Allein mit dem Fahrrad von Saigon durchs Mekong Delta nach Ankor Wat (2008)
Südvietnam (Mekong Delta): Chau Doc - Grenze (Cambodia) - Takeo 80 km
Bevor ich mich in Richtung Cambodia verabschiedete, muss ich noch ein leider typisches Touristenerlebnis loswerden. Von Phnon Penh nach Chaudoc verkehrt täglich ein Schnellboot. So sass ich auf der Terrasse des Hotels als das Schnellboot festlegte. Wuchtige Touristen im Armylook, Shorts, dunkle Sonnenbrille stemmten sich dickbäuchig aus dem Innern des Bootes. Aufgrund meiner 'deutschen' Lektüre die Frage an mich, ob wir uns bereits Saigon befänden ?! Viel später diskutierte ich mit einem Franzosen über den Ausdruck 'être en vacance' oder 'être en voyage'. Als Fahrradfahrer sind wir per Definition 'en voyage'.
Von Chau Doc verbieben noch 30 km bis zur Grenze. Einfuhr und Visa waren kein Problem. Hier blüht der kleine Grenzverkehr. Noch im Zollgebiet wechselten Waren ihre Besitzer. So verkaufen Kambodschaner Hemden und T-Shirt an Vietnamesen, die in Chau Doc gewaschen und dann auf dem lokalen Markt zu höheren Preisen angeboten werden. Ich zog weiter auf einer breiten neuen Strasse zum nächsten Ort (10km). Bis Takeo ist die Strasse 1a-super, wohl von den Vietnamesen aus militärishen Gründen bereitgestellt.
In 'Kirfon' wie Preak Batchoan genannt wird, fand ich aufgrund eines Tips der Holländer das einzige Guesthouse für 6$; sehr, sehr einfach, sauber, kaltes Wasser. Tiefste Provinz. Eine Stunde vor dem Eindunkeln unternahm ich noch eine Taxifahrt rund um westlich liegende Hügel. Auf der Karte rund 30 km. Ich rechnete allerdings nicht damit, dass sich auf der Sandstrasse der Fahrer verfuhr, einen platten Reifen produzierte, das Benzin beinahe ausging und wir bei stockdunkler Nacht, aber dennoch glücklich wieder in Kirifon landeten.
In 'Kirifon' fand ich kaum jemanden, der englisch oder franz. sprach. Verhungert bin ich nicht. Die Garküchen haben den Vorteil, dass vor Ort die Wahl des Menüs mit Fingerzeig getroffen werden kann.
Nächster Tag: 45 km auf breiter Strasse nach Takeo. Im Nu war ich dort (Rückenwind)und konnte zu Beginn die noch grünen Reisfelder geniessen. Von Takeo nordwärts fand ich nur noch abgeerntete Felder vor. Takeo, ein Provinzort an einem See gelegen, einer Universität für englische Literatur und auch mein Beung GH lag direkt am See; 10$. Beim grossen Kreisel (Unabhängigkeitsdenkmal) befinden sich einige Restaurants/Garküchen mit Fruchtshakeständen, um sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Aber auch hier: Abfall überall, selbst im Restaurant fliegt allerlei zu Boden. Hunde verwerten dann, was zu verwerten ist.
Aufbruch: | 18.01.2008 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 18.02.2008 |
Kambodscha