Venezuela - ein faszinierendes Reiseland

Reisezeit: Oktober / November 1991  |  von Elke Messerschmidt

Isla Margarita

Isla Margarita haben wir mehrmals besucht, eine Tour über die Insel gehört zum Urlaub dazu. Von unsrem Domizil in El Cardón aus erreichen wir nach etwa 2 km die Punta Cabo Blanco, eine Landzunge, an die sich im Süden die Playa El Tirano und im Norden die Playa Parguito anschließen. Beide Buchten eignen sich hervorragend für den Wassersport, die Playa El Tirano wegen der rasch zunehmenden Wassertiefe und die Playa Parguito wegen der guten Surfbedingungen.

Als nächstes erreichen wir den Ort Playa El Agua, eine ehemalige Touristenhochburg. Der Strand ist etwa 3 km lang. Hier finden wir alles: Feinen weißen Sand, schattenspendende Kokospalmen, sanfte Brandung und ein perfektes karibisches Ambiente.

Knapp unterhalb des Cabo Negro, das die Nordspitze der Insel bildet, wendet sich die Straße nach Südwesten und führt entlang der zerklüfteten und aussichtsreichen Küste über Guayacán nach Pedro González. Bei der Einfahrt in Juangriego lassen wir links die nahezu ausgetrocknete Laguna de Los Martires liegen. Ihr Name erinnert an den heldenhaften Tod hunderter patriotischer Kämpfer, die hier 1817 dem spanischen General Morillo in die Hände fielen.

Weiter geht es nach La Asunción, der Hauptstadt der Insel. Hier sehen wir am Hauptplatz das Denkmal von Simon Bolívar und erfahren Wissenswertes über ihn und das von ihm befreite Venezuela.

Nach der Besichtigung der Kirche Nuestra Señora de la Asunción geht es zur über der Stadt thronenden Festung, wo die spanischen Eroberer die Heldin Luisa Cáceres in den Kerker verbannten, um den Aufenthaltsort Ihres Mannes, der für die Unabhängigkeit kämpfte, zu erfahren. Vergebens, wie uns die Geschichte lehrte. Trotz mehrjähriger Haft in Margarita und in Spanien verriet sie ihn nicht und kehrte nach geglückter Flucht über Nordamerika auf die Insel zurück. Hier traf sie wieder Ihren Mann, dem sie viele Kinder gebar und bis ins hohe Alter ein doch noch glückliches Leben führte.

So kommen wir ins zauberhafte Tal El Valle, dem wichtigsten Wallfahrtsort Venezuelas. Schon die Perlenfischer verehrten die Wunder wirkende Jungfrau des Tales. Wir bewundern die schöne Wallfahrtskirche.

Margarita besteht eigentlich aus zwei Inseln, welche nur durch eine schmale Sandbank miteinander verbunden sind. Wir überqueren die einzige Verbindungsbrücke und kommen kurz darauf ins Museo Marino. Von weitem sehen wir das Gerippe eines riesigen Wals Es wurde vor wenigen Jahren auf der Nachbarinsel Cubagua gefunden, wo der große Meeressäuger strandete.

Die Vielfalt der Meeresfauna und Flora wird im Meeresmuseum sehr übersichtlich dargestellt. Sogar ein eigenes Non-Stop-Kino im ersten Stock ist vorhanden. Im klimatisierten Kino-Saal lassen wir die Unterwasserwelt des karibischen Meeres samt beruhigendem Sound auf uns einwirken. Wer hätte gedacht, dass wir zwischen unzähligen Kakteen und Sanddünen auf ein derart modernes Museum stoßen würden!

Wir befinden uns in Boca del Rio, der letzten größeren Ansiedlung bevor wir uns aufmachen, noch weiter in den Westen zu fahren.

Auf dem Weg dorthin begleiten uns zur linken das Meer und kilometerlange menschenleere Strände. Wir befinden uns also am Südrand der westlichen Inselhälfte, der Halbinsel Macanao. Die höchste Erhebung dieses Inselteils ist der Cerro San Francisco, dessen Massiv uns einige Kilometer lang zu unserer Rechten begleitet.

Hier begegnen uns auf der gut ausgebauten Straße fast keine Autos. Ein Fischerdorf nach dem anderen taucht nach jeder Bucht auf. Alles dreht sich hier ums Fischen.

La Restinga erreichen wir am späten Nachmittag. Zu diesem Zeitpunkt gehört uns - fast - die Lagune alleine. Teilen mussten wir das riesige, sich in viele Kanäle verzweigende Areal nur mit Pelikanen, Mangrovenwäldern und Seesternen. Letztere waren im nur wadentiefen Wasser in Mengen vorhanden. An der Zahl der vorhandenen Ausflugsboote konnten wir ahnen, dass hier tagsüber einiges los ist, genießt doch die Lagune den Status der Top-Insel-Attraktion! Dass Margarita viele Gesichter hat, haben wir heute gesehen.

Wie schnell doch der Tag vergangen ist! Wir steuern die letzte Station auf der Tour über die Insel Margarita an. Unser Ziel heißt Juan Griego, was übersetzt Hans der Grieche bedeutet. Er soll der Legende nach hier als Schiffbrüchiger in der Bucht aufgetaucht sein und den Rest seines Lebens hier zugebracht haben. Diese nördlichste Stadt ist die zweitgrößte auf der Insel und beeindruckt durch ihren wunderschönen Hafen.

Diese Bucht ist auch inselbekannt dafür, dass man den schönsten Sonnenuntergang geboten bekommt. Den wollten wir noch genießen und schlenderten an der Mole entlang und suchten uns einen guten Sitzplatz in der ersten Reihe.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser erster Urlaub in Venezuela ist schon eine Weile her, es war 1991. Damals war Puerto la Cruz schon ein bekanntes Touristenzentrum, es wurde auch als Pauschalurlaub angeboten. Aber uns zog es schon immer in die etwas kleineren, nicht so bekannten Orte und so haben wir uns für Puerto Piritu entschieden. Die dritte und letzte Urlaubswoche wollten wir dann auf Isla Margarita verbringen.
Details:
Aufbruch: 15.10.1991
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 04.11.1991
Reiseziele: Venezuela
Der Autor
 
Elke Messerschmidt berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.