siehst du den Horizont? Direkt überm Boden fängt der Himmel an...

Angekommen

Ja - ich weiß: den Titel hatten wir schon mal...
Ja - ich weiß auch, dass wir schon vor knapp 3 Wochen angekommen sind.
Aber irgendwie sind wir, meiner Meinung nach, erst jetzt richtig angekommen. In Australien - so wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir sind auf der "Great Ocean Road" unterwegs, campen im Busch und haben schon jede Menge schöne und interessante Tiere gesehen. Gut - ein Känguru war immer noch nicht dabei. Langsam hab ich auch die Vermutung, dass es die Dinger gar nicht gibt! Das ist bestimmt nur so eine Masche von den Tourismus-Gesellschaften. Die wissen, das die Touris auf solche Verkehrsschilder mit den niedlichen Tierchen abfahren und deshalb stellen sie so ein Schild an jeder Ecke auf. In Wirklichkeit gibt es die Dinger aber nur ganz selten und man bekommt die eh nie zu Gesicht!

Jetzt erst mal der Reihe nach:

Das wir in Melbourne waren, hatten wir ja schon erzählt. Zuerst kam uns diese Stadt sehr chaotisch vor. Sie ist riesengroß (irgendwo hab ich mal gelesen: flächenmäßig eine der größten Städte der Welt). Die Straßenbahn brauchte vom Campingplatz in die City so lange, dass Claudi in der Zeit ein Paar Socken hätte fertig stricken können - vorausgesetzt, sie hätte ihr Strickzeug dabei gehabt. Dementsprechend lang waren auch unsere Fußmärsche, als wir die Stadt zu Fuß erkundeten... wir kauften jede Menge Postkarten und Souvenirs und machten mit einer urigen, alten Straßenbahn eine Stadtrundfahrt. Für den nächsten Tag stand ein Besuch auf dem "Queen Victoria Market" und dem Melbourner Zoo auf dem Programm. Weil der Markt aber sooo riesig war und das Wetter so schlecht beschlossen wir, einen Tag länger in Melbourne zu bleiben und am nächsten Tag in den Zoo zu gehen. Der Markt war eh so groß, dass man sich da einen ganzen Tag aufhalten konnte. So aßen wir gleich zum Frühstück eine (fast) typische deutsche Bratwurst mit Sauerkraut, kauften jede Menge Obst und Gemüse und natürlich reichlich Fleisch und Fisch für unser zünftiges BBQ am Abend.

An dieser Stelle muss mal gesagt werden, dass man bei den Australiern eigentlich gar nicht von grillen sprechen darf. Das besteht nämlich darin, mit Gas eine Metallplatte zu erwärmen und da das Fleisch drauf zu "braten". Na ja - wir haben uns jedenfalls geschworen hier die Holzkohle einzuführen.
Leider wurde das Wetter immer schlechter und es regnete auch die ganze Nacht ziemlich heftig - sodass unser Besuch im Zoo auch am nächsten Tag ausfallen musste und wir uns nun doch gleich auf den Weg auf die "Great Ocean Road" machten.
Da waren wir wieder auf der Straße. Zuerst machten wir einen kurzen Stopp in Torquay. Das war eine Art Surferparadis mit schickem Strand und kultigen Läden. An dem Tag war gerade Markt und so stürzten wir uns mit ins muntere Treiben... es gab Bratwurst und für die Mädchen Schoko-Erdbeeren.
Dann ging es aber weiter. Die strecke war wirklich wunderschön: hohe Berge, steile Klippen, schöne Strände und herrlich blaues Wasser. Wir hielten sehr oft an um die Aussicht zu genießen - ich glaub auch sehr zur Freude der Autofahrer hinter uns. Hab mich aber schon gut an die Rolle des ehrenamtlichen Stauführers in Australien gewöhnt! Schließlich sind wir ja im Urlaub und nicht auf der Flucht.
Als wir in Lorne, unserem Etappenziel für heute, angekommen sind, bekamen wir erstmal einen riesigen Schreck. Die Nacht auf dem Campingplatz sollte hier 50Dollar kosten... sind dann zur Information und haben gefragt, ob es hier auch "Bushcamping-Plätze" gibt. Man zeigte uns auf der Karte einen Platz - der auch wunderschön im Wald gelegen war - hier blieben wir - 2 Nächte. Hier merkten wir auch mal wieder, wie kalt die Nächte in Australien doch sein können. Da waren wir froh, dass wir auch eine dicke Decke mit unserem Auto bekommen haben. Zu Anfang haben wir ziemlich darüber gelächelt und gedacht, dass wir die eh nicht brauchen werden.

Morgens ging es dann zu einem Wasserfall in den Regenwald. Dort waren wir sogar richtig mutig und machten uns auf den Weg zu einer kleinen Wanderung. Anschließend wanderten wir zu "Teddys Lookout" von wo aus man einen fantastischen Blick über die Great Ocean Road hat.
Am nächsten Tag stand nur ein kurzes Stück Fahrstrecke auf dem Programm. Unser Ziel war der Bimbi Caravanpark im Great Otway Nationalpark. Der machte nämlich damit Werbung, dass man dort unter Koalas campen kann und ... wir wurden nicht enttäuscht. Gleich im Baum am Empfang begrüßte uns einer dieser putzigen Zeitgenossen. Es kam noch besser - die ganzen Bäume waren voll mit Koalas, Sittigen, Kakadus und sogar einige Kookaburras (zu deutsch: der lachende Hans - ab jetzt mein erklärter Lieblingsvogel) waren dort anzutreffen. Als sich etwa 5Meter von uns entfernt ein Koala vom Baum schwang und lässig über den Weg lief und sich so ein "Lachender Hans" von Mocker aus der Hand füttern ließ - konnte es nicht mehr besser werden! Na gut - zum perfekten Bild fehlte natürlich noch das Känguru, dass durch Bild hüpft... das war es doch, was wir uns unter anderem von Australien erhofft hatten. Natürlich blieben uns auch nicht die "bösen" Tiere erspart und so sahen wir an der Great Ocean Road auch unsere ersten 2 Schlangen (ein Bild liegt bei - vielleicht kann uns ja jemand sagen, was das für welche waren) und auf dem Campingplatz hatte ich einen Fast-Zusammenstoss mit einer ziemlich großen Spinne. Aber wir sind vorsichtig und passen auf uns auf!!!

Der Dank des Tages geht heute an "DönerGerd" (oder auch Ronny) der Stichheiler hilft echt super und wir sind froh, dass wir ihn haben. Kannst den Export nach Australien ankurbeln!!!