Per Anhalter von Indonesien über Mongolei und Afghanistan nach Deutschland
Grenzgänger
Für das, dass "Vientianne" die Hauptstadt von Laos ist, wirkte sie auch mich wie eine kleinere Stadt. Keine Hektik sondern ein ruhiges Leben auf den Straßen. An einem Nachmittag machte ich mich auf den Weg etwas die Stadt zu erkunden und fand eine Eisstand auf, der besonders leckere Eiscreme anbot. Ich hatte mich nun verfangen. Eine Portion nach der anderen ordete ich. Selten so gutes Eis geschlemmt!
Mein Tagesbudget war ereicht und so machte ich mich auf den Weg zur Unterkunft, wo ich Wong kennenlernte, mein chinesischer Freund!
Nachdem ich ihm von meinem "per Anhalter unterwegs sein" erzählt habe, war er so aus dem Häuschen, dass er beschloss die nächsten Tage mit mir auf Achse zu gehen. Erst reisten wir gemeinsam mit den öffentlichen Verkehrsmittel in den Süden und als die Chance mitgenommen zu werden stieg, lehrte ich Wong in das Trempen ein. Er staunte nicht schlecht, wie einfach es sein kann. Nach einigen Mitfahrgelegenheiten, probierten wir neues aus, da Autos seltener wurden und nur noch Motoräder unterwegs waren. Als erstes ging mein chinesischer Freund per Anhalter auf die Strecke und anschließend bemühte ich mich mitgenommen zu werden. Wir machten täglich einen neuen Treffpunkt aus. Das klappte hervorragend!
Auch gab es Momente, in denen Wong den Bus nahm und ich ihm hinterher trempte. Meist endete es so, dass ich früher am Ziel war, als der Bus. Hehe.
Der Süden von Laos im Detail, ist mit vielen Wasserfällen und einsamen Inseln am Mekong bestückt. Beides göhnten wir uns. Besonders gefallen hat uns ein 60 Meter hoher Wasserfall. Das besondere an diesem Fleck war, dass weitere Wasserfälle folgten. Erst der 60 Meter anschließend ein 10 Meter und zum Schluß 3 Meter. Wow! Da musste ich einfach baden!
Auf dem Weg zurück in die Zivilisation, blieb uns nichts anderes übrig, als einen Bus zu nehmen. Doch schon bald stellte sich diese Fahrt als sehr lustig heraus. Ich brachte jungen Kindern Englisch bei und anschließend scherzten wir herum, wobei ich erwähnen muss, dass diese Kinder gerade bei der Arbeit und in diesem Bus als Service-Leute eingestellt waren.
Abends und Stunden später nach unserer Ankunft in "Pakse", traf ich die Kinder wieder, die immernoch bei der Arbeit waren. Mehr als zehn Stunden für die zehn jährigen Jungs! Für mich unglaublich, denn sie hatten trotzdem ihr Lächeln nicht verloren.
Da es möglich ist, von "Pakse" mit dem Bus oder Fähre "Champasak" zu erreichen, entschieden Wong und ich, dass wir auf dem Wasser fahren möchten. Doch es kam ganz anders! Am Bootssteg, wurden von uns sechs US Dollar verlangt. Das für eine zwei stündige Fahrt in Laos. Wir drehten uns um, und trempten getrennt zum Busbahnhof, etwas außerorts von der Stadt. Nachdem wir uns dort wieder getroffen haben, dauerte mir die Warterei im Bus zu lange und so beschloß ich per Anhalter die Strecke von 35 Kilometern zu fahren. Eine Stunde kam ich früher an, als der Bus, in dem Wong saß. Hehe.
Da wir wussten, dass es die letzten Tage in Laos waren und wir uns nahe der Grenze zu Kambodscha befanden, verbrachten wir die Zeit mit nichts tun und essen. Das einfache Leben am Mekong Fluss leben und den Fischermännern bei der Arbeit zusehen.
Am Tag der Grenzüberquerung zum Nachbarstaat, war dann ende mit Erholung und Relaxing, denn schon nach wenigen ertrempten Kilometern folgte ein negatives Highlight! Für den Ausreisestempel wurden wir um zwei US Dollar "gebeten". Es wäre für mich in Ordnung gewesen, wenn ich eine Quittung bekommen hätte, aber nichts da! Immer lauter und immer mehr Grenzmänner wurden es. Da ich wusste, dass dieses Geld in die Tasche des "Beamten" ginge, war mir das ganz und gar nicht recht. Erst recht nicht, als ich sah, wieviele vor mir sich diesen Ausreisestempel holten. Ungefähr dreißig Reisende stempeln an diesem Ort aus und von jedem werden zwei US Dollar verlangt. Eine schöne Summe kommt dabei raus! Als Hintergrundinfo: Das normale Einkommen eines Laoten steht bei 30 bis 100 US Dollar im Monat!
Ich gab nach, als man mir mit meinem Reisepass drohte. Geschichten anderer Reisenden, besagen, NOCH mehr Geld ausgegeben zu haben! Da konnte ich "eigentlich" froh sein.
Nach dieser Angelegenheit folgte auch schon die nächste! Das war überhaupt kein Grenzposten! Das war auch keine Grenze! Nein! Ein abgemachter Punkt, wo die asphaltierte Straße endet! Mir wäre die Idee nicht gekommen, dass sich die tatsächliche Grenze dicht im Wald und nur durch einnen holprig-matschigen Weg führt. An diesem Tag lief einfach nichts gut, dachte ich mir.
Auf der Ladefläche eines Trucks, der auf diesem Weg nach Kambodscha einfuhr, erreichten wir nach vielen "Schlagfeldern" (nicht Löcher) die Grenze zu Kambodscha. "Hello, Passport, please!" sagte der Mann in der Uniform. Seine Freunde hangen in den Hängematten. Einer musste die Arbeit machen.
Nach dem Einreisestempel, wollte er tatsächlich zwei US Dollar haben! In diesem Moment, musste ich mich zusammenreißen, eher schlimmeres passiert wäre. Ich fragte nur nach ein Quittung. Er meinte, nur von Montag bis Freitag gibt es eine. Nicht am Wochenende. Da war mir klar. Ich habe kein Geld!
Das machte ich ihm auch deutlich, nachdem ich ihm zeigte, dass wir im freien schlafen und uns selbst bekochen. Er schaute recht komisch, aber mir war das an diesem Tag egal. Keine Quittung, kein Geld.
Zum Schluß fragte ich noch nach trinkbaren Wasser, da meine Flasche leer war und wir noch eine weite Strecke vor uns hatten, aber da hatte ich wohl mit ihm verspielt und bekam nicht mehr als ein "No!". Somit wurde ich in Kambodscha willkommen geheißen!
Fotos dazu gibt es auf meiner Seite. Bitte hier klicken
Aufbruch: | 30.12.2006 |
Dauer: | 31 Monate |
Heimkehr: | 27.07.2009 |
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