Guatemala - erste Begegnung mit Mittelamerika

Reisezeit: Februar 2005  |  von Ingo Runde

Antigua oder Abenteuer im Chickenbus

Das Abenteuer kann beginnen. Dies ist mein erster Reisebericht. Ich habe vor, meine persoenlichen Eindruecke zu schildern, nicht unbedingt, welches Cafe wo ist und welcher Travelagent am guenstigsten ist. Ich denke, dass jeder, der reist, das allein sehr gut heraus finden kann.

Nach einem langen Flug mit stoischen Marines auf der einen Seite und amerikanischen, total aufgedrehten Teens auf der anderen Seite bin ich irgendwann gelandet. Und tatsaechlich stand Hugo dort und hat mich abgeholt. Wie sich spaeter heraus stellte, waere das nicht unbedingt noetig gewesen, weil es durchaus guenstigere, nicht allzu schwer zu organisierende Moeglichkeiten gibt, vom Flughafen nach Antigua zu kommen.
Total uebermuedet fiel ich dann in mein Bett, um kurz danach wieder aufzuwachen. Nach meiner alten Uhr war es ja schon wieder nachmittags. Aber das kennt wohl auch jeder.

Tja, wie war es denn nun in Antigua?? Gute Frage, sie muesste lauten: wie ist es denn nun in Antigua, denn ich bin immer noch da.
Die Beschreibungen, die man in Reisefuehrern liest, sind fast alle zutreffend. Antigua ist ein gemuetliches uebersichtliches Staedtchen, das viel alte koloniale Atmosphaere ausstrahlt.
Mein erster Ausflug zum Mittelpunkt des Geschehens am Abend meiner Ankunft - zum Placa Major mit vielen Bars und Cafes um sich herum - war mehr oder weniger enttaeuschend. Es war Freitag abend - und die Strassen waren leer, bis auf einige, wenig kommunikative, herumstreunende Hunde. Die Katzen treiben sich lieber auf den Daechern rum, vornehmlich auf dem ueber meinem Zimmer, wie ich im Laufe meines Aufenthaltes hier feststellen musste. Natuerlich konnte ich auch keinen fragen, wo man noch etwas zu trinken bekommt und man aber auch gleichzeitig nicht der einzige Gast ist. Nach unbeirrtem Suchen fand ich schliesslich DIE Bar in Antigua: Rikis Bar. Total laut, total voll, total verraucht, und ueberall war nur englisch zu hoeren. Nicht unbedingt das, was ich mir vorgestellt hatte. Trotzdem bin ich spaeter noch einmal dort hin gegangen. Dann war es auch gut. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich spaeter noch erzaehlen werde. Immerhin bekam ich das lang ersehnte Gallo (guatemaltekisches Bier), trank es und ging nach Hause.

Die Atmosphaere am ersten Abend - eine Mischung aus "Die Klapperschlange" und "Unsere Mittelalterlichen Festspiele sind leider seit zwei Stunden vorbei") hat sich am naechsten Tag nicht sehr bestaetigt.
Antigua sticht durch kaputte Strassen, wenig Strassenbeleuchtung, super freundliche Menschen, klasse Cafe Late, eine Unmenge an kleinen Geschaeften (tiendas), eine atemberaubende Umgebung mit Vulkanen (sogar einem aktiven) hervor.
Die Orientierung faellt leicht, weil alle Strassen geometrisch aufgebaut sind. Es gibt Avenidas und Calles. Alle Hausnummern werden vom Placa Major gezaehlt, zusaetzlich gibt es zur Orientierung die Himmelsrichtung als Ergaenzung zur Adresse. Mein Hostel war zum Beispiel in der 1. Avenida sur # 48. Eigentlich einfach. Aber: alle Strassen sehen gleich aus, es gibt kaum Strassenschilder, und wenn man sich dreimal im Kreis dreht (nicht, dass ich das haeufig gemacht haette), weiss man nur noch anhand des Vulkans Agua, der im Sueden liegt, wo man hingehen muss. Was macht man im Dunkeln, wenn man den Vulkan nicht sieht???? Am besten nicht dreimal im Kreis drehen!

Antigua, Volcán de Agua

Antigua, Volcán de Agua

Antigua, Compania de Jesús

Antigua, Compania de Jesús

Antigua - Kathedrale

Antigua - Kathedrale

Antigua, La Merced

Antigua, La Merced

© Ingo Runde, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zweieinhalb Wochen Guatemala - davon eine Woche Sprachschule in Antigua. Der Rest ist bislang noch unbekannt, mal sehen, wo es mich hin treibt...
Details:
Aufbruch: 04.02.2005
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 22.02.2005
Reiseziele: Guatemala
Der Autor
 
Ingo Runde berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.