Hans und Rezzo auf grosser Tour in SOA - 1991

10.2. 1991
Tja nun liege ich hier in nem Bett in bangkok irgendwo in der khao san road, neben mir schlaeft Markus noch, im hintergrund musik und strassenlaerm. Komme gerade aus der dusche, bin deshalb noch nass, denn wir haben kein handtuch. Warum? Tja, sind ohne Gepaeck in Bangkok angekommen...
Aber eins nach dem anderen.
Ich bin gegen 6 uhr am Sonntag aufgestanden, gut gefruehstueckt und habe mich dann um 6.45 uhr von meinen eltern verabschiedet. Mit markus eltern fahren wir zum bahnhof, wo wir um 7.15 uhr losfahren. Die fahrt fuehrt uns an bekannten orten wie hornberg, hausach und offenburg vorbei. Um 11 uhr erreichen wir den frankfurter flughafen, wir geben unser gepaeck am schalter ab und kurze zeit traue ich meinen augen kaum: kommt mir doch tatsaechlich jutta mit ihrem miego entgegen. Seit ueber einem jahr nicht mehr gesehen und dann trifft man sich am flughafen...tsts...
Wir essen im Ms Do was zusammen und nebenbei erzaehlt sie mir, dass Petra Maroth anscheinend Mami geworden ist...tja so schnell kanns gehen. In das maedel war ich mal total verschossen, habe aber nie den mut gehabt ihr das zu sagen....ja maedels waren schon immer eine staerke von mir...
Markus und ich trinken zum abschluss noch 2 bier... dann gehts los...naja nicht wirklich. Die kiste hat verspaetung, anstatt 15.40 uhr gehts erst um 17 uhr los. Wir fliegen uebrigens mit den tschechen...ne irrsinns maschine : tupolew 134, passagierquapazitaet 68 menschen. Immerhin (fast schon ueberraschend) kriegen wir sogar was zum essen, ist auch geniessbar.
18 uhr landung in prag mit einem unplanmaessigen aufenthalt von 2 std. Unser grossraumflugzeug, welches uns in das ferne asien bringen soll, ist eine iljuschin, welche immerhin platz fuer 168 menschen hat. Entsprechend ist der komfort. Die sitze sind instabil, dass man immer die knie von seinem hintermann im kreuz spuert...sehr angenehm. In karachi haben wir einen zwischenstopp, wo wir fast die einzigen "normalen" passagiere am flughafen sind, der rest alles soldaten. Und da die wohl nix besseres zu tun haben, werden wir seeehr gruendlich untersucht, bevor wir wieder das flugzeug betreten duerfen. Wir haetten mittlerweile ja auch bomben, gewehre und sonstiges am flughafen kaufen koennen...

um 16 uhr ortszeit ist es soweit, wir landen in bangkok. Wir passieren die passkontrolle erst im 2. versuch, aber der eigentliche schock kommt erst noch: unser gepaeck hats leider nicht bis nach bangkok geschafft. Prima!!!
Wir sind nicht die einzigen (nur ein kleiner trost), wir gehen zum lost and found office, wo wir einem thai mit nicht wirklich guten englischkenntnissen unser gepaeck erklaeren...a big rucksack colour green/ blue...was hat mein rucksack eigentlich fuer eine farbe?? Haette lieber einen mit normaler farbe kaufen sollen...grrr...wo wir uebernachten will er wissen...witzbold wissen wir selber noch nicht, also fragen wir nach seiner nummer im buero, wir werden uns bei ihm wieder melden.
Per taxi gehts fuer 200 baht (17 bht = 1 DM) in die khao san road. Im grand guest hotel finden wir ein zimmer fuer 100 baht. Tja in diesem zimmer sitze ich nun und schreibe diese zeilen. Vorher sind wir natuerlich noch etwas rumgelaufen, haben nen maiskolben und ne melone gegessen. In einer bar mussten wir noch ne flasche mekong whisky reinpfeifen. Wir laberten noch mit trevis aus seattle und michael aus schottland. Nun die erste nacht geht wohl vorbei, ohne dass ich viel schlaf bekomme.
11.2
Nach dieser fuer mich langen nacht fruehstuecken wir amerikanisch und gehen dann richtung grand palace wat phra keo. Nach ca 10 minuten erreichen wir unser ziel. wir finden nicht gleich den eingang, ein tuk tuk fahrer spricht uns an. Er erzaehlt uns der palace macht erst in 1 std auf, er zeigt uns fuer 30 baht drei tempel. Der vorschlag gefaellt uns und wir steigen ein.immerhin unsere 1. tuk tuk fahrt! Zuerst fuehrt er uns zu nem tempel, wo wir etliche stufen hoch laufen muessen. Oben angekommen, haben wir ummerhin eine schoene aussicht ueber bangkok. Unten angekommen gibts ne ueberraschung: unser fahrer erzehlt ploetzlich was von gasolin und dass das ziemlich teuer sei. Wir verstehen aber eigentlich nicht viel von seinem thai-englisch (90% thai, 10% kauderwelsch), aber eines ist klar, die sache stinkt!! Wir erklaeren ihm wir sind daran nicht interessiert, wir wollen nur die tempel sehen. Da er das nicht einsieht, steigen wir aus und es gibt kein geld. Wir machen uns zu fuss auf den weg zum palast zurueck. Ein gutes stueck zum laufen, aber schliesslich erreichen wir den tempelanlage. Wir goennen uns erstmal ne coke im schatten von ein paar baeumen. Kurz darauf begruesst uns ganz ueberraschend sven, den wir im flugzeug kennengelernt hatten. Er will auch in die anlage, die ist aber nicht offen. Ein paar augenblicke spaeter redet uns ein thai an. Anfangs sind wir aufgrund der gemachten erfahrung misstrauisch. Dies legt sich aber bald. Er spricht sehr gut englisch und erklaert er arbeitet im verteidigungsministerium. Wat phra keo hat heute ueberhaupt nicht geoeffnet. Er heisst som tchai und er hat sich heute frei genommen, um zu beten.er laedt uns ein ihn zu begleiten. Wir sind einverstanden und wir steigen in seinen wagen ein. Wir erreichen schnell den tempel, betet recht schnell und erzaehlt uns von einem anderen tempel- benchamabopitr der marmortempel. Dort gibts ziemlich viel marmor aus carrara zu bestaunen. Wir laden ihn zum essen ein, er bringt uns zu einem billigen und guten thairestaurant, wo er das bestellen uebernimmt. Es gibt reis mit verschiedenen beilagen, die schaerfe ist genau richtig, er hat de bedienung gesagt sie soll es nicht so scharf machen.

