Per Anhalter von Indonesien über Mongolei und Afghanistan nach Deutschland
Lao Lao am Morgen!
Morgens nachdem ich mich aus Thailand gestempelt hatte, überquerte ich den Mekong Fluss per Fähre und war Minuten später in Laos. Die Moderne, wie ich es in Thailand feststellte, war hier noch lange nicht. Ich wusste bei Ankunft erstmal gar nicht, ob ich hier bleiben möchte, also in diesem Ort in Laos names "Huay Xai" oder gleich weiter Nord- Ost Richtung "Luang Namtha". Ich überließ es mal wieder dem Zufall und folgte dem Straßenverlauf Richtung dieser Stadt. Auf dem Weg, achtete ich auf die Fahrzeuge, die sich auf der Straße bewegen und bei jedem versuchte ich mitgenommen zu werden. Anfangs schien es mir noch einfacher zu sein als in Thailand. Doch später war mir klar, ne, das wird schwer. Ich erreichte aber dennoch den Busbahnhof und somit stand für mich fest, Ja, ich fahre nach Luang Namtha. Der Zufall, dass ich den Bus erwische, war zu groß. Im Ort, wo ich überlegt hatte, die Stadt zu verlassen, versicherte man mir, dass es kein Bus mehr gibt. Daraufhin nahm ich den Weg selber in die Hand.
Beim Ticketausstellen, habe ich als erstes bemerkt, dass hier wohl "abgezockt" wird. Nicht wie in Thailand, wo vieles meist seinen fixen Preis hat, aber oft in diesem Preis eine Touristengebühr inbegriffen ist. Am Schalter des Busbahnhofs, habe ich erstmal einen Bündel voller Geld auf den Schreibtisch gelegt, damit sie sich das nehme was es kostete. Ich wusste zwar wieviel ich zu zahlen habe und wieviel in diesem Büdel sei, aber ich hatte ehrlich gesagt beide Hände mit anderen Sachen voll. Die Dame meinte, ok, hier ist dein Ticket. Ich sagte, "NENE" und zeige auf das Geld, dass ich noch etwas bekomme. Sie gab mir dann drei Scheine, aber das war meiner Berechnung nach, noch nicht alles. Somit nahm ihr den gesamten Bündel aus der Hand und legte ihr selber das Geld hin. Da hat sie dann geschaut.
In Luang Namtha angekommen, lernte ich viele interesante Leute kennen und mit einem fuhr ich auch Tage später in eine Bergregion Muang Sing. Viele Menschen aus traditionellen Bergvölker konnte ich dort ins Herz schließen. Auf dem Weg zurück zur nächstgrößeren Stadt, überraschte uns beide auf dem Motorrad ein Regen und Einheimische aus dem "Akha-Stamm" luden uns in ihre Bamboos Hütte ohne Strom zu Essen ein. Im Eck in der Hütte, war die Feuerstelle, in der Mitte der Tisch und auch sonst war alles in der Hütte. Wohnzimmer, Kinderzimmer, Küche, Schlafzimer. Vor und nach dem Essen gab es noch selbtgebrannten "Lao-Lao", der eigentlich in jedem Haushalt zu finden ist und schließend lagen auch schon alle am Bamboo-Boden und schliefen. Ach, war das super!
Wieder in der Stadt zurück, mietete ich mir ein Fahrrad und fuhr so manche Dörfer und Schleichwege ab. Als ich eine kleine alte Frau die holprige Straße entlang gehen sah, fiel nur eins im Kopf, "Die nehme ich mit!". Nja, und da die Gepäckträger sowieso gepolstert sind, da mehr Personen als Gepäck befördert wird, war es ein Grund mehr. Erst, als ich die alte Dame auf den Sitz wies, sah ich ihre Opiumpfeife im Mund stecken. Das war aber kein Hindernis. Sie kein Englisch und ich kein Lao, aber wir verstanden uns und sie saß auf dem Sitz. Besonders lustig muß das ausgesehen habe, denn das gesamte Dorf und auch die benachbarten lachten, als wir beide die staubige Straßen fuhren. Sie hatte auch gelacht und ich sowieso. Als ich mich abundzu umdrehte, sah ich nur ihre Opiumpfeife. ; ) Hehe.
