Toskana / Umbrien
Florenz
Eins der absoluten Highlights eines Florenz-Besuchs ist sicherlich der Dom. Vom Piazza del Duomo hat man einen tollen Block auf den Campanile di Giotto. Der Glockenturm ist 82 m hoch und wurde erst 1359 (mittelalterlich) vollendet. Der 1. Stock wurde von Giotto gestaltet.
Campanile di Giotto
Im 2. Stock wurde von Andrea Pisano auf hexagonale Terracotta-Medaillons die Erschaffung des Menschen und seine Berufe - die Summe des mittelalterlichen Weltbilds dargestellt. Ferner wird im 2. Stock auf Reliefs die Planeten, Tugenden und Sakramente abgebildet. Diese wurden von von Donatello, Luca della Robbia begonnen und durch Francesco Talenti bis 1359 vollendet.
Der Dom (Cattedrale di Santa Maria del Fiore (Lilie), wurde 1296 von Arnolfo di Cambio begonnen. Die neugotische Fassade wurde erst von 1875 - 1887 ausgeführt.
Der Innenraum ist sehr karg, die 107 m hohe Kuppel mit Laterne erreicht man über 463 Stufen. Die Kuppel wurde 1420 - 1436 von Brunelleschi gebaut und mit Fresken von Vasari ausgeschmückt. Eine Treppe führt hinab zu Santa Reparata, des erst 1966 entdeckten Vorgängerbaus der alten Kathedrale aus dem 5./6. Jh.
Das Baptisterium (Baptisterium San Giovanni) ist ein achteckiger Bau und war die Taufkirche. Zweimal jährlich finden hier Sammeltaufen statt.
Beeindruckend sind die Bronzetüren von Andrea Pisano sowie die bekannte "Paradiespforte" von Michelangelo. Die Kuppel ist mit prachtvolle Mosaiken ausgeschmückt. Abgebildet ist "Das jüngste Gericht.
Sehenswert ist auch das Museo dell' Opera del Duomo. Dort sind z.B. Modelle der Domfassade, Original-Reliefs der "Paradiespforte", die unvollendete und zerstörte Pietà von Michelangelo, Sängertribünen von Donatello und Lucca della Robbia sowie ein silberner Altar ausgestellt.
Am Piazza della Signoria liegt der Palazzo Vecchio sowie die Loggia deí Lanzi.
Der Palazzo Vecchio wird seit dem Umzug der Medici-Familie in den Palazzo Pitti Palazzo Vecchio (alter Palast) genannt. Sehenswert sind z.B. "Saal der 500" mit prachtvoller Kasettendecke, "Saal der 200", "Lilien-Saal", "Raum der Weltkarten": großer Bronze-Globus, von Mönchen mit Landkarten bemalte Schränke. Vor dem Palazzo bewachen David und Herkules den Aufgang.
Die Loggia deí Lanzi (1376 - 1382) diente offiziellen Anlässen und ist jetzt von Skulpturen aus Antike und Renaissance bevölkert.
Die Uffizien waren ursprünglich ein von Vasari 1560 - 1570 gestalteter Verwaltungsbau. Heute ist hierin eines der größten und schönsten Museen Italiens untergebracht. Geduld muß man allerdings mitbringen. Wartezeiten von bis zu 1 h und mehr sind keine Seltenheit.
Die Ponte Vecchio (1345) wurde im typischen Toskanastil erbaut. Auf der Brücke sind Ladenaufbauten. Zunächst hatten sich hier Metzger niedergelassen, später Goldschmiede und Juweliere. Vasari konnte den Gestank der Metzgereien nicht ertragen und hat einen fast 1000 m langen Verbindungsgang (Vasari-Gang) zwischen Palazzo Pitti u. Palazzo Vecchio errichten lassen.
Der Palazzo Pitti wurde 1600 von Bruneleschi für den Medici-Rivalen Pitti entworfen. Den Kern des Baus bildet ein Würfel mit sieben Achsen. Die Medici kauften die Pitti und ihren Palazzo auf, quartierten ihren Hof ein und gaben ihm durch Erweiterungen der Anlage die monumentale Gestalt. Hinter dem Palazzo Pitti liegt der Boboli-Garten. Von hier hat man einen herrlichem Blick über Florenz.
Orsanmichele - (Orti = Garten die San Michele), das eigentümliche Gebäude hatte eine Doppelfunktion als Getreidespeicher und Oratorium. In der ursprünglich offenen Loggia hatten Händler sicheren Schutz vor Sonne und Regen.
An der Piazza di Santa Maria Novella liegt die Loggia de San Paolo. Schön sind die Terrakottabilder von Pisano.
Die Kirche Santa Maria Novella - nachträglich inkrustrierte Mamorfassade im Renaissance-Stil - wurden von Leon Battista Alberti 1458 entworfen. Die Chorfresken sind das Hauptwerk von Domenico Ghirlandaio. Ferner sehenswert: Dreifaltigkeitsfresko "La Trinità" von Masaccio (1428, Zentralperspektive), Kreuzgang Chiostri Monumentall di Santa Maria Novella, Cappellone degli Spagnuoli (Spanische Kapelle).
San Lorenzo ist die älteste Kathedrale von Florenz. An den Kreuzgang mit doppelter Säulenhalle grenzt die Biblioteca Lauzenziana an.
Hinter der Kirche liegt die Medici-Kapelle. Von der Krypta führt eine Treppe zur Fürstenkapelle. Michelangelo baute die neue Sakristei als Grabkapelle der Familie Medici. Zu bewundern sind die Skulpturen "Tag und Nacht", "Morgenröte", "Abenddämmerung". (Ein absolutes Highlight!!!)
Zum Piazzale Michelangelo fährt man am besten mit dem Bus. Auf den Stufen sitzend hat man eine tolle Aussicht auf Florenz, Ponte Vecchio, Dom, Campanile, Palazzo Vecchio... (Auch toll zum picknicken!)
Oben auf dem Berg liegt die Kirche San Miniato al Monte. Wenn man die letzten Treppenstufen überwunden hat (und nicht gerade restauriert wird) wird man mit einer tollen Fassade im typischen Inkrustationsstil belohnt. Auch in der Kirche gibt es einiges zu sehen. Bemerkenswert ist der Mamorboden - eine Platte zeigt die Sternkreiszeichen - sowie der Altar und die Krypta. Es lohnt sich, einen Blick in die Sakristei zu werden.
Hinter der Kirche liegt der schönere Teil des Friedhofs. Grabkapellen, fast ganz aus weißem Marmor im typischen inkrustrierten Fassadenstil.
Ebenfalls sehenswert: Piazzo Santa Croce Kirche Santa Croce, von 1294 - 1442 schmucklose monumentale, gotische Bettelordenskirche. 276 Grabplatten im Fußboden, u.a. Grabmäler von Michelangelo, Dante, Galileo Galilei, Machiavelli, Rossini, "Verkündung" von Donatello (1430), Fresken von Giotto und seinen Schülern, Mamorkanzel von Benedetto da Maiano.
Im ehemaligen Klostergarten, rechts von der Kirchenfront erbaute Brunelleschi die Pazzi-Kapelle (ab 1430) - tolle Akkustik im Museum: Kruzifix von Cimabue (Ende 13. Jh.).
Aufbruch: | 26.05.1996 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 11.06.1996 |