Danach machen wir uns zu einem markt in der phetchaburi road auf (hat uns der thai erzaehlt), wo wir ein paar sachen zum duschen, ein handtuch und ein paar schlappen kaufen. Abends treffen wir uns mit sven und seinen freunden, die mittlerweile angekommen sind. Spaeter treffen wir auf michael aus schottland, der mit 2 australierinnen unterwegs ist. Wir verabreden uns in der hello bar, da ich vorher noch ne hose kaufen will. Fuer 90 baht ersteigere ich mir dann eine original gucci hose...
In der hello bar treffen wir auf die 3, mit von der partie ist ausserdem ein weiterer hollaender namens sander. Mit ihm unterhalten wir uns ne ganze weile, waehrend wir dabei viel trinken und noch mehr rauchen. Er spricht ziemlich gutes thai...er ist mit einer thai verheiratet und hat ausserdem ein kind mit ihr. Gegen 2.30 uhr gehts nach hause.
12.2
Heute geht es nach einem sehr kleinen fruehstueck und viel kopfschmerzen zum wat phra keo. Wir verbringen den halben tag dort, es ist einfach unglaublich, ueberall linkt und funkt es, gold ohne ende und fast genauso viele edelsteine. Intelligenterweise habe ich meinen fotoapparat im guesthouse vergessen....grrr....danach schauen wir uns den wat po an, ein 53m langer liegender buddha. Anschliessend wollen wir uns den wat arun anschauen, haben aber probleme mit der ueberfahrt ueber den fluss. Ploetzlich werden wir von 2 moenchen angesprochen. Sie koennen einigermassen englisch (zu mindest einer von ihnen) und es entwickelt sich ein toller nachmittag. Man spuert gleich, dass sie mehr von uns erfahren moechten. Sie sagen sie wuerden uns zum wat arun begleiten und so klappt das auch mit der faehre zum anderen ufer( ½ baht). Der wat arun ist sehr hoch und man kann ihn ersteigen. Leichter gesagt als getan, die stufen sind sehr hoch und sehr steil. Oben gluecklich angekommen, haben wir einen tollen blick auf den fluss und bangkok. Die 2 moenche warten auf uns und laden uns zu ihrer schule ein. Wir bekommen eine coke zum trinken und quatschen ueber dies und das. Allerdings auch recht anstrengend, denn der moench der sich hauptsaechlich mit mir unterhaelt, spricht ein sehr schlechtes englisch..ich verstehe vielleicht 20% prozent von dem, was er sagt. Aber trotzdem witzig. Etwas spaeter erklaeren wir ihnen das wir zum hotel oriental wollen und sie begleiten uns zum boot, welches uns dort hinbringt. Kurz vor abfahrt geben sie uns noch ihre adresse (ihre namen sind phakdee und banjong).

Auf dem boot ists wieder sehr interessant, total voll und die letzte passagierin muss aufspringen, da das boot schon wieder weiter faehrt. Wir kommen gut beim oriental an, wollen eigentlich auf die terrasse raus, trauen uns aber nicht rein. Es gilt als eines der besten hotels der welt...stattdessen gehts per tuktuk ins chinatown. Dort ist wieder totaler trubel, ueberall staende, wo es alles moegliche zu kaufen gibt. Die staende stehen sogar auf der strasse, so dass die sich von 4 auf 3 spuren verringert. Ein totales chaos, man wundert sich, das ueberhaupt was funktioniert, und ueber die luft braucht man eigentlich kein wort verlieren, es stinkt bis zum himmel. Die tuktuk fahrer haben sicher keine hohe lebenserwartung. Bei nem chinesen essen wir dann reis mit shripms, anschliessend gehts per tuktuk zurueck ins guesthouse.