Mit dem Rad in Thailand

Reisezeit: Dezember 2008 - Januar 2009  |  von Martina + Henning

In 3 Wochen von Bang Saphan über Chumphon nach Ranong - Inselstopp auf Ko Phayam - dann über Khao Lak, Phang Nga und Krabi nach Phuket

Allgemeine Infos

Internet-Quellen:

www.hermannniedermeyr.de/suedthailand.htm
H. Niedermeyr ist die Strecke von Bang Krut bis Ranong geradelt und liefert auf seiner Internet-Seite sehr gute Streckeninfos

www.stefan-loose.de
Insbesonder das Globetrotter-Forum und die updates

http://forum.bikefreaks.de
Neben allgemeinen Tipps befinden sich auf der website auch einige Reiseberichte

http://www.crazyguyonabike.com
U.a. Reisebericht von Karin Meyer

www.siambiketours.com
Tourenbeschreibungen mit Kilometerangaben und Hoehenprofilen

www.khaolak.de
Button 'Auf eigene Faust"> Routenbeschreibungen fuer Selbstfahrer rund um Khao Lak

Reisebüro

White Elephant auf der Lister Meile in Hannover - Top!

Reisefuehrer

Stefan Loose-Verlang: Thailand - Der Sueden (2008)

Karte(n)

Thailand South, 1:750.000
Dann gibt es noch Militaerkarten - zu kaufen bei einem Ministerium in Bangkok (s. Reisebericht von Karin Meyer) - die sind aber lt. Richard Doring ziemlich veraltert.

Ausruestung

27-Gang (Shimano LX) Trekkingraeder
Henning fährt ein selbst gebautes von Rad up in Hannover - Linden und ist von Ricardas Handwerk nur begeistert!

Back-Roller (Ortlieb+ Agu Sport)
Lenkradtaschen (Ortlieb) Besonderheit: Henning hat Klettverband an eine Tasche geklebt, an dem die Fototasche jederzeit griffbereit befestigt werden kann.

Helme - waren absolut erträglich trotz Hitze und gaben zudem auch noch Schutz vor herabhängenden Ästen (Schlangen???)
gepolsterte Radhosen / Trikots
Verbandmaterial, Werkzeug (Liste wird nach Urlaub erstellt)
Halterung fuer 1,5 l Plastikwasserflasche + 0,75 l Sigg-Flasche - Platz in den Taschen fuer weitere 2 grosse Wasserflaschen

Und dann noch der 'Kleinkram' Garderobe...

...inkl. weißer Leinenhose für den Abend!

...inkl. weißer Leinenhose für den Abend!

Bzgl. des Werkzeugs haben wir uns auf Hennings Erfahrung und Packlisten im Internet verlassen.

Flugbuchung

Jede Fluggesellschaft hat eigene Tarife für die Fahrradmitnahme, die sich zwischen 25 bis 100 Euro pro Strecke bewegen. Die Thai hat leider gar keinen eigenen Tarif, aber ab dem 21. Kilo Gepäck bezahlt man 40 Euro pro Kilo Übergepäck. Und mein Rad wiegt schon 18 Kilo...
Wir buchten dann schließlich den Hinflug mit Air Berlin von Düsseldorf nach Bangkok, den Rückflug mit Condor von Phuket nach Frankfurt und mit Lufthansa dann nach Hannover.
Pro Strecke bezahlen wir 25 Euro pro Rad. Aber Vorsicht: die Transportverträge zwischen Condor und Lufthansa wurden aktuell gekündigt - der Fahrradtransfer Frankfurt-Hannover kostet nun zusätzlich 70 Euro pro Rad.

Transportverpackung

Rohrverkleidung aus Schaumstoff: gibt es mit unterschiedlichem Durchmesser im Baumarkt für ca. 1 €/Meter. Befestigung mit Kabelbindern. Tipp: die Einzelteile beschriften, dann ist das Puzzle beim nächsten Befestigen schneller fertig!
Noppenfolie für Lenkrad, Räder, Schaltung. Fixierung mit Klebeband.
Fahrradgarage: hält alles noch mal zusammen. Wir hatten das 1,99 Euro Aldi-Modell. Es ist nicht so reißfest und Henning musste noch zusätzliche Oesen anbringen, um Befestigungsgurte zu fixieren.
Lenker in die Senkrechte, Pedale abbauen, Luft ablassen. Nicht bewährt hat sich die Empfehlung eines Condor-Mitarbeiters, den Lenker zusätzlich durch ein Gummi zu fixieren. Das hat das Lenken beim Schieben sehr eingeschränkt.
Kofferanhänger mit Namen und Adresse
Vorteile dieser Verpackungsart: auch mit den Rohrverkleidungen kann man noch fahren (nur nicht mehr schalten), das Material kann man zum Endpunkt schicken (hat man keine Hoteladresse bietet sich das örtliche Postamt an) und das Fahrrad ist auch nach Endverpackung noch als solches zu erkennen und zu schieben.

Packsäcke von der Fa. Bach Gr. M: eigentlich sind sie als Transportschutz für grosse Rucksäcke gedacht. Wir haben sie genutzt, um unsere Radtaschen für den Flug sicher zu verpacken (insbes. Schutz für die Taschenaufhängung). In einen Sack passen zwei Backroller.