Mit Trempen in Laos war also nichts, dachte ich mir und wenn dann nur selten. In Ortschaften ist es möglich aber, aber längeren Strecken nicht. Das habe ich dann auch zu spüren bekommen nachdem ich einen wunderschönen Orten "Nong Khiaw" verlassen hatte um mich in den Osten des Landes zu begeben. Wie geschrieben, in und um Ortschaften ist es möglich zu Trempen, aber sobald es auf weite Strecken geht, eher nicht. 35 Kilometer wanderte ich so in den Bergen von Laos, weil zu wenige Fahrzeuge diese verlassenen Strecken durchfahren. Auf dem Trek auf den zum Teil geteerten aber auch sehr brüchigen Straßen, kam ich an verschiedensten Bergstämmen vorbei, die mich sofort versucht hatten auszufragen. Leider ich kein Lao und sie kein Englisch. Trotzdem konnte wir über manches gemeinsam Lachen. Als ich dem Ziel nahe kam, sagte man mir, dass es einen Nachtbus von hier aus gibt, der mich an die Grenze zu Vietnam bringen könnte. Daraufhin willigte ich mir diese Fahrt ein und musste nur noch acht Stunden auf diese warten. Ich überlegte was ich hier machen könnte. Doch mit der Zeit ergab sich alles von selbst.
Vor Sonnenuntergang badete ich mit Kindern im Fluss unter einer Brücke und stellte mich auch als Sprungschanze zur Verfügung. Anschließend, half ich einem Jungen, einen Satelliten für seinen Fernseher einzustellen, danach beobachtete ich ein Kugelspiel, wobei zwischendurch ein Kind von einem Motorrad überfahren wurde, zum Glück aber nicht schwer verletzt wurde. Abends schaute ich bisschen mit einem Standinhaber Fernsehen und als dem die Augen zufielen, begleitete ich einen bei seinem Spiel auf dem Computer. Meine Augen wurde mit der Zeit auch schwerer und beschloß schon mal Richtung Bushaltestelle zu gehen. An einem kleinen Fest, an dem ich vorbeiging, sah ich den Jungen, dem ich beim Satelliten Einstellen half und er winkte mich auch schon zu sich. Gleich zu Tisch gab es "Lao-Lao". Den tradionellen Reiswein. Als es anfing richtig gemütlich zu werden, kam auch schon der Bus noch vor Mitternacht. Ich bestieg den Bus und dachte mir, "Hier muss wohl eine Bombe hochgegangen sein.". Überall lagen Menschen verstreut und Gepäck sowieso. Mir war gleich klar, ok, das ist hier die Art im Nachtbus zu reisen. Ich legte mich also auch zwischen zwei Sitze.
Windige Straßen erklimmte der Bus und vor jeder Kurve wurde gehupt. Das war alles nichts Neues für mich. Erst als der Bus stehen blieb und alle plötzlich aus dem Bus stürmten. Ein vor uns fahrender Lastwagen, war den Hang runtergestürzt. Der Fahrer des Lastwagens kam mit einer Schnittwunde am Bauch und Bein sowie mehreren Schürfwunden, wieder hochgeklettert, aber das Fahrzeug blieb erstmal unten. Der Fahrer wahr wohl zu schnell in die scharfe Kurve gekommen und ins rutschen gekommen, dabei vom hang gefallen. Ich verstand die Welt nicht mehr, denn in dieser kurzen Zeit geschah so vieles. Auch auf dem Weg von der Grenze von Vietnam, als ich mit einem alten Laster unterwegs war, zeriss es den Schlauch des Kühler und die gesamte Passagier Kabine war voller Dampf. Alle Leute sprangen von der Ladefläche und ich machte erstmal ein Video und Fotos. ; ) Als es ziemlich sicher war, dass es nun eine längere Angelenheit werden würde, beschloss ich, mitten in den Bergen zu trempen. Gleich den ersten Motorradfahrer mit Aktentasche, hielt ich an. Ein Glückstreffer!
Fünfzehn Kilometer war ich sein Passagier, bis wir beide in der Stadt "Sam Neua" angekommen waren. Auf der gleichen Strecke wie schon hinzu per Anhalter zu reisen, wollte ich nicht nocheinmal riskieren und visierte gleich mal den Busbahnhof an. Informationen über den nächsten Bus holte ich mir ein und legte erstmal ein kleine Pause ein, doch gleich nach dem Hinsetzen, bot man mir einen "Lao-Lao" an. Und das am frühen Morgen! Ich habe der Menge so zugesehen und war erstaunt! Jeder der anwesend war, trank mindestens ein Gläschen voll. Dabei spielte es keine Rolle oder Busfahrer oder ein einfacher Mopedfahrer.
