10 Tage Barcelona und ein bißchen mehr...

Reisezeit: September / Oktober 2007  |  von Gabriele Soundso

4. Tag - Alles rund ums Meer

Dieser Tag wird von den Männer gestaltet und soll mit einem Besuch des Fischmarkts beginnen. Unter Protest von Erika finden wir uns also schon um halb 7.00 Uhr beim Frühstück ein. Denn einen Fischmarkt besucht man am Morgen....

Der vermeintliche Fischmarkt befindet sich in einer Seitengasse ungefähr in der Mitte der Ramblas.
Der Mercat de la Boqueria bzw. Mercat de Sant Josep ist jedoch kein reiner Fischmarkt.
Hier gibt es auch Obst und noch viele andere Lebensmittel.
Die anderen sind ein bißchen enttäuscht, denn es gibt max. 4 Stände mit Fisch und viele Stände im hinteren Bereich sind überhaupt leer.
Mir gefällt es trotzdem, weil die Stände wirklich toll aussehen und ich viele gute Fotos machen kann.

Dann suchen wir uns ein Cafe an der Placa Reial, wo wir einen 2. Kaffe trinken. Wir sind ja doch schon bald heute aufgestanden....Da wir lesen, dass es hier auch Tapas gibt, beschließen wir am Nachmittag hierher zurückzukehren.

Zuerst führt unser Weg aber wieder die Ramblas hinunter Richtung Meer. Am Ende der Ramblas steht dort auch die unübersehbare Kolumbus-Säule. Als wir uns diese mal von der Nähe ansehen, entdecken wir, daß es auch die Möglichkeit gibt mit einem Lift bis unterhalb der Statue hinaufzufahren. Gesagt getan.
Die attraktive "Frau Liftwart" erzählt uns beim Rauffahren auf englisch, daß das ihre 1. Woche hier sei. Als Thomas sie daraufhin etwas verständnislos ansieht, erkläre ich ihr dass er kein Englisch versteht, da er ein "Austrian Farmer" sei. Hihi! Und Roland setzt noch einen oben drauf und fügt hinzu "A Austrian P o r k y Farmer"!

Nun macht er einen auf beleidigt, denn angeblich hätte die Frau Liftwart ihn vorher noch ganz lieb angelächelt.....aber wir müssen ihm ja wieder jeden Aufriss vermasseln...
Oben angekommen lässt sie uns allein. Wir sollen doch klingeln, wenn wir wieder runter wollen. Wir haben zwar eine nette Aussicht, und ich mache mal in jede Richtung ein Foto. Aber etwas mulmig ist uns doch zumute, da wir genau spüren können, wie die Säule hin- und herschwankt. Also dauert es nicht lange bis wir uns wieder runterfahren lassen.

Und weiter gehts die Moll de Fusta entlang und über die Moll d'Espanya zum Aquarium.
Der kürzeste Weg über die Rambla de Mar ist zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Denn die kleine Verbindungsbrücke aus Holz , die dort hinüber führt, dreht sich hin und wieder auseinander, damit die Schiffe an ihre Anlegestellen durchkommen.

Beim Aquarium steht beim Eingang so ein riesiges, buntes Fischmaul, bei dem wir 4 uns mal gemeinsam von ein paar Holländern fotografieren lassen. Dann kaufen wir uns
die Eintrittskarten und vor lauter hahaha und hihihi, übersehe ich leider, wie ich später feststellen muß, daß das Restgeld wohl überhaupt nicht gestimmt hat. Die haben mich dort sicher um EUR 50,00 beschissen.

Hier ist es generell so, das man immer genau die Rechnungen, auch in den Restaurants, kontrollieren sollte etc. Angeblich sind die hier alle schlampig oder was auch immer.
Und es kommt bei uns auch wirklich 2x vor, daß auf einmal Speisen oder Getränke auf der Rechnung auftauchen, die wir gar nicht konsumiert haben.

Das Aquarium ist zwar sauteuer, für mich noch etwas teurer, aber durchaus sehenswert. Leider klappt das Fotografieren ohne Blitz natürlich nicht so ganz....

Einmal gehts auch durch einen Gang, wo über einem die Haie und Rochen herumschwimmen.
Am meisten fasziniert mich persönlich am Schluß ein Becken, daß oben nur mit einem Netz gesichert ist und in dem so eine Art Rochen herumflitzen. Die sind richtig zutraulich. Und kommen direkt zu einem an die Wasseroberfläche und schauen einen an. Witzig!

