Mexico-Guatemala und ein wirklich kurzer Besuch von Belize
Eiskalter Flieger
Meine Route durch Mexiko.
09.Maerz
Schon wieder in aller Herrgottsfruehe aus dem Bett!
auf dem Weg zum Flughafen, wie gesagt es ist FRUEH!
Von Guadalajara geht es ueber Mexico D.F. nach Villahermosa im Staat Tabasco.
Meinem Begleiter Javier hat die Aufregung wohl auf den Magen geschlagen. Noch vor dem Abflug verschwindet er zweimal. Bis D.F haben wir noch reichlich Platz und auch sonst keine Probleme. In Mexico will ich eine rauchen und muss dafuer fast den halben Airport durchqueren. Als ich wiederkomme ist Javier verschwunden und unser Flug wird bereits aufgerufen. Es stellt sich dann raus, er war mal wieder auf dem Klo. Nach 2 Stunden kommen wir dann voellig durchgefroren in Villahermosa an. Die Frischluftduese ueber meinem Platz war leider defekt und liess sich weder ausstellen, verstellen noch verstopfen. In Villahermosa herrschen gemuetliche 35 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von vermutlich 80%.. und ich trage meine Fleecejacke.
Laut Reisefuehrer soll es billiger sein, den Bus ausserhalb des Flughafengelaendes zu nehmen. Wir stapfen also tapfer bei leichtem Nieselregen auf die Strasse und warten und warten. Da mal wieder ein Kloproblem auftritt, entscheiden wir uns doch fuer ein Taxi und laufen wieder zum Flughafen zurueck.
Wenig spaeter haben wir dann ein billiges Hotel im Stadtzentrum. Schoen ist es bestimmt nicht, aber zentral und es ist ja nur fuer eine Nacht.
Am nachmittag wollen wir uns dann La Venta anschauen. Dort sind Ausgrabungen der Olmeken gefunden worden. Man laeuft ueber einen Dschungelpfad und besichtigt die einzelnen Fundstuecke. Sehr schoen gemacht und eventuell trifft man auch auf die freilaufenden Nasenbaeren.
Niedliche aber aufdringliche Coatis auch Nasenbaeren genannt.
welche Freude als wir den Eingang endlich erblicken.
einer der beruehmten Olmekenkoepfe
Eigentlich ist dieser Park ganz in der Naehe von Villahermosa.. wir haben allerdings fast 2 Stunden gebraucht. Wir sind zwar in den richtigen Minibus gestiegen, aber nicht rechtzeitig ausgestiegen. Er lag aber sicher nicht an den fehlenden Sprachkenntnissen. Javier ist Spanier und ich lebe seit fast 4 Jahren in Spanien!
Wie nicht anders zu erwarten, sucht Javi mal wieder eine Toilette. Es wird ein Besuch mit Folgen.
Nach kurzer Taxifahrt ( 10 Minuten) sind wir wieder im Hotel und machen erstmal Siesta. Gegen Abend erkunden wir dann die naehere Umgebung und kaufen in einem Supermarkt essbares fuer den Abend. Beim packen fuer den naechsten Tag findet Javier dann seine Kamera nicht mehr- er hat sie auf der Toilette des Parks liegengelassen.. mit einem fast vollem Film.
Statur im Park
10 Maerz 2004
Mit dem Taxi geht es zum Busbahnhof.Wir kommen 5 Minuten zu spaet und muessen 2 Stunden auf unseren Bus nach Palenque warten. Auf die Weise koennen wir noch einmal in den Supermarkt und haben Proviant fuer die "lange" Reise von knapp 2 Stunden. In Palenque angekommen, ist Javier dann dermassen muede, dass er fast beim Gehen einschlaeft und ich ihn noch halb tragen muss. Nach einer ausgedehnten Siesta seinerseits schauen wir uns das Staedtchen an und finden ein nettes Restaurant, in dem wir den Plan des naechsten Tages besprechen.
11.Maerz 2004
Schon wieder am fruehen Morgen werden wir abgeholt. Wir haben uns fuer eine Bustour zu den Ruinen von Palenque und den Wasserfaellen von Misol-Ha und Aguas Azules entschieden.
Bei den Ruinen buchen wir einen oertlichen Fuehrer, der nur schwer zu verstehen ist. Er ist ein Nachkomme der Mayas und Spanisch ist nicht seine Muttersprache. Wir klettern auf unsere ersten Pyramiden hoch und auf dem Plaza de Autosacrificios opfer ich mich selber. Die Mayas nutzten diesen Platz, um sich Dornen durch diverse Koerperteile zu stechen. Sozusagen antikes Piercing. Ich bin einfach nur ueber einen Felsblock gestolpert und hab mir gehoerig das Knie aufgerissen. Eben Selbstopferung..
