Reims - Stadt des Art Deco und des Champagners
Art Deco in Reims
Die Stadt Reims gibt auf ihrer Internet Seite und als Faltblatt einen Plan heraus für einen ausführlichen Spaziergang unter dem Motto 'Art Deco in Reims'. Diesem sind wir gefolgt und haben die späten Formen (1920) des Jugendstils genauer unter die Lupe genommen.
Unser Hotel - auch Art Deco - liegt am Cours Drouet-d'Erlon, einem baumbestandenen und inzwischen zur Fußgängerzone umgewandelten großen Platz, der im Frühjahr 1918 vollständig zerstört wurde.
Im oberen Teil der Fassaden bemerkt man große Giebel mit flämischen Einschlag, Flachreliefs mit stilisierten Blumenmotiven, ionische Voluten und kunstvolle Schmiedearbeiten.
Der Cours Jean-Baptiste Langlet ist eine breite Prachtstraße mit Grünstreifen in der Mitte und sollte nach ihren Erbauern - Baumeister Portevin und Sainsaulieu - die Champs-Élysées der Stadt werden.
Von Art Déco bis zur Hausmann-Architektur trifft man hier die unterschiedlichsten Baustile an, sowie viele interessante Kunstschmiedearbeiten.
Die Nummer 41 ist ein Stadthaus mit vielen Flachreliefs und ionischen Voluten, das von dem wichtigsten Reimser Art-Déco-Architekten Constant entworfen wurde.
Bei Hausnummer 45 befindet sich die von Marcel Rousseau entworfene "Garage" eines Wohnhauses, die eine Pergola mit großen dorischen Säulen trägt.
Höhepunkt des Art-Deco-Rundganges ist jedoch die Bibliothèque Carnegie, benannt nach dem Milliardär und Philanthropen Andrew Carnegie - einem der grosszügigen US-amerikanischen Finanzierer der reconstruction.
"Die Hauptfassade des 1928 eröffneten Baus ähnelt der eines kleinen griechischen Tempels. Raffiniertestes Art déco bietet dagegen das Vestibül hinter der mit abstrakten Mosaiken dekorierten Vorhalle. Die fast psychedelischen Muster der Kuppel mit ihren ineinander verschobenen Kreisen finden sich im schmiedeeisernen Portal wieder. Wie eine geometrische Glasblüte leitet eine Laterne das Oberlicht auf eine Brunnenschale aus grünem Marmor.
Zur Linken der von einer Galerie umlaufene kleine Katalogsaal, der mit seinen mannshohen Schubladenschränken etwas Kafkaesk-Klaustrophobisches hat.
Von patrizischer Geräumigkeit dagegen der Lesesaal zur Rechten mit seinen Möbeln und Täfelungen aus Mahagoni, dem grossen Glasdach sowie den drei Rundbogenfenstern von Jacques Gruber."
(entnommen dem Artikel über Art Deco in Reims in der Neuen Züricher Zeitung.
Das dort ebenfalls als Musterbeispiel aufgeführte Grand Theatre war leider nicht zugänglich.
Aufbruch: | 16.05.2007 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 20.05.2007 |