M-Budget Kann Uns Mal!

Reisezeit: Juli - September 2008  |  von julian Keller

Im goldenen Kaefig

JULIAN:
Sonne, Meer, Tauchgaenge, sagenhaftes Essen, ausgelassene Abende, und das alles zu Preisen die sogar ICH mir leisten konnte, war ja klar dass da irgendwo ein beschissener Haken sein musste. Nachdem ich gleich drei tiefe Tauchgaenge an einem Tag absolviert hatte, begann es mit sowas wie Seekarankheit auf dem Lande (ich konnte die Brandung neben mir direkt spuehren), die ich zuerst mal einer Stickstoffvergiftung zuschrieb, also Pillen einwerfen und mit der Truppe zur Strandparty.
Das beschissene Gefuehl am naechsten Morgen schrieb ich als unverbesserlicher SamSong-Missbraucher dem Hangover in die Schuhe, am Nachmittag musste dann die viele Sonne herhalten die ich auf dem langen Weg zur Shark-Bay konsumierte. Als ich aber am Abend von Fieber kaum mehr stehen konnte, ging ich zur oertlichen Krankenstation wo ich dann 38.5 Grad hatte. Da Koh Tao aber ueber keinerlei Laboreinrichtungen verfuegt, wurde ich zuerst einmal heimgeschickt, mit der Auflage morgen nochmals zu kommen, falls es nicht besser geworden ist.
Als ich am naechsten Morgen angekrochen kam, hatte ich nicht nur 38.8 Grad, sondern hatte auch eine Nacht lang durchgereiert und den Scheisser, worauf ich vom Artzt gleich mal an den Tropf gehaengt wurde und danach mit einem anderen Touri mit den selben Symptomen und einer suessen Krankenschwester mit dem Boot nach Koh Samui verfrachtet wurde, um dort mit dem Krankenwagen inklusive Blaulicht (wer hat eigentlich behauptet krank sein mache keinen Spass?) ins Spital verfrachtet wurde, welches sich als eine Mischung aus Spital, 5 Sterne Hotel und Spa entpuppte

Hier nicht erkennbar, aber traumhaftes 25qm Zimmer

Hier nicht erkennbar, aber traumhaftes 25qm Zimmer

Nachdem ich 24 Stunden lang verhaetschelt und mit allen moeglichen Medikamenten vollgepumt wurde, ging es mir langsam wieder besser, anscheinend hatte ich mir einen multiplen Infekt eingefangen. Der arme Kerl der mit mir eingeliefert wurde hatte da weniger Glueck. Anscheinend wurde er durch einen Moskitostich mit Denguefieber infisziert (witzige Krankheit, hat 4 Stadien welche sich daran berechnen wie oft man infisziert wurde, nach der 2. Infektion verblutet man innerlich...).
Auf jeden Fall ging es mir mitlerweile wieder so gut dass ich zurueck nach Koh Tao wollte. Nur dummerweise hatte meine Krankenkasse zwar eine Bestaetigung geschickt, dass ich versichert sei, aber noch keine Koestenuebernahmegarantie. Dass das bei weitem nicht dasselbe war, wurde mir bewusst als ich von einem Polizisten (oder sonst einem Blauarsch mit Knueppel und Pistole) daran gehindert wurde raus aus dem Spital und ins Restaurant nebenan zu gehen (obwohl das Spital meinen Pass hatte)

Nach einem Halben duzend Telefonaten sowie einem weiteren Tag auf der faulen (dafuer gesunden) Haut war dann die Garantie da und ich durfte endlich zum Thaibarbecue ueber die Strasse. Es hat schon was interessantes an sich, wegen (u.A.) einem Mageninfekt in ein Spital eingeliefert zu werden, um dann sogleich wieder Fleisch zu grillen welches in einem Buffet den halben Tag der Hitze und Fliegen ausgesetzt war

Ein hoch-interesantes, -koestliches, und -fragwuerdiges Essen

Ein hoch-interesantes, -koestliches, und -fragwuerdiges Essen

Der Topf wurde mit Kohle gefuellt, darauf wurde der Teller (Grill und Kochflaeche) mit Spitze gesetzt, darauf kam ein Stueck Fett zum einfetten der Grillflaeche, das Fleisch wurde dann in muehseliger Kleinarbeit darauf verteilt, mit dem Wasser aus der Teekanne konnte man im Rand des Tellers seine Nudeln, Pilze und Gemuese kochen. Natuerlch hatte ich davon keine Ahnung, wesshalb meine Thai-Tischnachbarn sich ein riesengaudi daraus machten mir das ganze bei zu bringen

© julian Keller, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
7 Wochen durch den asiatischen Asphalt-/ Jungle
Details:
Aufbruch: 20.07.2008
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 15.09.2008
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
julian Keller berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.