Schottland 2007
Schottland 3. Woche
Isle of Mull
Da ein Wochenende bevorstand, hatten wir in Helensburgh die Fähre und das Zimmer in Tobermory auf der Insel vorbestellt.
Von Oban aus ist die Isle of Mull zu erreichen und wir kamen nach einer dreiviertel Stunde bei Sonnenschein auf Mull an.
Dort sind alle Straßen eng und bis auf die Straße zur Fähre alle einspurig mit Ausweichbuchten.
Es gab ein Problem mit dem Aufladen meines Handys über Vodafone. Mit SMS wurde mir mitgeteilt, dass ich das Handy in GB aufladen könne. Wir kauften also für 20 Pfund eine Aufladung. Sollten eine Telefonnummer anrufen und dann würde das Geld aufgespielt. Leider war nicht genug Geld drauf um anzurufen. In einem Vodafone Shop in Oban sagte mir der freundliche Verkäufer, dass es nicht möglich sei auf ein deutsches Handy in England aufzuladen. Nun hätte ich dann gern mein Geld zurück gehabt. War aber nicht mehr in Helensburgh, wo ich für die Aufladung bezahlt hatte. Erst zwei Tage später kamen wir auf die Idee bei Vodafone in D anzurufen. Dort wurde mir das Geld auf mein Handy überwiesen, aber leider auch gleich 2 Euro Gebühren abgezogen. Also kann ich nur empfehlen das Aufladen in GB zu unterlassen!
Unser vorgebuchtes B & B lag oberhalb von Tobermory. Bei einer netten älteren Dame bezogen wir unsere Suite, bestehend aus kleinem Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad. Vom Garten aus hatten wir unseren eigenen Eingang. Unser Frühstück wurde uns im Wohnzimmer serviert. Alles war sehr liebevoll zurechtgemacht und sehr sauber.
Interessant fanden wir, dass wir auf dieser kleinen Insel auf unsere Kanzlerin "Frau Merkel" angesprochen wurden. Die Vermieterin hatte gelesen, dass unsere Kanzlerin an erster Stelle der hundert Top-Frauen in der Politik stehen würde. Ich konnte ihr versichern, dass der Kleinverdiener oder der Arbeitslose in Deutschland nicht viel vom Glanz und Aufschwung durch die Kanzlerin merkt!
Tobermory mit seinen bunten Häusern liegt eingebettet in eine kleine Hafenbucht am Hang. Fast jedes Gebäude am Hafen bietet Unterkünfte oder Restaurants/Cafes. Am Rande des Hafens wird der Tobermory Whiskey gebraut. Praktischerweise fließt direkt ein Bach hinter der Brennerei.
Auf Empfehlung unserer Hauswirtin aßen wir am Samstagabend richtig gute Hausmannskost in einem kleinen Hotelpub des McDonalds Arms. Weil dort Sonntags kein Essen angeboten wurde, aßen wir an diesem Sonntagmittag auch recht gut im "MacGochans" mit Blick in den Hafen.
Da wir nur einen Tag zur Erkundung der Insel hatten, sahen wir nur die nördliche Hälfte, aber diese war so wunderschön, dass die Insel uns nicht mehr hätte bieten können. Wegen der sehr engen Straßen kommt man auch nur sehr langsam voran. Den besten weißen Sandstrand fanden wir in der Calgary Bay. Glücklicherweise schien auch die Sonne, so hielten wir uns einige Zeit dort auf. Weil es dort außer Natur nichts gab, war die Bucht fast menschenleer. Für uns perfekt!
Wir umrundeten den ganzen Norden. Und hatten herrliche Ausblicke, mal auf die gegenüberliegenden Inseln, mal auf Hügel oder Täler und auf kleine Orte und hielten an einem Wasserfall und genossen die Natur.
Am nächsten Tag verließen wir die Insel bei strahlendem Sonnenschein. Wir fuhren Richtung Glasgow, weil wir am übernächsten Tag in den Süden wollten.
Umgebung Glasgows
Leider gefiel uns die Gegend um Glasgow überhaupt nicht. Wir fanden nur graue Vorstädte mit viel Industrie und wenig Natur. Weil es schon später Nachmittag war, riefen wir in Milngavie an, obwohl wir den Ort nicht kannten, um ein B & B vorab zu buchen. Eine Frau reservierte uns ein Zimmer in ihrem Haus. Im Prospekt stand, dass es sich um ein Zimmer mit Bad handelt.
