Ecuador
2 1/2 Monate durch Ecuador
Die ersten drei Wochen
Nachdem ich wieder mal einen anstrengenden Flug bewältigt habe und wieder bangen durfte, ob denn mein Koffer ankommt (denn beim umsteigen in Panama hat man mich bis kurz vor Abflug mangels Ticket nicht ins Flugzeug gelassen und wo mein Koffer steckte, wusste auch niemand), bin ich im warmen Guayaquil gelandet und suche mir ein Taxi. Denn noch heute muss ich ins 5 Stunden entfernte Cuenca, wo man mich hoffentlich erwartet.
Und ich finde den Bus (und vorher auch das Taxi) sogar ohne Probleme und so komme ich schließlich nachts um 10 am Ziel bei einer total lieben Familie an.
Am nächsten Tag betrete ich dann zum ersten Mal seit 6 Wochen wieder einen Laden mit gefüllten Regalen und mit einer Auswahl, die so groß ist, dass ich mich zwischen all den Wasserflaschen nicht entscheiden kann. Die Preise sind aber zumindest im Supermarkt nur auf Grund des Dollar/Euro-Wechselkurs niedriger als in Deutschland.
Cuenca ist bis jetzt das schönste Städtchen, dass ich gesehen habe.
Und so verbringe ich die erste Woche in Cuenca, erledige einige Einkäufe, erlebe eine Horrorfahrt durch dichtesten Nebel und bekomme zum ersten Mal auf meiner Reise Probleme mit dem Magen.
In der zweiten Woche begleite ich eine Medizineinheit, die übers Land in abgelegene Dörfer fährt und so den dortigen Kinder wenigstens jährlich eine gewisse medizinische Versorgung bietet.
Die Kinder eines 5-Häuser-Dorfes stellen sich vor der "Einheit" an, um von der dicken Krankenschwester in Empfang genommen zu werden.
An Bord ist eine Doktorin, eine Krankenschwester, eine Zahnärztin, ein Psychologe und natürlich auch ein Fahrer, der unverständlicher Weise am meisten verdient, wie mir erzählt wird.
Relaxt wird alles mit sicherem Abstand beobachtet.
Ein komplettes Schwein am Straßenrand.
Die Ärzte verdienen ihr Gehalt abhängig davon wie viele Kinder sie behandeln und ungefähr 40 Cent pro Kind so dass am Monatsende und nach ungefähr 1000 behandelten Kindern hoffentlich 400 Dollar auf dem Gehaltsscheck stehen.
Die einwöchige Reise ist sehr interessant. Da wir in abgelegenste Dörfer fahren, werde ich oft mit großen Augen angeguckt. Noch mehr Aufmerksamkeit erhält meine Kamera.
Reden möchten jedoch nur wenige mit mir bzw. viele trauen sich gar nicht. Nur die Lehrer, die zumeist aus der Stadt kommen erzählen mir vom Dorfalltag. Und so erhalte ich den Eindruck, dass die Menschen hier auf dem Land nicht in Armut leben, sondern sich durch den Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten ganz gut über Wasser halten können.
Anstellen, das klappt.
Ecuadorianische Anden.
Und so verbringe ich meine zweite Woche mit vielen neuen Erfahrungen aber vor allem auch mit viel Im-Auto-Sitzen und Über-Löchrige-Straßen-Fahren und Mir-Kräftig-Den-Kopf-Stoßen.
In der letzten Novemberwoche geht es nun für länger aufs Land, nämlich nach Santa-Isabel wo die Eltern der Familie aus Cuenca wohnen.
Sonnenuntergang in Santa Isabel und der nahende Nebel an den Berggipfeln.
Dort werde ich zum ersten Mal in meinem Leben reiten, Tomaten pflücken, Mais-Felder umgraben und Bohnen pellen. Eine sehr anstrengende Erfahrung, zumal täglich in der brennenden Mittagssonne erlebt, mit langen Hosen und Hemden zum Schutz vor den Moskitos.
Mein Sack Bohnen nach gut 3 Stunden Pellarbeit.
Ein Wasserfall und ich werd nur für so ein blödes Foto schön nass.
Aufbruch: | 10.11.2007 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 30.01.2008 |