Mexico-Guatemala und ein wirklich kurzer Besuch von Belize

Reisezeit: März 2004  |  von Ina Strunck

Belize fuer 4 Stunden und zurueck in Mexico

19.Maerz

puenktlich um 7.30 stehen wir vor unserem Hostal und warten auf das Shuttle nach Mexico. Das kommt dann ne knappe Stunde spaeter.Ahorita eben. Vermutlich bin ich die einzige, die einen halbwegs bequemen Platz hat. Direkt hinter der Tuer und ein Einzelplatz. Auf Dauer nervig ist nur das permanent klappernde Seitenfenster. Nach 2 Stunden ueber Holperpisten kommen wir dann an der Grenze an und muessen zu Fuss rueber. Wie schoen, dass wir unsere Stempel haben. Knapp 100 m weiter geht dann die gleiche Prozedur an der Grenze zu Belize weiter. Nach einer weiteren halben Stunde Wartezeit faehrt unser Klapperbus dann Richtung Belize City. 3 Stunden spaeter kriegen wir dann fast einen Kulturschock. Ein Grossteil der Bevoelkerung ist farbig und hochgewachsen und auch die Haeuser sind keine Huetten mehr, wie in Guatemala. Inzwischen ist es gluehendheiss geworden und jeder stoehnt nur noch vor sich hin. In Belize City ist eine halbe Stunde Zeit, die ich zum Toilettengang benutze. Welch ein Schock- die Toilette ist blitzsauber und es gibt Papier in Huelle und Fuelle!!
Erschoepft machen wir uns auf den vorletzen Teil unserer heutigen Reise.

Weiter nach Cancún und Mérida.

Weiter nach Cancún und Mérida.

Nochmal 2 1/2 Stunden bis zur mexikanischen Grenze in Chetumal. Hier das Gleiche - alle raus und mit Gepaeck zu Fuss rueber. Natuerlich nicht ohne 30 Dollar fuer die Durchreise zu loehen.( fuer uns beide zusammen)
In Chetumal angekommen entschliessen wir uns bis nach Tulum weiterzufahren. Also Ticketkauf und dann ab in den naechsten Supermarkt. Seit gestern abend haben wir ausser ein paar Keksen naemlich nichts im Magen.
Welche Freude, ein grosser mexikanischer Supermercado. So gut wie jeder Real. Wenig spaeter sieht man uns dann gierig auf dem Busbahnhof unser Essen reinschlingen.
Gegen 6 faehrt dann unser Bus, ein Luxus. Saubere und gemuetliche Plaetze, die wir nicht verteidigen muessen.
Ist schon erstaunlich, wie leicht man doch zufrieden zu stellen ist.
Nach mittlerweile mehr als 12 Stunden kommen wir in Tulum an und finden eine Uebernachtungsmoeglichkeit.
Es handelt sich um sogenannte Cabanas. Anders ausgedrueckt Strohhuetten. Sie sind billig, das ist aber auch alles. Das vorhandene Moskitonetz flicke ich erst mal mit meinem Leukoplast und ansonsten versuchen wir nicht zuviel in Beruehrung damit zu kommen.

20.Maerz

Nach einem sehr guten Fruehstueck geht es mit dem Taxi zu den Ruinen von Tulum.

die Festung Tulum

die Festung Tulum

Tulum sind die einzigen Mayaruinen, die am Meer gelegen sind. Bis auf die herrliche Lage haben sie allerdings nicht allzuviel zu bieten. Ausser man findet uebergewichtige Amerikaner besonders sehenswert

das Meer ist wirklich so tuerkis!

das Meer ist wirklich so tuerkis!

Strand gibt es auch, wir hatten aber unsere Badesachen vergessen.

El Castillo

El Castillo

Es gibt tatsaechlich einen kleinen Traktorzug, der die Touristen zum Eingang der Ruinen bringt. Der Weg ist mit knapp 500 m auch wirklich weit!

Voladores am Eingang des Parks.

Voladores am Eingang des Parks.

