Starker Tobac in Tobago
Tobago
Wir bunkern Wasser und Diesel und bereiten uns auf die Nachtfahrt nach Tobago vor. Die Lichter von Grenada werden immer blasser. Noch ein paar limonadige, flackernde Lichtropfen, dann ist finstere Nacht. Gegen Mitternacht brist der Wind immer mehr auf und vorbei ist es mit der gemütlichen Überfahrt. Um 5.30 Uhr kommt endlich Tobago in Sicht. Es scheint unerreichtbar für uns. Wir machen kaum Fahrt. Wir haben fast 3 Knoten Strom gegen uns. Endlich um 13.30 Uhr liegen wir fest vor Anker in der Mt. Irving Bay. Esssen, schlafen, Stress abbauen, relaxen, das sind nach so einer Nacht die einzigen Gedanken.
Morgens liegt Tortuga mit dem Heck im Wind. Der Tidenstrom war stärker als die leichte Brise.
Wir müssen nach Scarborough um auf Tobago einzuklarieren. Ich lasse Carla als Ankerwache auf Tortuga zurück und halte auf der Straße ein Auto an.
Freundliche Leute die Kariben. Prompt hält einer an und nimmt mich mit.
Klapperkasten und Fahrer sind etwa gleich alt und in gleichem Erhaltungszustand. Keuchend und scheppernd rumpelt das Gefährt über die kleine Landstraße. Draht und Siemens Lufthaken scheinen es zusammen zu halten.
Beim Anblick des Fahrers kommen mir echte Bedenken. Er ist so dreckig, man könnte ihn bedenkenlos als Grund und Boden verkaufen. Er erinnert an eine dürre, hinfällige Kanalratte und sieht aus als hätte man ihn aus einem Kleidersack gekippt. Die Knubbelnase in seinem Gesicht hat er sich wohl in einem langen Säuferleben erarbeitet. Freundlich lächelnd entblößt er eine Reihe schwarzer Stummelzähne, die nur vom Schwarz seiner Fingernägel übertroffen werden. Doch er fährt mich zum Zoll und auch wieder zurück zum Boot.Ein netter Vogel, mein lonley rider, wenn er nur nicht so babbisch wär.
Aufbruch: | August 2004 |
Dauer: | circa 9 Wochen |
Heimkehr: | Oktober 2004 |
Martinique
St. Lucia
Grenada