Eva on tour

Reisezeit: November 2007 - März 2008  |  von Eva G.

Indien 09.11.-19.12.2007: Varanasi

21.11.2007:

Das erste Highlight gab's dann kurz vor dem Ziel - auf der Fahrt ueber den Ganges waren alle an den Fenstern geklebt, um einen Blick auf den heiligen Fluss zu bekommen!

Endlich im Hotel angekommen, gab es erst mal eine heisse Dusche! Anschliessend gab es ein echtes indisches Fruehstueck - Puri (und ich hoffe, es wird so geschrieben) - fuer gerade mal Rs. 8,-.
Geduscht und gestaerkt ging es dann Richtung Ganges. Da unsere Unterkunft ein ganzes Stueck vom Ganges entfernt ist, mussten wir uns erst mal in die verwirrenden Strassen von Varanasi stuerzen.

Am Ganges angekommen, haben wir erst mal den Fluss auf uns wirken lassen... Wirklich faszinierend! Anschliessend sind wir ein ganzes Stueck die Ghats (das sind die Treppenabgaenge zum Fluss) entlanggelaufen. Viele Glaebige haben gerade in dem (fuer sie) heiligen Fluss gebadet. Ausserdem wird dort auch Waesche gewaschen und es finden Leichenverbrennungen statt. Und alles quasi direkt nebeneinander! Indien live!

22.11.2007:
Und wieder mal war fruehes Aufstehen angesagt! Um fuenf Uhr!
Um halb sechs sind Petra und ich zur Bootsfahrt auf dem Ganges abgeholt worden.
Die einstuendige Bootsfahrt bei Sonnenaufgang war wirklich schoen. Wir sind die Ghats entlanggefahren, und unser (wirklich netter) Bootsmann hat uns fotografiert und uns auch einiges ueber den Ganges und die Braeuche erzaehlt. Komplettiert wurde das dann spaeter noch von unserem "Touri-Guide", der uns den Vormittag ueber begleitet hat.

Petra und ich haben die beiden Verbrennungsplaetze nicht als schlimm empfunden. Natuerlich sieht und riecht man es, aber da es oeffentlich ist, hat es etwas von "normal".

Die Leichen werden mit Sandelholz verbrannt, das von der Familie gekauft werden muss. Verbrannt werden duerfen alle mit Ausnahme von schwangeren Frauen, Kinder unter 10 Jahren, Holy Men, Leprakranke und Menschen, die am Biss einer Kobra gestorben sind.
Diejenigen, die nicht verbrannt werden, werden gut verpackt in Ganges versenkt.

Nach der Bootsfahrt konnten wir direkt sehen, wie an einer der Verbrennungsplaetze ein Feuer angezuendet wurde. Das Feuer kommt immer von einer Feuerstelle und wird mit Reisig zum Verbrennungsplatz gebracht. Ein maennlicher Familienangehoeriger entfacht in der Regel das Feuer. Es brennt dann ca. 3-4 Stunden.
Weibliche Familienangehoerige duerfen bei Verbrennungen nicht mehr anwesend sein, da sie frueher oft in das Feuer gesprungen sind.

Nach dem Ganges haben wir dann einige Tempel von Varanasi gesehen. Diese fand ich allerdings eher enttaeuschend... Nicht wirklich besonders und auch nicht wirklich schoen.

Sehr interessant dagegen war ein Stadtviertel, in dem Saris hergestellt werden. Varanasi ist bekannt fuer seine handgefertigten Saris. Die Faerbetechnik, die Webstuehle und auch die sonstigen Hilfsmittel haben mich spontan an das Freilandmuseum in Bad Windsheim erinnert. Unglaublich, mit welchen mittelalterlichen Hilfsmitteln diese tollen Saris hergestellt werden!
Fasziniert von der Umgebung hab ich natuerlich gleich einen Sari gekauft. Tragen werde ich ihn wohl nicht, aber der 6 Meter lange Stoff gibt bestimmt einen tollen Betthimmel ab

Mit einem Spaziergang am Ganges und einem guten Abendessen haben wir den Tag ausklingen lassen...

Hier wird Seide fuer einen Sari eingefaerbt

Hier wird Seide fuer einen Sari eingefaerbt

Webstuhl fuer einen Sari

Webstuhl fuer einen Sari

23.11.2007:

Schon wieder Abreisetag! Wie schnell die Zeit vergeht!
Haben schoen ausgeschlafen und gefruehstueckt. Um 12 Uhr ging es mit dem Tuk Tuk zum Bahnhof. Die Fahrt dauerte eine Stunden, waehrend dieser Zeit hat unser Fahrer gepinkelt, Tabak gekauft und gebetet...
Auf der Fahrt zum Bahnhof haben wir dann auf dem Autodach eines Gelaendewagens eine gut eingewickelte Leiche gesehen. Sie sollte sicherlich zur Vebrennung am Ganges gebracht werden.

Unser Zug hatte dann 4 Stunden Verspaetung - was aber keinen wirklich wundert
Spaeter war auf dem Bahnhof unheimlich viel Polizei unterwegs, und auch im Zug waren Polizeibeamte unterwegs. Warum das haben wir etwas spaeter im Zug erfahren - gegen Mittag sind in Varanasi drei Bomben hochgegangen!

Der Nachtzug nach Kalkutta war gluecklicherweise nicht so ueberfuellt wie der nach Varanasi. Haben ohne Probleme unsere Plaetze bekommen!

Also dann - auf nach Kalkutta!

© Eva G., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Über Indien nach Australien und Neuseeland und dann über Südostasien zurück nach Deutschland...
Details:
Aufbruch: 08.11.2007
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 28.03.2008
Reiseziele: Indien
Australien
Neuseeland
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
Eva G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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