Die "fliegenden Maenner" sind schon wirklich cool zu beobachten.
Tulum war der erste Ort in meinem Leben, in dem ich in einem spanischsprachigen Land auf Englisch angesprochen wurde. Noch nicht einmal auf Mallora ist mir das passiert!
Nachmittags finden wir dann eine Waescherei, was auch sehr noetig war. 3 Stunden spaeter haben wir wieder frische und vorallem sauber riechende Waesche.

20.Maerz

Die Idee fuer heute ist: wir moechten mit unserem Gepaeck zum Freizeitpark X-Caret in der Naehe von Playa del Carmen.
Leider verpassen wir die Haltestelle und fahren durch bis Playa del Carmen. Nun muessen wir mit einem Bus der 2.Klasse wieder ein Stueck zurueck. Wir steigen ein und ich sehe einen freien Platz. Wunderbar, denke ich noch. Bis ich sitze. Ich habe zwar noch einen verdaechtigen Geruch nach Pis..bemerkt, aber da sass ich dann auch schon fast. Es dauerte dann knapp 1 Sekunde bis ich das nasse kalte auf meinem Sitz und Hintern folgerichtig mit dem Geruch verbinden konnte. Leider zu spaet. Javier findet das alles sehr witzig. Ich eher weniger... wir koennen unser Gepaeck dann im Zubringershuttle lassen und ich gehe als erstes mit Klamotten baden. Gott ist das eklig.
Der Park ist nett, aber viel zu teuer und extrem schlecht beschildert.
Gegen 19 Uhr fahren wir dann mit immer noch nassen Klamotten im Eiskuehlbus (ist ja Komfortklasse) nach Cancun
Unsere Unterkunft ist supersauber und guenstig. Dumm ist nur die Umgebung. Wir essen schnell im McD und sehen zu heil wieder zum Zimmer zu kommen.

so laesst es sich gut aushalten.

so laesst es sich gut aushalten.

auch ihm gefallen die Haengematten in Xcaret ziemlich gut

auch ihm gefallen die Haengematten in Xcaret ziemlich gut

21.Maerz

Nach einer kurzer Tour ueber die touristische Halbinsel Cancun setzen wir mit der Schnellfaehre nach Isla Mujeres ueber. Um Klassen besser als Cancun

22.Maerz

Mit einem Roller erfahren wir uns das Inselchen. Isla Mujeres ist ziemlich klein aber sehr huebsch.

wie man sieht ziemlich windig

wie man sieht ziemlich windig

Aquarium in Xcaret

Aquarium in Xcaret

Suedspitze der Insel

Suedspitze der Insel

an der Suedspitze der Insel

an der Suedspitze der Insel

Seeschildkroete im Aufzuchtbecken

Seeschildkroete im Aufzuchtbecken

der Pelikan liess mich auf fast 1 1/2 Meter rankommen

der Pelikan liess mich auf fast 1 1/2 Meter rankommen

Kukulkan-Pyramide  vermutlich DIE Werbepyramide ueberhaupt fuer Mexico

Kukulkan-Pyramide vermutlich DIE Werbepyramide ueberhaupt fuer Mexico

Leguane werden in manchen Gegenden Mexicos als Spezialitaet gegessen. Hatten aber nicht die Gelegenheit sie zu probieren. Die Schlange in China war lecker.

gestellter geht es wohl nicht!

gestellter geht es wohl nicht!

wir besichtigen eine Aufzuchtstation fuer Seeschildkroeten und fahren bestimmt 3 mal um die Insel

Fotos sind uebringens verboten und der Waechter drohte mir meinen Film wegzunehmen.

Fotos sind uebringens verboten und der Waechter drohte mir meinen Film wegzunehmen.

91 steile Stufen

91 steile Stufen

Abends finden wir dann ein nettes kleines Restaurant in einem Innenhof. In unserem Hotel passiert Javier dann noch ein kleines Missgeschick. Der Nachtwaechter hat einen starken Husten mit Auswurf, wie wir bereits am Abend zuvor feststellen durften.
Nun passiert folgendes: Javier laeuft barfuss auf der Galerie vor unserem Zimmer rum und tritt in etwas schleimiges.. Sein Gesichtsausdruck hat mich fuer den versifften Bussitz voll entschaedigt!