Zurück auf der Straße in den Bergen, also Tage später, auf dem gleichen Weg wie ich schon hinfuhr, war der Lastwagen, der den Hang hinuntergestürzt war bereits geborgen aber weitere Fahrzeuge lage unten. Zwei Motorräder und noch andere Gefährte. Ich fands einfach nur komisch.
Die Busfahrt durch die grünen Berge verlief etwas anders als die durch die Nacht. Vor Antritt der Reise, teilte ein Helfer im Bus, wobei ich dazusagen muss, dass es insgesamt fünf Helfer, ein Sicherheitsmann mit einem Maschinengewehr und der Busfahrer selbst gibt, fleißig und nicht sparend Plastiktüten an die Anwesenden aus. Mit der Zeit, war es dann klar, als die ersten Würgelaute sich durch die Menge schlichen. Von der einen Busseite zur anderen ging das her und aus den Fenstern flogen die Tüten anschließend durch die Luft. Unglaublich! Der Grund war der, dass die Straßen wirklich sehr eng gebaut wurden und die Fahrer mit einem Tempo runterjagen, dass paar Leuten eben schlecht wurde. Mein Magen machte zum Glück keine Würgebewegungen und auch sonst kamen allen anderen heil und munter in "Phonsavan" an. Dort fand ich einen liebevollen Markt wieder und verbrachte mit nichts anderem die Zeit als mit Essen.
Genau wie auch in Luang Prabang, wo ich nichts anderes getan habe, als mich um ein Essen zu kümmern. Das war nicht besonders schwierig. Dank den Franzosen, die vor vielen Jahren hier regiert haben, ist das Baquette auf dem Speiseplan stehengeblieben. Naja und so habe ich ein Sandwich nach dem anderen gegessen. Schliesslich war das mein richtiges Brot seit einem guten halben Jahr.
Viele Reisende, die ich unterwegs getroffen habe, schwärmten mir von dieser Stadt. Ich aber fand ausser dem guten Essen nichts vor, dass mit so begeisterte. Am übernächsten Morgen verliess ich die Stadt und kam an einen Ort, der mich erstmal zum Lachen gebracht hat. Ich fragte mich, wie sich ein Dorf in so kurzer Zeit so an den Tourismus anpassen kann. Einfach unglaublich. Essen vorm Fernseher und dazu JEDES Essen, dass man sich vorstellt. Genauer ins Detail gehe ich nicht, weils mir selber dort nicht gefallen hat. Ich habe dort weder etwas gegessen noch etwas getrunken. Habe mich selber bekocht. Ich wollte von mir aus, diesen Boom und Abzocke nicht unterstützen. Nur als Beispiel: Für Einheimische kostet ein Pfannkuchen 5000 Kip und für Reisende das doppelte. Einfach aus dem Grund, "Die haben das Geld.".
Eines liess ich mir dann aber doch nicht entgehen. Das sogenannte "Tubing". Mit einem Traktorreifen, den ich mir davor ausgeliehen habe, gings erstmal drei Kilometer Flussaufwärts und anschliessend diese Distanz auf diesem Luftschlauch. Zwischendurch hielt ich an und nutze viele Sprungtürme als Abwechslung. Als ich von einem 20 meter hohen Baumstamm in das Wasser sprang, war das nicht mehr lustig. Genau drei Sekunden war ich unterwegs. Am Schluss kam ich mit Schmerzen am Po und Rücken wieder aus dem Wasser. Die restlichen Kilometer schohnte ich mich und genoss es einfach, sich durch die Natur treiben zu lassen.
In Vientiane, der Hauptstadt des Landes, lernte ich einen Amerikaner aus New York/Brooklyn kennen und wir verbrachten viele Stunden, mit nur Fragen stellen und beantworten. Ich war sehr an seinem Leben interssiert und er an meinem. Das war mal wieder ein tolles Gespräch, seit langem.
FOTOS AUF www.noxot.de
Aufbruch: | 30.12.2006 |
Dauer: | 31 Monate |
Heimkehr: | 27.07.2009 |
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