Schneekoppe
Eine Wanderung zu Fuß auf die Schneekoppe und wieder hinunter.
Schneekoppe
28.12.2007
Da zwei von uns keine Seilbahn fahren (ich inbegriffen) haben wir uns in unserem Winterurlaub im Dezember 2007 zu Fuß auf den Weg gemacht. Sechs vollkommen untrainierte Couch-Potatoes auf dem Weg nach oben. Das Wetter war optimal - Sonne und kaum Wind. Um uns ein wenig zu schonen, haben wir uns erstmal mit einer Mini-Pistenraupe zur Výrovka-Bouda fahren lassen. (Der Fahrer sagte, von da aus wäre es noch eine Stunde Fußweg. Na, schauen wir mal.) Dort angekommen, waren wir überwältigt von der Aussicht über den Wolken.
Nach kurzer Foto-Pause begannen wir mit unserer Wanderung Richtung Schneekoppe. Nachdem wir den Lucni Hora (1555m) erklommen hatten und die Station der Schneekoppe in Sicht kam, erahnten wir, was an diesem Tag noch auf uns zu kommen würde.
Auf dieser Hochebene sahen wir die Lucni Bouda und in weiter Ferne den westlichen Kamm der Schneekoppe. Da wollen wir hinauf? Von weitem sah es nicht so aus, als ob man den Berg ohne Bergsteiger-Ausrüstung bezwingen konnte.
Wir entschlossen uns abzukürzen und zwar auf direkten Weg zur Schneekoppe. Ein paar Fußspuren sagten uns, daß wir nicht die ersten mit dieser Idee waren. Nach kurzer Zeit merkten wir aber, das der Weg wohl doch nicht so gut war, weil wir bei jedem Schritt ziemlich tief im Schnee versanken. Das Gehen wurde immer schwieriger. Aber jetzt wollten wir nicht mehr zurück. Das Ziel im Auge gelangten wir irgendwann wieder zurück auf den Schustlerova(Schusterweg), wo mittlerweile viel Betrieb war.
Auch die Schronisko Górskie (Schlesierhaus) war jetzt gut zu sehen - aber gingen diese ganzen Leute wirklich diesen steilen Berg hoch? Wir konnten immer noch keinen Weg erkennen.
Aber wir konnten wieder besser gehen und gelangten schnell am Schlesierhaus an, das auf polnischem Gebiet liegt. (Bis dahin haben wir 2 Stunden gebraucht!) Erst jetzt sahen wir den Weg, der sich hinauf zur Spitze der Schneekoppe windet und auf dem tatsächlich viele Menschen unterwegs waren - rauf und runter.
Ich hatte gelesen, das man den Gipfel auch bequem über den "Jubiläumsweg" (Droga Jubileuszowa) besteigen könnte. Aber der war leider gesperrt!
Packen wir es an, dachten wir und wanderten los. (Auf einem Schild stand: Eine halbe Stunde Fußweg bis oben!) Nach den ersten Steigungen merkten wir, wie steil der Berg wirklich ist. Dazu kam, das wir auf dem Weg kaum Halt fanden. Überall war es glatt und wir hatten Angst durch diese nicht gerade soliden Ketten zu fallen.
Aber der Blick nach unten entschädigte uns für diese Strapazen - so weit sind wir schon gelaufen!
Es war so viel Betrieb auf dem Weg, daß es schon wie eine Pilgerung aussah. Anscheinend hatten viele diese Idee bei dem schönen Wetter.
Mit vielen Pausen gelangten wir Stück für Stück oben an und wir waren alle mächtig Stolz auf uns. (Wir haben ca. eine Stunde gebraucht!)
Nach ganz vielen Fotos und kurzer Rast in der Station (auch polnisch) machten wir uns auf den Heimweg. Zwei von uns nahmen die Seilbahn bis Ruzova Hora, wir anderen nahmen den Weg unter der Seilbahn, um uns später wieder zu treffen. Ich bereute schon nach kurzer Zeit nicht auch die Seilbahn genommen zu haben - der Weg war so glatt und wir konnten von Weitem schon sehen, daß wir auch wieder einen Berg hinauf mußten!
Aber dann ging es nach einigen Rutschpartien doch recht schnell und wir waren sogar vor den Seilbahn-Fahrern unten angekommen. (Die Seilbahn fährt nur stündlich.)
Nach fast zwei weiteren Stunden mit einer Rast in der Ruzohorky Bouda (Blaubeer Baude) kamen wir im Dunkeln in unserer Pension in Velka Upa, völlig erschöpft, an.
Insgesamt waren wir acht Stunden unterwegs.