Milgavie ist ein recht schöner Ort, das Haus, in dem wir übernachten sollten, machte von außen einen guten Eindruck. Leider war es innen recht schmutzig. Das Bad, dass eigentlich zum Zimmer gehören sollte, war ein hässlicher Raum nur mit Waschbecken. Das Bad wurde von den Mitbewohnern und den Besitzern gleichzeitig benutzt und war so schmutzig, als wäre es seit Wochen nicht gereinigt worden. Weil wir dort nur diese eine Nacht verbringen wollten, blieben wir, denn die Besitzerin war sehr freundlich. (93 Drumling Drive, Milngavie)
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg weiter in den Südwesten Schottlands. Der Weg führte durch sanft geschwungene Hügel und an der Küste entlang.
In Saltcoats fanden wir einen "Aldi". Wir schlenderten durch die Reihen und sahen uns das Angebot an.
In Killwinning, unserem nächsten Halt, aßen wir im "Lemon Tree" recht gut und preiswert.
Den Abend und die Nacht verbrachten wir in Ayr. Nach längerer Suche fanden wir eine Unterkunft in einem restaurierten viktorianischen Haus. Das Besondere an unserem Zimmer war das Badezimmer in einem Schrank. Es war recht klein, aber erfüllte seinen Zweck.
www.canterholm.cjb.net
Ayr ist recht groß, hat einen langen Sandstrand und viele Geschäfte, die leider bereits um 17 Uhr geschlossen waren.
In einer ehemaligen Kirche war ein Restaurant mit Pub untergebracht, dort tranken wir unser billigstes Bier in Schottland. Im hauseigenen Prospekt sahen wir, dass die Lokale der "Witherspoon" Gruppe überall in Schottland in außergewöhnlichen Gebäuden untergebracht sind und alle den gleichguten Service bieten.
In Strandnähe auf der "Queens Terrace" findet man eine Anzahl guter empfehlenswerter Unterkünfte. Auf der einen Seite das Meer und der anderen Seite das Stadtzentrum.
Das Frühstück am nächsten Tag war eher spartanisch, aber das Esszimmer mit Erker und Kamin sehr geschmackvoll.
Corsewall Lighthouse
Unsere Reise führte uns noch weiter in den Süden zum Corsewall Leuchtturm, in dem wir eine Suite vorbestellt hatten.
www.lighthousehotel.co.uk
Auf dem Weg hielten wir am imposanten Culzean Castle, von dem man auf eine wunderschöne Landschaft bis zum Meer blickt. Die Strecke führte weiter durch kleine Dörfer, an Hügeln vorbei und am Meer entlang.
Wir hatten ein Cottage mit Wintergarten und Blick auf den Atlantik und dem Leuchtturm gebucht. Das Betreten des Leuchtturms ist leider verboten.
Unser Cottage war mit allem, was das Herz begehrt ausgestattet.
Die felsige Küste rundherum begeisterte uns.
Zum gebuchten Paket gehörte ein Fünf-Gänge-Menü im eigenen Restaurant. Das Essen und der Wein waren vorzüglich.
Wir kamen schnell mit einer Engländerin ins Gespräch und vergaßen dabei leider, uns den einzigartigen Sonnenuntergang anzusehen.
Das Frühstück am anderen Morgen war gut wie alles an diesem Ort. Leider hatten wir nur für eine Nacht gebucht, für länger hätte das Geld nicht gereicht.
Der schottische Süden
Wir fuhren entlang der Süd-Westküste, vorbei an einer abwechslungsreichen Landschaft mit Farmland, Heide und Wald nach Dumfries. Es war herrlich warm.
Wir fuhren durch den schönen Ort Newton Stewart und aßen in Kirkcudbright im "The Scent of Galloway" erneut preiswert und gut zu Mittag. Wir wären gerne geblieben, aber die Unterkünfte waren uns zu teuer.
Also fuhren wir bis Dumfries und nahmen uns im "Glenure" ein schönes Zimmer.
www.glenurebnb.co.uk
In Dumfries findet man das "Robert Burns-House" und auf dem Friedhof seine wunderbare weiße Grabstätte. Robert Burns wird auch heute noch als Poet in Schottland sehr geschätzt.
Im Restaurant und Pub "Robert the Bruce", auch ein Haus der Witherspoon Gruppe, tranken wir was. Auch dieses Gebäude diente ursprünglich einem anderen Zweck, denn es ist aufgebaut wie ein Festsaal mit Balustraden und Säulen. Anschließend spazierten wir noch durch die hübsche Innenstadt von Dumfries
Leider hatten wir ein Zimmer mit Fenster zur Straße und wurden deshalb früh geweckt und verließen Dumfries bald.
Die Umgebung von Dumfries ist ausgesprochen schön.
New Abbey liegt nur 8 km von Dumfries mitten in Feldern und Wiesen. Man fährt über eine kleine Steinbrücke und auf eine Mühle zu, die man besichtigen kann. Auf dem Weg durch das malerische Dorf findet man nur wenige Geschäfte, nur kleine Häuser mit Gärten und die Reste einer imposanten Abbey. Für mich der Inbegriff trauten Daseins war das gegenüberliegende Cafe mit Kunst in einem viktorianischen Cottage.