Plaza de Autosacrificacion
Die Ruinen sind umgeben vom Dschungel und es ist nur schwer vorstellbar, wie die Mayas sie errichtet haben. Vor allem da sie noch kein Eisen kannten und vorher erst den Dschungel roden mussten.
Den besagten Dschungel haben wir natuerlich auch erkundigt.
Endlich konnte ich mal eine Liane hochklettern.
da wollte die Kamera nicht so wirklich..
die Palastanlage
Tempel des Kreuzes
Der Tempel des Kreuzes ist im uebrigen der hoechste Bau der Anlage.
Kreuztempel von der anderen Seite
an den Namen dieses Tempels erinnere ich mich nicht mehr.
der Palast, wie man ihn vom Eingang her sieht
hier noch ein paar geschichtliche Infos
die Ruinen wurden bereits 1773 durch einen spanischen Pater entdeckt. Es hat dann aber noch fast 100 Jahre gedauert, bis man mit den Ausgrabungen begann. Gegruendet wurde es vermutlich im fruehen 6.Jahrhundert nach Christus und wurde im 9.Jahrhundert dann wieder aufgegeben.
Tempel der Inschriften
in der Innenwand des Heiligtums hat man 600 Inschriften entdeckt, daher der Name. Ausserdem befindet sich im Inneren das Grab von Pakal, der ein wichtiger Herrscher Palenques war. Aufgrund von Restaurierungsarbeiten ist die Besichtigung aber nicht moeglich.
Wie verabredet treffen wir auch puenktlich am Eingang ein, um unseren Ausflug fortzusetzen. Nun, wir sind puenktlich, aber unser Bus kommt -ahorita- also 1 1/2 Stunden spaeter. Ahorita kann heissen> gleich oder in 1 bis 2 Stunden oder nie. Unser mitgebrachtes Essen verfuettern wir in der Zeit an eine herumlaufende Huendin. Ich habe ja schon viele kranke und duenne Hunde gesehen, aber sie uebertraf echt alles.
nach kurzer Fahrtzeit kommen wir dann zum Wasserfall Misol-Ha
der Wasserfall ist etwa 30 Meter hoch und wer moechte( wir wollten nicht) kann dort auch baden gehen. Das Wasser ist allerdings saukalt und es schwammen genuegend Sachen drin rum, die uns von einem Bad zurueckhielten.
Wasserfall Misol-Ha
der Weg ist extrem rutschig und man wird gut nass. Leider hatten wir nur knapp 30 Minuten Zeit und dafuer viel zu viel in Aguas Azules. Die Fahrt dorthin ging mindestens 1 Stunde ueber kurvige und bergig Strecken.
hinter dem Fall
.
Aguas Azules und gut zu erkennen warum es Blaues Wasser heisst
Aguas Azules
Wenn man allerdings in der Zeit der Regenfaelle dorthin faehrt heisst es vermutlich eher Aguas Marrones ( braune Wasser)
Javier und die Katarakte
wer moechte kann hier auch baden gehen, sollte sich aber unbedingt an die Hinweise halten. Jedes Jahr kommen Menschen hier ums Leben.
Auch hier hatten wir keine Lust ins Wasser zu steigen.
Kleiner Tip lauft mal den Fluss ein bisschen hoch. Da ist es dann nach kurzer Zeit lange nicht mehr so voll und es riecht nicht permanent nach Essen.
okay ich bin nicht wirklich gut getroffen.
ein wenig oberhalb der Haupstelle. Links baden Kinder.
Nach 4 Stunden Aufenthalt ging es dann wieder nach Palenque, wo wir den Abend in einer netten Bar beschliessen. Selbst abends um 10 sind es bestimmt noch 27 Grad und schwuel. Abends erfahren wir dann von dem schrecklichen Attentat auf die Nahverkehrszuege in Madrid.
12.Maerz
Eigentlich wollten wir in aller Ruhe zum Busbahnhof laufen.. das war wohl nix. Wir verschlafen und rennen durch die Hitze mit unseren Rucksaecken quer durch den Ort und kommen vollkommen verschwitzt an. Unsere erste laengere Strecke steht und bevor. Heute moechten wir nach San Cristobal de las Casas. 5 Stunden in der Tiefkuehltruhe. Was bin ich froh ueber meine Fleecejacke . Javier kaempft gegen seine staendig staerker werdende Uebelkeit an. Fast die komplette Strecke besteht naemlich aus Kurven. So gruen habe ich ihn noch nie gesehen. Ein mitreisender Kanadier muss die Strecke im T-Shirt ueberstehen. Ein Wunder, dass er keine Frostbeulen davontraegt.
In San Cristobal ist es dann auch nicht viel waermer, da der Ort auf 2100 Meter Hoehe liegt.