24.Maerz

Nach der 15 minuetigen Bootsfahrt nehmen wir den Bus nach Valladolid, wo wir in der sehr schoenen Jugendherberge unterkommen. Das auch hier vorhandene Moskitonetz ist in einem sehr guten Zustand, aber pinkfarben! Im heruntergelassenen Zustand erinnert es ein wenig an ein Bordellzimmer..
Ausser Relaxen in Haengematten passiert heute nicht mehr allzuviel.

25.Maerz

Auf nach Chichen-Itza, unseren letzen Ruinen. Unser Gepaeck koennen wir kostenfrei am Eingang einschliessen lassen und so befreit, geht es mal wieder ans Klettern.

Kukulkan von hinten

Kukulkan von hinten

die Kukulkan Pyramide ist mit 25 Meter Hoehe vergleichsweise klein, beeindruckt aber doch sehr. Gebaut wurde sie im reinen Maya-Stil um das Jahr 800. Genau genommen handelt es sich bei dieser Pyramide sogar um 2. Sozusagen 2 for 1. Die sichtbare Pyramide ist ueber einer weiteren erbaut worden. Es ist auch moeglich die innere Pyramide zu besichtigen. An der Nordtreppe ist ein kleiner Eingang mit einer Menschenmasse davor wartend.
Innen drin erwartet einen hoellische Hitze gepaart mit enorm hoher Luftfeuchtigkeit. Das ganze in einem sehr engen und steilen Gang. Vermutlich perfekt fuer jeden an Klaustrophobie leidenden Menschen.

der Ballspielplatz- Juego de Pelota

der Ballspielplatz- Juego de Pelota

Schaedelmauer- Muro de Calaveras

Schaedelmauer- Muro de Calaveras

Schaedelmauer aus der Naehe betrachtet

Schaedelmauer aus der Naehe betrachtet

ist richtig niedlich zu sehen, wie viele Menschen auf dem Hintern Stufe fuer Stufe runterrutschen.

Gran Cenote

Gran Cenote

Die grosse Pyramide Kukulkan wird auch Castillo genannt.
Wenn man die 91 Stufen pro Seiten zusammenzaehlt plus die obere Plattform erhaelt man genau 365.

Blick herunter von der Kukulkan Pyramide

Blick herunter von der Kukulkan Pyramide

Der Ballspielplatz von Chichen-Itza gehoert zu den groessten weltweit gefundenen. Er hat eine erstaunliche Akustik. Man versteht wirklich fast jedes normal gesprochene Wort vom anderen Ende des Platzes. Bei einer Laenge von 168 m und 36m Breite sehr erstaunlich.
Das Ballspiel der Mayas war eine recht grausame Geschichte. Die Spieler mussten versuchen nur mit den Hueften, Brust oder Armen einen Kautschukball durch die Tore zu befoerdern. Diese Tore sind in Chichen 2 kleine Steinringe in ueber 7 m Hoehe.
Vermutlich wurde die Verlierermannschaft anschliessend gekoepft. Es gibt aber auch die Theorie, dass die Siegermannschaft geopfert wurde. Auf jeden Fall eine blutige Angelegenheit.

die besagten Menschenmassen, die ins Innere der Pyramide moechten

die besagten Menschenmassen, die ins Innere der Pyramide moechten

Kriegertempel und die 1000 Saeulen

Kriegertempel und die 1000 Saeulen

auf dieser Mauer in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Ballspielplatz wurden nach einem Spiel die Koepfe der geopferten aufgestellt.

das ehemalige Planetarium

das ehemalige Planetarium

In diesem heiligen Brunnen wurden menschliche Ueberreste gefunden. Es wurden hauptsaechlich Jungen geopfert. Ausserdem wurden mehrere Schmuckstuecke dort versenkt.
In Yucatan versteht man unter Cenoten das unterirdische Wassersystem der Halbinsel. Cenotes sind die Zugaenge. Die Mayas konnten nur aufgrund dieses Suesswasservorrats hier ueberleben.

