Starker Tobac in Tobago

Reisezeit: August - Oktober 2004  |  von Doris Sutter

Off road again

Am 20.8.2004 verlegen wir wieder in die Bucht. Wir wollen nachts gegen 02.00 Uhr auslaufen. Früh legen wir uns aufs Ohr. Doch es kann der Wackerste nicht in Frieden schlafen, wenn es den feiernden Fischern nicht gefällt. Fishermans Party mit voll aufgedrehten Bässen lässt uns um 00.00 Uhr flüchten.

In Landabdeckung St. Lucia ist die See recht friedlich. Kaum strecken wir die Nase raus, blasen uns 6 Beaufort in Böen 7 aus NE entgegen.

In den anrollenden Walzen beginnt Beluga Schiffschaukel zu fahren, trotz gesetzem Großsegel. Eklig!! Und immer sind es die Weinflaschen die umfallen.

Um 14.30 Uhr erreichen wir endlich Bequai und machen an einer Boje fest. Unsere Freunde von der "Amazone" sind schon zur Begrüßung angetreten.

Schnellentschlossen entscheiden wir uns noch einen Ruhetag einzulegen und dann Richtung Süden nach Grenada über Mayreau und Carriacou zu segeln.

Wieder einmal Traumsegeln. Sonnenschein, raumer Wind.
Frei wird meine Seele wie ein Adler, seh' ich dieser Welt Unendlichkeit. Ja, so isses!!

Mayreau ist immer eine Reise wert. Am nächsten Tag geht es weiter nach Carriacou zum einklarieren. Anschließend fahren wir in die Tyrrell-Bay zum Übernachten. Die nächste Station ist Saline Island. Karibik pur. Glasklares Wasser, traumhafter Strand. Wir haben die Insel für uns und erobern sie mit den Kindern von der Amazone.

Am folgenden Tag, mittlerweile ist der 26.8.2004, tuckern wir gemeinsdam nach Ronde Island. Amazone unter Segeln, wir unter Motor.

Kurz vor der Bucht erreicht uns ein Hilferuf von Helmut. Er kann seine Maschine nicht starten um in die Bucht zu fahren. Er braucht einen Abschleppdienst. Wir ankern, ich wassere das Dingi und schleppe ihn ohne viel Federlesen in die Bucht.
Komisch, wenn was so einfach geht. So ganz ohne Chaos und Katastrophen. So irgendwie wie Woodoo-Zauber.

Eine ruhige Nacht ist relativ. Es hat keinen Wind, doch die in die Bucht laufende Dünung schaukelt Tortuga so stark, dass wir uns in den Kojen festklemmen müssen.

Morgens holen wir mit leicht verquollenen Augen den Anker auf und schippern nach Halifax Harbour. Mensch ist das ein Dreckloch. Zwei Wracks, Spielbälle von Hurrikan Lenny, liegen gestrandet auf dem Sand. Oberhalb der Bucht ist die Hauptmüllhalde der Insel. Der ganze Dreck läuft in diese einstmals wirklich schöne Bucht.

Wir flüchten, ankern in einer No Name Bucht zwei Ecken weiter. Nicht schlecht! Einziger Nachteil, bei starken Regenfällen bringen die beiden Flüsse Mordsschlamm mit sich und machen aus Blauwasser Schwarzwasser.

Um 10.00 Uhr am nächsten Morgen fahren wir das kurze Stück in die Bucht vor St. George, der Inselhaupstadt, die Martin's Bay.

Wir ankern und gehen bei der Amazone längsseits. Nach dem frühen Frühstück, die Kinder der Amazone sind immer schon kurz nach Miternacht putzmunter, verholen wir in die Lagune und machen an einer total desolaten Pier fest. Aber es ist ruhig hier. Man wird bescheiden.

Irgendwann heißt es Abschiednehmen von der Amazone.

© Doris Sutter, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Karibik, das ist Sonne pur und blaues Wasser! Das ändert sich schlagartig, wenn der Hurrikan kommt. Karibische Impressionen von Carla und Karl-Heinz mit ihrem Segler Tortuga und dem Treffen mit Hurrikan Ivan, erzählt von Doris Sutter
Details:
Aufbruch: August 2004
Dauer: circa 9 Wochen
Heimkehr: Oktober 2004
Reiseziele: Trinidad und Tobago
Martinique
St. Lucia
Grenada
Der Autor
 
Doris Sutter berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Doris sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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