USA 2007 - Nordwesten

Reisezeit: Mai / Juni 2007  |  von Uschi Agboka

14. bis 21. Juni 2007

14. Juni 2007 Custers State Park - Rock Springs

Um es vorweg zu nehmen, heute war es ein anstrengender Tag mit ca. 450 Meilen (720 km!). Zuerst bin ich den Needles HW gefahren. Eine landschaftliche sehr schöne Strecke, für die man aber extra 5 $/Person zahlen muss. Von Custer weiter über New Castle, Wright, Midwest, Caspar, Muddy Gap (so weit wollte ich maximal fahren), Lander, Farson nach Rock Springs. Ich musste so weit fahren, da ich unterwegs keinen Campground fand. Zuerst wollte ich ein Motel nehmen, aber kurz vor Rock Springs sah ich ein KOA Schild. Also beschloss ich, auf diesen Campingplatz zu gehen. Kam gegen 20.30 Uhr an und musste 26 $ zahlen. Ein Wucherpreis für einen so schlechten Campingplatz. Aber im nach hinein war das OK, denn ich traf einen Biker aus St. Louis, der ein Motel nehmen wollte und das billigste sollte 150 $ kosten. Er sagte mir, die preisgünstigen Motels seien alle von "Oilern" belegt. Hatte nach dem Essen einen Small Talk mit dem Harley Biker. Bin dann hundemüde ins Bett gegan-gen, wurde aber schon gegen 6 Uhr wach, da der Verkehr der Interstate so laut war.

15. Juni 2007 Rock Springs - Flaming Gorge Recreation Area

Heute wurde es ein relaxter Tag, da ich nur ca. 50 Meilen gefahren bin. Habe in der Recreation Area einen super Campground gefunden mit Blick auf den Canyon. Es ist anzumerken, dass ich heute beinahe mein Tagebuch verloren habe. Das kam so, ich habe mir einen schönen Platz ausgesucht, an dem auch ein anderes Paar Interesse hat-te. Damit dieses Paar mir nicht den Platz vor der Nase wegschnappen konnte, habe ich schnell meine Kugelschreiber herausgeholt und in der Eile vergessen, den Reissverschluß am Rucksack zuzumachen. Nachdem ich den Platz belegt hatte, bin ich zum Visitorcenter gefahren um mich über die Gegend zu informieren. Als ich zum Campground zurückkam, bemerkte ich die offene Tasche am Rucksack und sah, dass das Tagebuch weg war. Der Schreck fuhr mir in die Glieder. Bin schnell wieder auf das Motorrad gestiegen und zurück zum Visitorcenter gefahren. Nach wenigen Metern auf dem Campingplatz fiel das Tagebuch vom Motorrad, da es lose darauf lag und ich es im ersten Schreck nicht gesehen habe. Ich hatte es beim Kugelschreiber herausholen auf das Gepäck gelegt und es ist dann unter meine Wasserflasche ge-rutscht. Darüber war ich heilfroh und konnte somit den Tag an der Schlucht richtig genießen. Ich hätte mich sehr über meine Dummheit geärgert, wenn das Tagebuch weg gewesen wäre.

16. Juni 2007 Flaming Gorge Recreation Area

Heute waren nur Relaxen und eine kleine Tour angesagt. Anschließend habe ich mich entschlossen, eine kleine Wanderung entlang des Rims zu machen. Der Blick in die Flaming Gorge war einfach traumhaft. Immer wieder andere herrliche Ausblicke. Leider hatte ich nichts mehr zum Lesen, so dass ich früh zu Bett ging.

17. Juni 2007 Flaming Gorge RA - Ridgeway

Nach dem Aufstehen und Packen ging's Richtung Vernal (schrecklicher Ort) und weiter über Dinosaur, Rangeley und den Douglas Pass nach Grand Junction an der Interstate 70. Das Wetter war traumhaft und ziemlich warm. Eigentlich wollte ich in Gateway im Dolores Tal übernachten, aber da es dort keinen richtigen Campingplatz gibt und es sehr heiß war, fuhr ich weiter nach Astoria, Pancerville nach Ridgeway in der Nähe von Ouary. Dort habe ich im State Park mit herrlichem Blick auf die schneebedeckten Berge Colorados und bei angenehmen Temperaturen übernachtet.