Dann ist das Schiffahrtsmuseum an der Reihe. Wir bekommen da einen elektronischen Guide, eine Art Walkman, bei dem wir die Infos zu den einzelnen Abschnitten abhören können.
Die 1:1 nachgebaute Galeere finde ich auch ganz interessant. Die Sklaven wurden zum Rudern an Deck angekettet. Sie waren also erstens immer dem rauhen See-Wetter ausgesetzt und mußten außerderdem natürlich hier vor Ort Ihre Notdurft verrichten. Angeblich konnte man die Galeere deshalb schon kilometerweit riechen bevor man sie überhaupt sah....iiiiiihhhh
Den Rest des Museums finde ich ehrlich gesagt etwas ermüdend und fad.
Und gehe das deshalb auch wie Roland und Thomas alles im Schnelldurchlauf ab.....
Am Ende angekommen, warten wir dann auf Erika....und warten und warten.
Pfau ei...die nimmt das vielleicht alles genau durch ....aber dafür haben wir sie ja schließlich studieren lassen...fg

Zum Nachmittagssnack kehren wir wie geplant zu dem Lokal vom Morgen zurück. Am Placa Reial. Uns läuft schon das Wasser im Mund zusammen in Erwartung unserer 1. Tappas ....
Als erstes tun wir uns aber schwer, uns etwas unter den Bezeichnungen in der Speisekarte vorzustellen. Auch wenn wir eine englische Karte haben...und die einzelnen Wörter ein bißchen übersetzen können.

Und als der gestörte Kellner dann endlich mit unserem Essen daherkommt, sind wir alles andere als begeistert....Bau ei, war dasn Reinfall.
Meine Sachen die ich bestellt hatte sind ja grad noch essbar, obwohl kalte Gambas....naja
Roland hat aber mit seiner Bestellung absolut den Vogel abgeschossen.
Das ist ja vielleicht ein undefinierbares, unappetitliches Ding....und am Anfang streitet er auch noch ab, daß dieses Ding zu ihm gehören soll.....Da wir erst gar nicht so recht wissen, was das sein soll, nennen wir es einfach "Wüda Hund".
Doch Erika ohne Furcht und Tadel, die mit Ihren Oliven und Schwammerl auch nicht grade eine glückliche Wahl getroffen hat, tut das Unfassbare und rammt dem Wilden Hund das Messer in die Brust und ißt ihn vor lauter Hunger ratzeputz auf.
Auf Nachfrage wie es denn wohl geschmeckt hat, meint sie: "Noch nix und zach woara a"
Beim wilden Hund nehmen wir also später an, handelte es sich wohl um dem Körper eines Tintenfischs.. Aber sicher sind wir uns bis heute nicht ............
Und von nun an schwören wir uns, um alle Tappas-Bars eine weiten Bogen zu machen....

Da wir schon in der Nähe sind, wollen wir es nochmal am Markt zu versuchen...vielleicht haben sich die Fische ja vermehrt....doch seit der Früh hat sich hier nicht viel verändert.

Anschließend fahren wir zurück ins Hotel. Wir haben vor, nach einer Ruhepause dort am Abend in der Heron City noch einen Happen zu schnappen. Von den grauslichen Tappas sind wir nicht grad satt geworden.

Total platt gelaufen komme ich also im Hotel an. Mann... ich bin ja eigentlich noch ein bißchen krank und stopfe mir Antibiotika rein, von denen der Arzt gesagt, daß mit diesen Monsterpillen jeder gesund wird. Wahrscheinlich sogar ein Elefant.
D.h. ich bin noch ein bißchen angeschlagen, doch meine Barcelona-Kollegas kennen ja kein Erbarmen.....Da helfen auch alle 7-Meilen-Stiefel nix.
Ich dusche meine Füsse also warm-kalt ab. Eine Kneipp-Kur schadet nie!
Vielleicht kann ich sie ja dann wieder spüren oder zumindest verschwindet das Gefühl, daß sie mir jeden Moment abfallen oder explodieren könnten...
Dann lass ich mich ins Bett fallen und schaffe es nicht, mich zum Abendessen nochmal aufzurappeln und schlafe fast bis am nächsten Morgen durch.

Insider-Spruch des Tages bzw. der Woche - Erika: "Gibt es hier eigentlich Toilettanlagen?"
(Erika hat wohl die kleine Blase nach Barcelona mitgenommen und muß ständig und überall aufs Klo....ggg

© Gabriele Soundso, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Barcelona und ein bißchen Girona + Costa Brava Teilnehmer des Trips: Erika, Roland, Thomas und meine Wenigkeit
Details:
Aufbruch: 28.09.2007
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 07.10.2007
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Gabriele Soundso berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.