Sportliche Konstitution der beiden Radler

Henning ist passionierter Radler. Faehrt taeglich. Laeuft regelmaessig (Marathonie), aufgrund beginnender Rheumaerkrankung seit einem Jahr nur noch 2-3 mal die Woche

Martina ist passioniert unsportlich. Quaelt sich seit Jahren mit dem Laufen. Schafft es auf 2-3 (Schleich)Laeufe pro Woche a 45 Minuten. Radelt eigentlich nur bei gutem Wetter.

Thailand-Erfahrung

Waren insgesamt 4mal in Thailand. Zuletzt Selbstfahrer-Autotour im Norden. Kennen also Land, Leute, Klima und Verkehr.

Straßenverkehr

Das Radfahren haben wir in den wenigsten Situationen als super anstrengend oder gar gefährlich erlebt.
Das Verkehrsaufkommen war - mit Ausnahme von Phuket und Chumphon - relativ gering, insbesondere die Nebenstrassen waren ruhig. In der Regel nahmen die anderen Verkehrsteilnehmer auf uns Rücksicht und hielten genügend Abstand.
Wir fühlten uns auch nicht genervt von LKW-Lärm und Abgasen.
Regelrecht Angst gemacht haben uns hingegen immer wieder mal Hunde, die kläffend, knurrend, zähnefletschend hinter uns her liefen. Durch lautes Brüllen ließen sie sich zwar immer vertreiben - als Gefahrenquelle habe ich diese Sekunden aber abgespeichert.

Klima

Die Hitze hat uns wenig zu schaffen gemacht, wobei es in der Zeit, in der wir da waren,ungewöhnlich 'kühl' gewesen sein soll - die Tagestemperaturen lagen nur bei 30 bis 35 Grad.

Richtig anstrengend dagegen war der letzte Strandtag: das Radfahren bringt immer etwas Fahrtwind - das Liegen am Strand eigentlich nur Schweiss.
Empfehlenswert ist das frühe Aufstehen. Wir waren immer um 7 Uhr mit Duschen, Einschmieren, Packen fertig. Gingen dann zum Frühstück (es war nie ein Problem, so früh was zu bekommen) und saßen gegen 7:45 auf dem Rad.

Verpflegung

Versorgungsprobleme in Thailand sind undenkbar: an jeder Ecke gibt es Getränke und Essen. Wir haben eigentlich keine einzige Garküche aus hygienischen Bedenken ausgelassen. Henning hatte einmal Magenprobleme, die mit zwei Imodium Akut wieder vorbei waren.
Wir hatten immer drei 1,5l Flaschen Wasser dabei, praktisch war das aber eigentlich unnötig.

Sprache

In der Regel sprechen die Guesthouse-Besitzer oder Manager Englisch. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann so sein Zimmer immer vorab per Handy buchen.
In den kleinen Garküchen wurde in der Regel kein Englisch mehr verstanden oder gesprochen.
Wir bestellten dann einfach das, was die Köchin gerade für einen anderen Gast zubereitete mittels Zeigen oder wir nahmen das Wörterbuch im Reiseführer zu Hilfe. Hat immer geklappt, mussten nie hungrig bleiben und haben auch nie etwas ungenießbares bekommen.

Fahrradtransport mit dem Boot

Das war schon kritisch. Bootsfahrten an sich sind in Thailand nicht so ganz ohne. Das vergisst man spätestens, wenn man wieder in Deutschland ist. Aber wir hatten ehrlich gesagt in der Vergangenheit bestimmt die eine oder andere Bootstour, auf der ich in Gedanken 'mein Testament' gemacht habe (meterhoher Wellengang in einem kleinen Auslegerboot) oder mich in der nächsten orthopädischen Fachklinik sah, wegen mehrfacher Bandscheibenvorfälle (Speedbootfahrt).
Mit den Rädern sind noch mal einige Adrenalinstöße mehr gebucht. Für die Thailänder ist vieles, was uns undenkbar erscheint, kein Problem.
Zu überlegen ist aber sicherlich, ob man vor einem Inselbesuch die Räder nicht einfach in einem Guesthouse parkt.

Fahrradtransport im Zug

Ist lt. unserer Recherche in allen Zügen mit Gepäckwagen möglich - diesen sollen die Special Express und Express nicht haben.
Wir wurden vor der Zugfahrt an unserem Ankunfttag (Neujahr) gewarnt, da auch die Thais das lange Feiertagswochenende für Ausflüge nutzen.
Es gelang mir im Vorfeld nicht, die Zugfahrt von Deutschland aus bei diversen Unternehmen wie z.B. 1-2-fly zu buchen.

Gesundheit
Vor dem Urlaub haben wir die üblichen Impfungen vorgenommen.
Eine Malariaprohylaxe haben wir nicht gemacht und hatten auch kein stand-by.
Neben 'Alltagsmedikamenten' wie Imodium akut und Aspirin, hatten wir reichlich Verbandmaterial dabei. Gegen mögliche Muskelschmerzen habe ich 3mal täglich Arnika-Glubolie gelutscht (...und ich hatte nichts....).
Unsere Sitzflächen haben wir immer ordentlich mit Sitzcreme präpariert. Nichtsdestotrotz hatte ich spätestens nach jedem zweiten Radtag einen wunden Po vom Schwitzen. Den bekam ich an einem fahrradfreien Tag dank Kortisoncreme wieder schmerzfrei, das könnte bei einer nächsten Tour aber ein echtes Problem werden.

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 31.12.2008
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 23.01.2009
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Martina + Henning berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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