Am Bahnhof lauern dann schon die ueblichen Touristenfaenger auf uns. Wir versprechen uns eine Pension anzusehen und werden mit dem Taxi in die Innenstadt gebracht. Nun die Unterkunft gefaellt uns nicht und wir suchen weiter. Die oertliche Jugendherberge ist dann nach unserem Gefallen. Der Ausblick von unserem Zimmer ist nicht gerade berauschend, naemlich auf eine hauseigene Muellkippe..
ansonsten aber sehr schoen!
San Cristobal de las Casas
Blick auf den Mirador im Westen der Stadt
Blick vom Cerro ( Huegel) der Guadalupe
Nach einem kurzem Erholungschlaf machen wir uns an die Besichtigung der Stadt. Wir moechten zu einem Museum fuer Mayamedizin. Laut Prospekt der Touriinfo nicht weit entfernt. Weit ist es wirklich nicht, aber das Viertel ist nicht wirklich empfehlenswert. Wir fahren also Taxi, genau 400 Meter..
Das Museum ist dann aber auch einen Besuch wert und lustig ist der kleine Videofilm, den man zu sehen bekommt. Hier haben wir gelernt, dass Coca-Cola oder Pepsi den Kontakt zur Geisterwelt erleichtert. Zumindestens fuer die Mayaheilerinnen.
Strasse im Stadtzentrum
Strassenszene
Javier ist immer noch leicht schlecht von der Busfahrt.. also suchen wir eine Apotheke, um dort etwas gegen Reisekrankheit zu kaufen. Er kauft ein Mittel mit dem wunderschoenen Namen Vomisin. In spanisch heisst Vomitar Kotzen...
Beim aussuchen von Postkarten verspuere ich ein leichtes Grummeln in der Magengegend. Noch mache ich mir keine Sorgen. Aber das sollte sich bald aendern!
Wir laufen noch ein wenig durch die Strassen und auf einmal ist aus dem Grummeln ein dringendes Beduerfniss geworden!
Mein Problem besteht aber darin, dass weit und breit kein Klo in Sicht ist. Wenig spaeter sichtet Javi ein Cafe und fordert mich zum Laufen auf.Ha Ha Laufen ist glaube ich keine gute Idee. Im Schleichschritt naehere ich mich also dem Cafe und der Toilette.
Aber meine Erloesung dauert noch ein bisschen. Erst suche ich nach dem Licht und siehe da- kein Papier! Im Herrenklo auch nichts zu finden. Panik macht sich in mir breit, bis ich die Papierhandtuchrolle sehe! Juchu!
Nach diesem Anfall ist alles wieder in bester Ordnung. Wir besichtigen noch das Jademuseum, das extra fuer uns geoeffnet wird und buchen noch einen Ausflug fuer den morgigen Tag.
13.Maerz
Canyon de Sumidero
an einer Stelle fallen die Felswaende 1000 Meter senkrecht ab! Es gibt eine Sage, dass die ortsansaessigen Indios sich den Spaniern nicht unterwerfen wollten und alle miteinander in die Schlucht gesprungen sind.
Canyon vom Stausee am hinteren Ende aus gesehen
Nach einer eisigkalten Nacht fahren wir mit einem stark suizidgefaehrdetem Fahrer zum Canyon de Sumidero. Mit einem Schnellboot machen wir eine Fahrt durch den Canyon, der sehr beeindruckend ist. Am Ende des Flusses ist dann der Stausee. Mit dem hier erzeugten Strom wird teilweise sogar Guatemala mitversorgt. Zumindestens nach Auskunft unseres Bootsfuehrers. Der See ist bis zu 200 m tief.
und die Sonne brennt..auf dem Fluss Grijalva
Ich habe sogar mein erstes Krokodil ausserhalb eines Zoos gesehen. Und darauf gehofft nicht gerade dann aus dem Boot zu fallen.
das Vieh lag da wie tot..
Mittags haben wir dann einen Stopp in Chiapas de Corzo gemacht. Gesehen haben wir aber nicht viel, da es abartig warm war und wir lieber im Schatten eines riesen Gummibaums gesessen haben.
Auf der Rueckfahrt hat Javier das Glueck gehabt zu schlafen, waehrend ich mir das dumme Gelaber des deutschen Paerchens anhoeren musste.( Sie haben alle Tiere gezaehlt und Autos gezaehlt) und dabei noch um unser Leben fuerchten musste. Es gab dann noch den obligatorischen Stop an einem Strassenmarkt. War aber nicht der Rede wert.
Abends durften wir dann miterleben, wie 3 Jungs aus der Jugendherberge sich den Wurm aus dem Mezqual geteilt haben.
Wirklich sehenswert. Ich bin dann noch mit einigen anderen die oertliche Kneipenszene erkundigen gegangen, welches ich am naechsten Morgen sehr bereut habe...
Aufbruch: | 07.03.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 29.03.2004 |
Guatemala
Belize