18. Juni 2007 Ridgeway - Grandby

Bin wie immer früh aufgestanden und der blaue Himmel versprach einen herrlichen Tag. Über Monrose, Gunnison, den Monarch Pass, Buena Vista, Leadville, Copper Mountain nach Dillon. Bueno Vista und Dillon sind typische Touristenstädte, welche mir ein Graus sind. Da hat das Städtchen Leadville einfach mehr Charme. Von Dillon ging es nach Kremmling, wo ich unterwegs ein paar Campingplätze angeschaut habe. Vor Grandby bin ich Richtung Walden abgebogen, wo mir vom letzten Jahr ein schön am Bach gelegener Campingplatz in Erinnerung geblieben ist. Schon nach 10 Meilen kam der erste Platz, auf dem ich dann auch die Nacht verbracht habe. Da viel Holz herum lag, habe ich zum ersten Mal auf meiner Tour ein Lagerfeuer angezündet und bin dann gegen 21.30 Uhr ins Bett gegangen.

19. Juni 2007 Grandby - Greeley

Bin notgedrungen früh aufgestanden, da es in der Nacht saukalt war (Null Grad). Zum Glück gab es keinen Tau, so dass ich alles trocken einpacken konnte. Dann das Moped gepackt und über Grand Lake in den Rocky Mountains NP. Es war viel Verkehr. Außerdem gab es einen Stau von einer halben Stunde, da die Straße einen neuen Belag bekam. Über Estes Park (die vielen Leute ein Horror!) nach Greeley, wo ich um 13.30 Uhr ankam. Eingecheckt im Super 8 Motel, Motorrad entladen, Koffer geholt und Motorrad zum Harley Dealer gefahren. Danach Koffer vorgepackt und danach gab es nur noch eines: In die Badewanne. Ich hatte selten so viel Dreck im Wasser, aber die Tage davor waren sehr staubig. Habe minutenlang Finger und Füße geschrubbt. Fühlte mich nach dem Baden wie neugeboren. Den Abend habe ich faul mit Fernsehen verbracht.

20. Juni 2007 Greeley

Am letzten Tag war einkaufen angesagt. Zuerst in die Greeley Mall und anschließend zum Harley Dealer. Dann Koffer packen und relaxen im Motel. Gegen 16 Uhr habe ich das Motorrad geholt und in die Garage zum Überwintern gebracht.
Um 18 Uhr haben mich Jack und Jan zum Abendessen abgeholt. Ich habe mir im Texas Roadhouse ein dickes Steak gegönnt und bin gegen 22 Uhr ins Bett gegangen.

21. Juni 2007 Rückflug

Bin gegen 6 Uhr aufgestanden und nachdem ich geduscht und gepackt hatte, ging's mit dem Shuttle Bus zum Denver Airport, wo mich Delta Airline gut nach Old Germany zurück brachte.

Es waren phantastische vier Wochen in einer herrlichen Landschaft, mit Begegnungen unterschiedlichster Menschen, vielen Harleyfahrern, mit denen ich mich oft lange unterhielt, und schrägen Typen, bis hin zum Sheriff von Grangeville, der mir ein Speed Ticket verpasste. Wer nicht dabei war, hat viel versäumt. Meine Harley hat, wie bisher immer, keine Probleme bereitet.

Bilder dieser Reise und weiterer Reisen unter www.harley-rolf.de

Auf dem 3.448 m hohen Monarch-Pass

Auf dem 3.448 m hohen Monarch-Pass

Red Canyon Overlook

Red Canyon Overlook

Fahrt durch den Gateway Canyon - Highway 141

Fahrt durch den Gateway Canyon - Highway 141

In Leadville, der höchstgelegenen Stadt in den USA, scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.

In Leadville, der höchstgelegenen Stadt in den USA, scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.

Trailridge Pass (3.719 m)

Trailridge Pass (3.719 m)

© Uschi Agboka, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dies ist ein Reisebericht über eine Motorradtour durch den Nordwesten der USA.
Details:
Aufbruch: 21.05.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 19.06.2007
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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