Mein neues zuhause...

Die Introduction Week begann mit einem langen Vortrag über die thailändische Kultur...
Das Wichtigste in Kurzform:
-Berühre NIEMALS den Kopf oder die Haare eines Mitmenschen,
vor allem nicht die, der Älteren. Tut man es versehentlich,
sollte man sich so schnell wie möglich entschuldigen.
-Nicht mit den Füßen auf Leute zeigen! Sie werden es nicht
lieben...Auch wenn man auf einem Stuhl sitzt, sollte die
Sohle der Schuhe oder Füße nicht auf jemanden deuten.
-Bevor man in ein Haus geht UNBEDINGT die Schuhe ausziehen,
tut man es nicht, wird der Hausgeist (und die Bewohner des
Hauses) beleidigt.
-Kurze Hosen/Röcke/Kleider sollten mindestens bis zu den
Knien gehen, T-Shirts mindestens bis zu den Ellbogen
-Wenn man an anderen Leuten vorbeigeht, sollte man nicht
aufrecht gehen, sondern leicht gebückt (das gilt auch für
Buddhas).
-Wird die Nationalhymne an öffentlichen Plätzen gespielt,
muss man aufrecht stehen bleiben und sich möglichst nicht
bewegen.
-SMILE! (Das ist das Allerwichtigste in Thailand. Wenn man
die ganze Zeit hohl grinst, dann wird man auch gemocht.)
Für mich als Morgenmuffel (zumindest für die ersten 5
Stunden, in denen ich wach bin) war das am Anfang nicht so
leicht, aber nur die ersten 3 Tage.

Auf diesen Vortrag folgte ein Film über eine Frau namens...irgendwas, hab ich vergessen, aber ich bin nach 10 Minuten eingeschlafen.

In den nächsten Tagen machte ich diverse Ausflüge.
-Zu meiner Gastfamilie (besser gesagt 3 Straßen weiter,
weil immer noch alles überflutet war.)
Viele Leute hatten dort ein Notlager aufgeschlagen.

Einer von ihnen wohnte zwischenzeitig in einem Lastwagen.
Das Einzige, was er dabei hatte, war eine Decke und ein
Fernseher.
Ein Anderer hatte einfach eine Hängematte über das Wasser
gespannt und dort geschlafen. Meine Gastfamilie wohnte
aber
immer noch daheim. Ihr Haus hat ja einen 1. Stock, und
dass im Erdgeschoss 1m hoch Wasser steht, stört doch nicht!
-In die Stadt, besser gesagt in ein Internet-Café (die
gibt's in Thailand wie Sand am Meer)
-In die Nähe meiner Schule. Der ganze Weg (ca. 500m) von
der Hauptstraße bis zur Schule war überflutet...
-In die Stadt...(dort zeigte mir P'Lim wo das Postamt,
diverse Internetcafés, Geschäfte (SHOPPING MALL),
Busbahnhof etc. sind).
-In einen Tempel
-In ein Museum und zu DEM Monument von Singburi. Bang
Ratchan. Jede Provinz in Thailand hat einen kleinen
Beinamen. Singburi ist das "Land of Heroes", weil
anscheinend im 16. Jahrhundert oder so irgendwann (ich
hab's vergessen) im Krieg gegen ...vielleicht
Myanmar? ...viele
Helden der Schlacht aus Singburi kamen...So oder so
ähnlich hat es mir P'Lim zumindest erklärt.

Außerdem bekam ich Thai-Unterricht und Thai-Culture Unterricht. Ich lernte den "Wai", eine Art Verbeugung, die unterschiedlich ist, je nachdem mit wem man es zu tun hat (ältere Leute, jüngere Leute, Mönche, Freunde, ..........).
Schließlich lernte ich noch, ein thailändisches Gericht zu kochen (Papaya-Salat). Verdammt scharf, aber sooooo lecker! Leider hab ich (wie erwartet) vergessen, wie das geht. Außerdem bräuchte ich Mörser und Stößel dafür...

Abends ging's dann wieder fast jeden Tag ab in die Bar. Die Barfrau hatte mich schon in ihr Herz geschlossen (das ist mir in Deutschland wohl noch nie passiert) und war ganz begeistert, als ich sie mit dem "Wai" begrüßte.