USA 2007 - Nordwesten
27. Mai bis 2. Juni 2007
27. Mai 2007 Crater Lake NP- Cresent City
Bin wieder früh aufgestanden. Danach ging die Fahrt bei bedecktem Himmel Richtung Grants Pass. Die Strecke war super. Viele Kurven und eine grandiose Land-schaft. Ich überquerte die Grenze zu Kalifornien. Die Landschaft hier ist einfach herr-lich. Leider sind wegen des Memorial Day Weekend zu viele Autos unterwegs. In Cresent City wurde es kalt und windig. Deshalb bin ich nur ein kurzes Stück (20 Meilen) in den Park hineingefahren. Da ich kein Risiko eingehen wollte, habe ich bald einen Campingplatz angefahren: er war voll! Der nächste: Voll! Dann beim Dritten hatte ich endlich Glück. Es gab sogar Duschen, was ich natürlich ausgenützt habe. Nach dem Kaffee habe ich gelesen, denn das Wetter war sehr schön und warm. Da ich etwas im Landesinneren war, gab es auch keinen Wind. Bin wieder früh schlafen gegangen.
28. Mai 2007 Cresent City - Lincoln City
Bin früh aufgestanden, denn wie sagt man so schön: der frühe Vogel fängt den Wurm. An der Oregon Coast gibt es herrliche, aber auch langweilige Strecken. Der Tag an der Küste war sehr stürmisch, so dass ich einen Campingplatz im Landesinneren suchte. Und ich fand einen direkt am Fluss (privater Platz). Ganz allein hatte ich Dusche und Klo. Die Sonne schien den ganzen Tag. Nach einer heißen Dusche mach-te ich es mir dann am Fluss gemütlich. Ich war durch den Wind ziemlich geschafft, obwohl ich nur 300 Meilen gefahren bin. Es ist noch anzumerken, dass durch den Memorial Day viele Autos an der Küste unterwegs waren, so dass man ziemlich aufpassen musste.
29. Mai 2007 Lincoln City
Da mein Vorderreifen abgefahren war, musste ich mich nach einem neuen umsehen. Nach dem Frühstück kam eine Frau vom Nachbarplatz und lud mich zum Frühstück ein (Bacon and Eggs). Zum Glück hatte ich ja schon gefrühstückt, denn wie die bei-den Frauen da hausten, konnte einem der Appetit vergehen. Der Hund frisst von der Gabel und dem Teller. Habe daher nur wenig gegessen. Das wäre was für meine U-schi gewesen, so viel Dreck. Die Beiden hatten ein Telefon, so dass ich den Dealer anrufen konnte. 70 Meilen und zurück für einen Reifen. Da der Weg das Ziel ist, war es eine schöne Rundfahrt durch Oregon bei herrlichem Wetter. Nach 3 Stunden war der Reifen montiert. Auf dem Heimweg habe ich eingekauft. Da beim Safeway die Hühnchen billiger waren, habe ich mich dazu hinreißen lassen, eines zu kaufen. Auf dem Campingplatz habe ich dann festgestellt, dass ich zu viel bezahlt habe, aus Schaden wird man klug. Das Hühnchen hat aber sehr gut geschmeckt und ich habe das Ganze mit einem Liter Bier hinuntergespült. Natürlich konnte ich nicht das ganze Huhn essen, so dass ich für morgen Abend noch eine komplette Mahlzeit habe. Nach dem Lesen bin ich um 21.30 Uhr schlafen gegangen.
30. Mai 2007 Lincoln City - Olympic NP
Nach dem Aufstehen der erste Blick gen Himmel: Nebel. Ein amerikanischer Rentner (59) erklärte mir, dass sei normal bis 12 Uhr. Habe mich mit ihm lange unterhalten. Er war Flaschner und bekam ein Hüftproblem. Er erzählte mir, dass er 950 Dollar im Monat Rente bekommt. Da kann man keine großen "Sprünge" machen. Dann weiter an der Küste entlang gefahren. Um 12 Uhr wurde das Wetter besser und die Sonne kam durch. Die Oregon Küste ist schon eine Reise wert, obwohl sie sehr besiedelt ist. Weiter ging's über die große Brücke über den Columbia River in den Staat Washington. Es war, als ob man einen Schalter umlegt. Jetzt ist es, bis auf die Stadt Aberdeen, die pure Einsamkeit auf super Straßen. Vorgestern erklärte mir der Dealer, dass im-mer mehr Leute nach Oregon übersiedeln, der Tax wegen, denn es gibt hier keine. Jetzt war mir auch klar, warum Washington so einsam ist. Außerdem hat sich die Landschaft total verändert. Man kommt sich jetzt vor wie in Finnland oder Schwe-den. Es ist alles sehr flach. Erst die schneebedeckten Olympic Mountains in der Ferne ändern an der Landschaft etwas. Zuerst wollte ich auf einem Campingplatz am Meer übernachten, aber da war es sehr stürmisch und kalt. Dann habe ich im Innern der Halbinsel einen wunderschönen, "primitiven" und kostenlosen Campground gefun-den, der direkt am Fluss lag. Habe am Abend am Fluss gesessen und gelesen.
