In 28 Tagen durch Vietnam
Mui Ne
Von Dalat aus sind wir mit einem sehr vietnamesischen Bus nach Mui Ne gefahren. Es roch penetrant nach Fischsauce. Wahrscheinlich auch, dass in Mui Ne u.a. diese Sauce hergestellt wird. Die Strecke war eine echte Herausforderung. Schlaglöcher (kleine und große), enge Strassen, Gegenverkehr, Tiere auf der Fahrbahn und Serpentinen hoch und wieder runter machten diese Fahrt zu einem unvergesslichen Ereignis. Unterwegs haben wir einen Stop gemacht, ganz oben auf dem Pass. Kleine Stärkung in Form einer Suppe und weiter ging es. Zudem muss man wissen, dass selbst der ein oder andere vietnamesische Fahrgast es nicht gewohnt ist, solch lange Strecken zu fahren, so dass die Reiseübelkeit eigentlich ein steter Reisbegleiter ist. Es wurde dezent in Tüten übergeben und diese als gut platzierte Bomben aus dem Fenster geworfen
Mui Ne ist ein Fischerdörfchen nordöstlich von Saigon bzw. südlich von Nha Trang gelegen. Zwischen Mui Ne und Phan Thiet liegen ca. 20 Kilometer, die von Resorts bepflastert sind. Diese Resorts waren unser Ziel bzw. nur eines nämlich das Lucy Resort. Dieses Ressort können wir nur empfehlen. Es gab einzelne Bungalows, ein kleines aber leckeres Restaurant, einen herrlichen Pool mit Poolbar und super Ausblick aufs Meer . Wir sind also in unserem Resort früher als erwartet angekommen und waren die einzigen Gäste, schließlich ist Nebensaison. Wir hatten einen sehr schönen Bungalow mit AC und waren beeindruckt wie gepflegt die ganze Anlage ist. Es wurde an allen Ecken und Kanten gearbeitet, damit alles tiptop in Ordnung ist, wenn die Hauptsaison startet. Bei den Palmen gab es die niedlichen "Palmhörnchen" (silbernes Pendant zum Eichhörnchen), die die Palmen hoch und runtergesaust sind und fröhlich mit ihren buschigen Schwänzen wippten. Es gab Hängematten, Holzschaukeln und einen schönen Pool unter Palmen Unser Strand war im vordersten Abschnitt noch etwas in der Mache. Während der Flut ist die Strömung so stark, dass der Sand abgetragen wird. Dieser wird pünktlich zur Hauptsaison wieder neu beschafft uns auf dem Strandabschnitt gleichmäßig verteilt. Wir konnten aber den Strand genießen mit Liegen unter fest installierten Schirmen.
Das Besondere an Mui Ne sind die schönen Strände mit einem sehr feinen Sand und die mächtigen Sanddünen in rot und in weiß.
"Unser" Strandabschnitt war sauber, aber die angrenzenden Abschnitte waren privat und nicht mehr ganz so sauber. Wir konnten täglich sehen, dass am Strand gelebt wurde: Die Vietnamese haben dort gearbeitet, ihre Wäsche gewaschen, sich selbst gewaschen und der Müll wurde wie sonst auch nicht gesammelt und "unmweltgerecht" entsorgt, sondern einfach liegen gelassen. Es war nicht gerade wenig, aber auch nicht zu viel. Nicht wirklich angenehm, aber letztlich auch ein Stückweit typisch vietnamesisch. Hoffentlich nicht mehr allzu lange im Angesicht eines zu verbessernden Umgangs mit der Umwelt.
Wir haben uns am ersten Tag zwei Fahrräder gemietet und sind an den ganzen anderen Resorts entlang gefahren. Wir hatten selbstverständlich das schönsten Räder vor Ort Es waren schon zwei Krücken, aber es hat Spass gemacht, da nicht so viel los war auf den Straßen. An diesem Tag haben wir unsere erste wirklich leckere und süße Kokosnuss getrunken und sind dann auch für die folgenden drei Tage immer wieder zu der alten Dame und Ihren Kindern zurückgekehrt, um diese dort weiter zu genießen. Mmmh, lecker! Nicht zu süß, nicht zu kokosnussig, sondern echt lecker und löscht wirklich den Durst. Man glaubt es kaum, aber so eine Nuss hat mindestens 0.4l.
Am nächsten Tag haben wir ein Motobike ausgeliehen und beschlossen, die Sanddünen auf eigene Faust zu erkunden. Wir sind 30 Kilometer in Richtung Norden gefahren. Die roten Sanddünen waren einfach zu finden, aber die weißen waren doch ein wenig tricky. Wir haben den touristischen Punkt nicht gefunden. Aber das macht nichts. Die Dünen, die wir schließlich gefunden haben, waren schon bemerkenswert schön. Der Sand war heiß und sehr fein und die Dünen glichen denen, wie man es sich in der Sahara vorstellt. Es war wie eine andere Welt und wir hatten richtig Spaß unsere Spuren im Sand zu hinterlassen (war sonst auch niemand da).
Schlangen haben wir keine gesehen, dafür aber ihre Spuren. Das war schon irgendwie seltsam. Zurück sind wir über das Fischerdorf gefahren. Leider war es bereits Mittag, so dass das rege Treiben, wenn die Boote mit ihrer Ware einkehren sich schon längst gelegt hatte. Schade, aber wir können ja schließlich nicht alles mitbekommen. Nach anstrengenden Stunden auf dem Motorbike und den Dünen sind wir in dem Fischerdörfchen in ein volles, vietnamesischen "Restaurant" eingekehrt. Es gab Fisch, was sonst. War lecker. Die Atmosphäre und das rege Treiben um Umfeld haben dem Besuch einen gewissen Charme verliehen.
Die restlichen Tage haben wir easy going im Schatten am Strand verbracht. Das tat wirklich gut! Sonne, Meer und Sandflöhe... Letztere jucken ungemein. Meine Freundin hat es stärker erwischt als mich. Noch nach Wochen und Monaten kann es noch stellenweise jucken. Zum Glück ist lediglich die Partie bis zu den Knöcheln betroffen.... In festem Schuhwerk aber auch nicht so dolle. Dies hat dem Ganzen aber auch kein Abbruch getan.
Apropos Schlange: von hier oder anderen Europäischen Ländern kennt man ja überfahrene Tiere wie Katzen, Hunde, Hasen, etc. Hier haben wir dann das erste Mal eine mittelgroße Schlange als Opfer den modernen Verkehrs gesehen.
Es gab also jeden Tag etwas Neues zu entdecken!!!
Aufbruch: | 22.09.2007 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 20.10.2007 |