Nördlich Richtung Glasgow sollte man sich die Orte Moffat und Jedburgh, und dort unbedingt die Abbey, ansehen. In Selkirk aßen wir im "The Place".
In der Tourist Information teilte man uns mit, dass in der Umgebung die meisten Unterkünfte bereits ausgebucht seien. So buchten wir erneut per Telefon. Diesmal hatten wir Glück mit unserer Wahl.
Wir landeten im wunderschönen Melrose in einem ehemaligen Bankgebäude, das aufwändig zum B & B umgebaut worden ist. Im ganzen Haus konnte man sich an Kunstgegenständen und Bildern erfreuen. Aus dem Fenster unseres Zimmers genossen wir einen herrlichen Blick auf den Ort und die Reste einer weiteren Abbey.
Auch zwei aufwendige Gartenanlagen besichtigen wir in Melrose. Auf einem Spaziergang entdeckten wir eine Seilbrücke mit ehemaligem Zahlhäuschen.
In Melrose scheinen wohlhabende Menschen zu wohnen. In den Geschäften wurden hochwertige Dinge verkauft, die Häuser waren gepflegt und es war sauber und ordentlicher als z.B. in Helensburgh oder Dumfries.
Die Gegend wird als die "Borders" bezeichnet und ist unbedingt sehenswert. Melrose gefiel mir besonders.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Glasgow, wo wir telefonisch ein Zimmer bestellt hatten.
Einige Kilometer von Melrose entfernt sollte man sich auch den schönen Ort Peebles ansehen. Dieser historische Ort liegt malerisch am Fluss Tweed. An diesem Samstag fand ein kleiner Markt statt mit einheimischen Produkten, der gut besucht war.
Glasgow
In Glasgow wurden wir gleich unangenehm überrascht. Im vorgebuchten Hampton Court Hotel erhielten wir ein innenliegendes Zimmer ohne Fenster, was mir äußerst unangenehm war. Leider waren alle Zimmer mit Bad und Fenster schon belegt. Da wir nur zum schlafen im Raum waren, und Glasgow durch ein Fußballspiel und ein Open-Air-Fest überfüllt war, nahmen wir diese Unannehmlichkeit in Kauf. Aber es war sauber, das Frühstück war gut und das Preis-Leistungsverhältnis stimmte. Bei einer erneuten Buchung würde ich nach einem Zimmer mit Fenster fragen.
www.hotelsandguesthouses.net
Wir stürzten uns ins Getümmel. Den Glasgowern sagt man nach, dass deren Leidenschaft einkaufen sei, wir konnten es an diesem Samstag erleben. Es gibt auch reichlich Möglichkeiten.
In Glasgow hat die Witherspoon-Gruppe einige interessante Lokale, jedes im eigenen Stil. Wir aßen im sehr empfehlenswerten "The Hengler's Circus".
Am Nachmittag tranken wir unseren Tee im "The Sir John Moore".
Interessant ist auch der "Willows Tearoom" im Jugendstilgebäude, der nicht zur Witherspoon-Gruppe gehört. Leider waren aber schon allein die Getränke enorm teuer.
In der historischen Innenstadt findet man unzählige alte wunderschöne Gebäude. Sehr viele auf der Buchanan und der Arguil Street. Großartig ist auch der George Square. Ein Platz mit prachtvollen Gebäuden. Auch die Tourist Information ist dort zu finden.
Am Hafen wurden einige Appartementhäuser und neue Einkaufszentren gebaut. Leider fügt sich in meinen Augen in der Stadt architektonisch nicht alles harmonisch ineinander.
An unserem letzten Tag in Schottland sahen wir uns noch mal in der Stadt um.
Wie bereits in St. Andrews ist es möglich in Glasgow in der "University of Strathclyde" zu übernachten, wobei dort nur Einzelzimmer angeboten werden.
Ein typisches Beispiel, wie man um 1900 in einer Glasgower Mietwohnung lebte, sahen wir uns im "Tenement House" mitten in der Stadt an. Die Familie hat die komplett ausgestattete Wohnung dem "National Trust" vermacht.
Eine weitere Sehenswürdigkeit, die man nicht verpassen sollte, ist die Glasgow Cathedrale, die völlig unversehrt geblieben ist. Genauso interessant ist der dahinter liegende Friedhof mit jahrhunderte alten Grabsteinen und großen Grabkammern.
Unseren Sonntagsbraten aßen wir diesmal im "Society Room Witherspoon".
Gegen Abend verließen wir Glasgow und flogen zurück nach Deutschland.
Aufbruch: | 18.08.2007 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.09.2007 |