31. Mai 2007 Olympic NP - Rockport
Bin um 7 Uhr gut aufgestanden. Nach Frühstück und Packen ging es auf einer wunderschönen Straße direkt ins Zentrum des Olympic NP. Dort habe ich einen Trail von 1,6 km durch den Regenwald gemacht. Überall hing das Moos von den Bäumen. Da die Sonne schien, kann man sich gar nicht vorstellen, dass es hier so viel regnet. Zu-rück wieder auf dem HW 101 ging's Richtung Port Angeles. Zuvor habe ich an ei-nem windgeschützten Bergsee Mittag gemacht. Ich kam mir vor wie in den Alpen. Danach weiter nach Port Townsend, um mit der Fähre überzusetzen. Damit konnte ich 200 Meilen sparen und die Großstadt Seattle umgehen. Auf dem Schiff habe ich einen Biker getroffen (ca. 50 Jahre) und mit ihm geredet. Seine Tussy (Frau), die er dabei hatte, hat überhaupt nicht den Mund aufgemacht. Ich hatte den Eindruck, dass ihr Mopedfahren keinen Spaß macht. Weiter auf einer viel befahrenen Straße nach Rockport, wo ich einen schönen Platz am Wasser fand. Nur was haben sich die Planer bei der Platzanlage gedacht? Man muss das Gepäck weit tragen und die sanitären Anlagen sind am weitesten entfernt. Ach ja, wir sind ja in einem RV-Land (RV = Recreation Vehicle = Wohnmobil) und da muss man schauen, dass die RV-ler es gut haben.
1. Juni 2007 Rockport - Sherman Pass
Nachdem ich verschlafen hatte, schnell gepackt und bei super Wetter die Straße unter die Reifen genommen. Die Fahrt durch den North Cascade NP war ein Genuss. Ich kam mir wieder vor wie in den Alpen. Dann über den Washington Pass Pass nach Winthrop. Unterwegs habe ich oft angehalten, um Fotos zu machen. Die schneebedeckten Berge erstrahlten in ihrer ganzen Schönheit. Nachdem die Cascades hinter mir lagen, änderte sich die Landschaft dramatisch. Vorher Regenwald, jetzt hat der Sagabusch das Sagen. Der Ort Winthrop ist eine Stadt, wie man sich den Wilden Westen vorstellt. Sehr hübsch alles. Auch die folgenden Orte wie Republic etc. zeigten ein ähnliches Bild. Durch das fruchtbare Okanogantal (Pfirsiche, Kirschen, Äpfel etc. werden hier angebaut) ging es weiter nach Osten zum Sherman Pass (1.699 m). Dort habe ich auf einem einfachen Campingplatz übernachtet. Der Tag war sehr heiß, ca. 35 Grad. Das ist aber besser, als wenn man immer friert.
2. Juni 2007 Sherman Pass - Polson
Nach einer guten Nacht schnell gepackt und dann ins nächste Dorf um einzukaufen. Auf einer landschaftlich herrlichen Strecke ging es vom Sherman Pass nach Kettle Falls am Columbia River. Weiter über Colville nach Tiger, das ebenfalls am Colum-bia River liegt. Dann den River entlang, über Newport, Priest River (Idaho), Sand-point. Hier habe ich einem Amerikaner geholfen, der sein Boot falsch gelauncht hat-te. Weiter über Clark Fork nach Trout Creek (Montana), dann kamen Thompson Falls, Plaines und Ravalli und danach Richtung Norden, wo ich auf einem KOA (Kampground of America) bei Polson übernachtet habe und mal wieder duschen konnte. Abends habe ich noch lange mit einem Biker aus British Columbia gesprochen, der nach Las Vegas wollte. Bin früh zu Bett gegangen, da es eine sehr lange Strecke war.
Bilder unter www.harley-rolf.de
Aufbruch: | 21.05.2007 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 19.06.2007 |