich schließlich heraus, dass ich wieder mal rechts und links verwechselt hatte. Irgendwann fand ich doch noch zu meinem Platz.
Mein Aufenthalt in Frankfurt verlief relativ unspektakulär und bis auf meine tausend verschiedenen Gefühle zu der Zeit kann ich mich auch nicht an viel erinnern.
Im Flugzeug von Frankfurt nach Bangkok ging ich sogar in die richtige Richtung und setzte mich, eingekeilt zwischen einem betagten Franzosen und einem jungen Taiwanesen.
Glücklicherweise tauschte der Franzose seinen Fensterplatz mit mir und seinen Platz in der Mitte mit dem Taiwanesen (Penny) auf der anderen Seite.
Der Flug...Wie kommt es eigentlich, dass es in Filmen die Lärmpegel der Flugzeuge deutlich leiser ist, als in der Realität?
Zum Glück hatte ich keinen Hunger, denn das Essen in Flieger hätte meinen Magen wohl überstrapaziert.
Dann, um ca. 14 Uhr Ortszeit: Ankunft in Bangkok, Suwanaphum Airport.
Wenn mich Penny nicht darauf aufmerksam gemacht hätte, hätte ich wohl meinen Koffer am Flughafen vergessen (wo hatte ich nur meinen Kopf?).
Zuvor musste ich aber zur Passkontrolle. Diese zwei Typen haben wohl noch nie ein in Deutschland ausgestelltes Visum gesehen! Alle anderen Leute dort brauchten keine 2 Minuten, bis man sie gehen ließ, aber ich stand mindestens 5 Minuten rum. Die Kontrolleure schienen ziemlich ratlos und irgendwann bekam ich endlich meinen Reisepass und die Erlaubnis weiterzugehen. Allerdings hätte ich wohl einen Blick auf den Eintrag der Kerle werfen sollen, denn viel später bekam ich noch Probleme damit (erzähl ich dann noch).
Nachdem ich meinen Koffer gefunden hatte, machte ich mich auf den Weg Richtung Ausgang.
Was mich dort erwartete, verwirrte mich noch mehr als ich ohnehin schon war.
Dort waren mindestens 50 Leute, die wie wild mit ihren Schildern rumfuchtelten. In Deutschland hatte mir meine Organisation gesagt, dass mich ein Mann abholen würde, den ich nun suchte. Viel Zeit blieb mir allerdings nicht, weil eine Meute Taxifahrer auf mich zustürmte und mir ihre Dienste aufzwingen wollten. Nach einem Schauermärchen von der "head-mafia" ihrerseits (, die angeblich im Flughafen rumläuft und wahllos irgendwelchen Menschen den Kopf abschneidet (und das natürlich ungestraft)) und der zwanzigsten Beteuerung meinerseits, dass mich jemand abholen wird, wurde ich sie endlich los. Also ging ich ein paar Schritte weiter, bis mich ein Mann aufhielt, auf dessen Schild "Welcome Mr. Williams" stand und der mich fragte, ob ich derjenige sei. Hinter ihm tauchte eine 1.50m Frau auf (Lim, mein erster Local Coordinator), die auf "Maria" wartete und unglaublich glücklich schien.
Nun mussten wir noch eine Stunde warten, auf jemanden, der mir als "unser Koch" vorgestellt wurde. Sein Name ist "Maew" und er ist schwul, obwohl ich fast 6 Monate in Thailand war ist er heute immer noch der schwulste Mensch den ich kenne (nichts gegen Schwule, aber er ist es halt). Er ist cool!
Schließlich verließen wir den Flughafen in einem Taxi, das außen recht schneidig aussah, aber innen richtig schäbig war.
Der erste Eindruck, der sich bis heute nicht als falsch erwiesen hat: In Thailand sind Verkehrszeichen nicht unbedingt zu beachten. Wir fuhren gerade mit ungefähr 100 km/h auf einer Schnellstraße dahin, als am rechten Fahrbahnrand ein Geschwindigkeitsbegrenzungs-
schild mit einer 80 erschien. Unser Taxi fuhr mit gleich bleibender Geschwindigkeit weiter und wir wurden noch von einem viel schnelleren Auto überholt.
Nach einiger Zeit (gut, dass ich kein ängstlicher Mensch bin!) kamen wir an einem ziemlich versifften Ort an, der sich als Busstation erwies. Dort machte ich Bekanntschaft mit einer thailändlischen öffentlichen Toilette (Pissloch). Ziemlich gewöhnungsbedürftig.
Schließlich stiegen wir in einen Bus, der uns für ungefähr 2,50€ pro Person nach Singburi (->140km) brachte (plus kühles Getränk und Erfrischungstuch). An der Busstation in Singburi erfuhr ich, dass ich nicht wie geplant gleich zu meiner Gastfamilie ziehen würde, da deren Haus überflutet ist. Statt dessen sollte ich zunächst im Haus meiner Organisation wohnen.
...(Fotos folgen!)
Aufbruch: | 21.10.2006 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 03.04.2007 |