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Las Vegas
3.6.2008 Von Williams aus sind wir Richtung Laughlin gefahren, einem der vielen kleinen Ableger rund um Las Vegas wo man zu günstigeren Preisen wohnen, essen und trinken kann. Dort sollte man auch günstiger shoppen können. Das war ein Missverständnis, denn die einzige Outlet Mall vor Ort hatte nicht die Läden die wir uns gewünscht hatten. Shopping ist also ins Wasser gefallen. Wir haben dann auch nicht wie geplant in Needles übernachtet sondern sind gleich weiter Richtung Vegas gefahren und haben dort im Motel 6 Tropicana Ave übernachtet wo wir eigentlich schon die ersten beiden Nächte ZU Anfang unserer Tour übernachten wollten. Aber die ersten beiden Nächte sind ja unserer Standby Fliegerei zum Opfer gefallen. Dafür hatte ich aber nach dem Einchecken auch ein interessantes Erlebnis. Wir bekamen Zimmer 1224 und als ich die Tür öffnete, fiel mir zunächst auf, das es zwar dunkel war, aber der Fernseher lief. Für gewöhnlich ist in 4-6 Sterne Hotels der Fernseher an und man wird auf dem Bildschirm persönlich begrüßt. Dass das einem bei Motel 6 auch passiert hat mich etwas stutzig gemacht. Ich sollte Recht behalten, denn als nächstes fielen mit im Dunkeln die Taschen links neben der Tür auf und als ich weiter in Zimmer schaute sah ich dann das Afro-amerikanische Pärchen was da gerade unter der Bettdecke zugange war. Das sind nicht die Dinge die ich so unbedingt beim Betreten des Zimmers geboten bekommen möchte. Ich wurde auch darin bestätigt, das man immer nach dem Betreten direkt den Riegel vorschieben sollte, wenn man nicht unbedingt Lust auf ungebetenen Besuch haben möchte. Ich werde auch weiterhin meinen Koffer abschließen wenn ich in Hotels das Zimmer verlasse, denn man weiß nie wer noch alles Zutritt zum Zimmer bekommt und die Gunst der Stunde nutzt und zugreift. Das jemand den ganzen Koffer gleich mitnimmt, kann ich natürlich nicht verhindern, aber wie heißt es so schön: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Zimmer wurde gewechselt, wir haben und dann noch schnell was zu essen besorgt. Als wir zurückkamen sahen wir dann wie das Pärchen von der Security vor Ort aus dem Zimmer geholt wurde. Wie auch immer sie dort reingekommen sind, ihr Aufenthalt war nicht gerechtfertigt und ich war Schuld, dass sie erwischt worden sind.
04.06.2008
Heute Morgen haben wir dann nett das Breakfast Special bei Coco's direkt nebenan genossen. Danach sind wir dann wieder zu Wal Mart gefahren. Dort haben wir den noch völlig intakten und gesäuberten Cooler, den wir zu Anfang unserer Reise gekauft haben wieder zurück gegeben. Die Amerikaner sind deutlich kulanter was Umtausch und "Geld zurück" angeht. Innerhalb von bis zu 90 Tagen kann man in den meisten Läden durchaus auch bei Nichtgefallen gegen Kassenbon ohne große Diskussionen Waren zurückgeben. Hat auch ohne Probleme geklappt. Cooler abgegeben am Customer Center und Geld zurückbekommen. Anschließend haben wir dann auch noch unser Auto entmüllt und sind dann weiter in unser letztes Hotel, das Planet Hollywood Resort. Wir haben ein Zimmer in der 38. Etage bezogen mit Utensilien vom Film "Edward mit den Scherenhänden". Bei uns hing das angeblich von Jonny Depp getragene weiße Hemd in einer Glasvitrine und in einem Glastisch lag ein Dreh Script Szene 5098 oder so. Die Lage ist perfekt gewesen und man sollte auf Valet Parking zurück greifen. Die Wagen werden irgendwo in der Nähe geparkt. Man bekommt einen Abgabezettel und wenn nicht allzuviel los ist bekommt man den Wagen innerhalb von 5-6 min zurück. Natürlich sind für den Service mind. 3 $ Tip fällig, wenn man den Wagen zurück bekommt. Aber ist besser als bei Selfparking irgendwo am Pöter der Welt zu parken und mit Sack und Pack rum zu rennen.
In der Sache mit Las Vegas war übrigens schon von Anfang an der Wurm drin. Erst hocken wir 3 Tage in Chicago und kommen nur über Umweg Los Angeles dorthin, somit waren die ersten beiden Tage die wir dort eingeplant hatten passè. Als wir dann am Ende der Reise einen tag dort für einen Schnelldurchlauf zur Verfügung hatten, zieht sich ab nachmittags der Himmel zu und eine Kaltfront mit schweren Stürmen und Regen zieht durch. Es war später dann doch noch trocken, aber weiterhin massiv windig, sodass man die ganze Zeit nur Staub und Dreck in den Augen hatte. Als wir dann abends was Essen waren fiel der Strom aus im Restaurant und wir saßen im Halbdunkel mit Notstromversorgung. Und das in Las Vegas dem vermutlich Hauptstromabzapfer in der gesamten westlichen Region. Da wir nur wenig Zeit hatten haben wir uns das Venetian Hotel, dort bevorzugt die Shopping Arkaden, angeschaut. Die kuppelartige Deck ist himmelblau gestrichen mit aufgetupften Wolken. Durch die Beleuchtung sieht das ganze wirklich wie ein echter blauer Himmel aus. Auf dem künstlich angelegten Canale Grande kann man sich gegen Entgelt vom Gondoliere rumschippern lassen. Das ganze ist schon richtig nett gemacht und man fühlt sich nicht nur durch die Preise pro Eiskugel (3,50-5,50 $) an den Markusplatz erinnert. Auch die Shopping Bereiche vom Bellagio, Paris und Caesar's Palace sind sehenswert.
Die Casino's sind aber im Prinzip ähnlich aufgebaut. Wer nicht spielt kann diese getrost überspringen. Las Vegas kannte ich ja bereits und es hat mich schon beim ersten Mal nicht wirklich umgehauen, und auch beim zweiten Mal fand ich es nicht besser. Im Gegenteil, da sie dort weiterhin wie die Weltmeister bauen sieht man viele halbfertige zukünftige Hotelkomplexe samt Baukräne. Das einzige Highlight war wirklich der Weg nach Las Vegas von Laughlin über die US#164 dem sogenannten Joshua Tree Highway. Tausende von Joshua Trees links und rechts von der Straße. Außer uns war kein Mensch auf dieser Straße unterwegs. Die Straße geht schnurgeradeaus und führt letztendlich auf die I-15 North. Kurz bevor sie das tut sieht man links und rechts nur flaches sandiges Land und vor einem türmen sich nochmal ein paar Hügel auf. In der Ferne sahen wir eine riesige Staubwolke und dachten, dass dort jemand mit Traktor sein Feld bestellt. Als wir näher kamen mussten wir dann feststellen, dass es sich um eine Sandhose handelte. Sie drehte sich von unserer linken Seite quer über die Straße nach rechts und wirbelte weiter. Das war schon spannend ein solches Naturphänomen als Großstadtkind live erleben zu dürfen. Wir haben uns wirklich wie am Ende der Welt gefühlt, wie im Nirgendwo, aber sobald man auf die I-15 N abbiegt ist man wieder mitten im Leben.
Aufbruch: | 21.05.2008 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 06.06.2008 |