warten auf den Stinkebus

warten auf den Stinkebus

die Kathedrale von Merida

die Kathedrale von Merida

Palacio von Merida oder das aktuelle Rathaus

Palacio von Merida oder das aktuelle Rathaus

In der Anlage gibt es eine Verkaufstelle fuer Bustickets, an der wir unsere Weiterfahrt nach Merida organisierten.
Nach Auskunft des Verkaeufers die letzen Plaetze. Gott sei Dank war dem nicht so, denn dieser Bus stank im hinteren Teil ekelhaft nach ueberlaufender Latrine. Unsere Plaetze waren ziemlich weit hinten, aber vorne war auch noch frei.

Nach laengerer Suche haben wir eine sehr schoene Unterkunft im Zentrum von Merida gefunden. Wir feiern in den Geburtstag von Javier rein. Dummerweise finden wir eine Bar, in der gerade Bier Happy-Hour ist. Das muessen wir natuerlich ausnutzen.

27.Maerz

Gott ist mir schlecht. Merida ist eine recht grosse aber interessante Stadt und mir ist alles egal.

viel haette nicht gefehlt und ich haette in diesen netten Gang geko..
Konnte mich aber noch beherrschen. Javi ist zwar nicht schlecht, hat aber fuerchterliche Kopfschmerzen. Der hier herrschende Verkehr und die "gute" Stadtluft verbessern unser Wohlbefinden nicht wirklich.

28.Maerz

Um 6 in der Frueh warten wir auf unseren Flieger nach Guadalajara. Wie immer muessen wir ueber Mexico City. Allerdings heisst es 1 Stunde dumm im Flieger rumsitzen und noch nicht mal aufs Klo zu duerfen. Wollte schon immer mal sehen, wie ein Flugzeug kurz gereinigt wird.
Nach Ankunft im Guadalajara heisst es erst einmal SCHLAFEN.

29.Maerz

Ich hasse Tequila, zu mindestens ab heute.. der gleichnamige Ort ist nur knapp 70 km von Guadalajara entfernt. Wir sind auch recht flott da und besuchen das Museum der Familie Sauza.( einer der bekannteren Tequilasorten) Anschliessend beginnt die gefuerchtete Verkostung..Ausreichend mit "Souvenirs" versehen machen wir uns auf den Heimweg. Der dauert aber aufgrund einer Vollsperrung der Strasse gemuetliche 3 Stunden.
Ich stelle fest, Kofferpacken macht im vollem Zustand doppelt so viel Spass.

29.Maerz

Vormittags hole ich noch meine Foto-CD ab und dann ab zum Flughafen. Dank einer goettlichen Eingebung esse ich dort noch etwas, da die Verpflegung auf der Langstrecke wieder zu wuenschen uebrig laesst.
In Mexico schleife ich mein mittlerweile doch sehr umfangreiches Gepaeck quer ueber den Flughafen, um dann recht spaet zum Einchecken zu kommen. Resultat ich bekomme einen wunderbaren Platz in der Mitte von der Mitte. Ein Traum! Eine liebenswuerdige Franzoesin von mir klappt ihren Sitz komplett nach unten. Ihrer Sprache durchaus maechtig, bitte ich sie hoeflich darum, den Sitz ein wenig hochzustellen. Ich werde nur angepampt und meine Reaktion bestand dann darin, ihr die naechsten 11 Stunden meine Knie in den Ruecken zu knallen.
In Madrid habe ich dann eigentlich "nur" 4 Stunden Wartezeit, die sich dann aber auf wunderbare 8 Stunden ausdehnen. Voellig ausgehungert komme ich in Duesseldorf an, wo mich ein guter Freund abholt.
Am naechsten Tag musste er wohl seinen Kuehlschrank neu auffuellen.

© Ina Strunck, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Tempelklettern in Mexico und Guatemala.Eine illegale Einreise nach Guatemala und ein nasser Bussitz in Mexico.
Details:
Aufbruch: 07.03.2004
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 29.03.2004
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Belize
Der Autor
 
Ina Strunck berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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