Australien zum Dritten
Im Kakadu
Freitag 22.05.09
Heute morgen sind wir um 6.30 a.m. gestartet und haben die Leute,die die Tour gebucht haben der Reihe nach bei den verschiedenen Hotels eingesammelt.Es ist sehr interessant,das Ganze mal aus einer anderen Perspektive kennzulernen.
Es waren alles Paare aus Australien.
Es ist absolut bewundernswert,wie Anja diesen grossen Truck,zuerst ueber die unsealed road und spaeter ueber schmale ,sandige Wege und creeks steuert.Dabei hat sie dann noch das Mikrofon in einer Hand,wenn nicht zu viele Schlagloecher da sind.
Sie hat uns eine Unmenge an Informationen gegeben,kennt unendlich viele Pflanzen und Voegel und die dann auch noch in der Sprache der Bininj,die Kunwinjku ist.Sie kann sie sprechen,sagt aber,dass ihre Freundin lacht,wenn sie es tut.
Zuerst sind wir zum Wudjni Lookout gefahren,von wo man einen wunderschoenen Blick ueber diesen Teil des Kakadu NP hat.Dort gab es auch Morning Tea und natuerlich wurde auch fotografiert.
Vorbereitungen für die graveled road
Blick über die Ebenen im Kakadu NP
Blick vom Wudjni Lookout
Steine und Gräser
Anja bei der Vorbereitung des Morningteas
Am Übergang zu den Twin Falls,der heute noch geschlossen war
Dann sind wir weitergefahren in Richtung Jim Jim Falls.Am Anfang des Weges stand,es seien 900 Meter bis dorthin.Oh man,was koennen 900 Meter lang sein.Meine Beine sind definitiv ein ganzes Stueck zu kurz,das wusste ich schon immer!!! Hier brauchte ich auch beide Arme und Haende um mich anden grossen und kleinen Felsbrocken festzuhalten und hochzuziehen.Fuer mich eine schweisstreibende Arbeit,effektiver als jeder Saunagang!
Im Jim Jim Creek,an dem wir entlangstiegen,konnte man auch Fallen fuer eventuell vorhandene Salties am Ufer sehen.Sie funktionieren nach dem Mausefallenprinzip.
Dann kamen wir zu den Jim Jim Falls,die nach der Pflanze,Andjimjim ,benannt sind ,die dort wachsen.Zwei der vier Wasserfaelle fuehren auch noch Wasser.Dieses Jahr hat es waehrend der Wet Saison nicht wirklich viel geregnet,so dass alle befuerchten,dass viele Tiere zum Ende der Dry Saison sterben werden.
Trügerisch ruhiges Wasser
Unangetastete Natur
An den Falls haben Anja und ich dann Lunch gemacht und die meisten aus unserer Gruppe sind im kleinen,waermeren Pool,weil in der Sonne, schwimmen gegangen.
Ein schöner,warmer,sicherer Pool
Anja beim Lunch
Ausser unserer Gruppe waren nicht viele Leute da,aber zu der Gruppe,die nach uns kam gehoerten auch Steffi und Damian.Wir haben uns sehr gefreut uns wiederzutreffen und beschlossen in Kontakt zu bleiben.
Wer ist das denn?
Der Pool von Jim Jim hat einen Durchmesser von 90 Metern und eine Tiefe von 60 Metern.Nichts fuer ungeuebte Schwimmer sagt Anja.Gegen halb drei haben wir uns auf den Rueckweg gemacht.
2. Saunagang!!!
Begegnung am Wegesrand
Spiegelungen
Bis wir wieder zu Hause waren,war es 7 p.m. Es war ein wunderschoener Tag.
Ich ziehe meinen Hut vor dem was Anja und ihr Mann Steve machen.Sie haben waehrend der Saison einen 14-16 Stundentag,denn die Touren wollen ja auch vor- und nachbereitet werden,das heisst,wenn sie wieder zurueck sind muss alles wieder ausgeraeumt und saubergemacht werden,incl. Truck.
Gegen 10.30 war ich nach einem super Steak,das Steve am Barbie zubereitet hat im Bett,gluecklich und zufrieden.
Samstag 23.05.09 8 p.m.
Heute habe ich die Tour nach Arnhemland mitgemacht.Die Company gehoert einem Freund von Anja und Steve,Sab,der mit ihnen Hand in Hand arbeitet.
Wir waren 4 Leute,eine junge Frau mit ihrem 8 jaehrigen Sohn,Ben ein junger Amerikaner und ich.Unser Tourguide war Dan.
Einfahrt ins Arnhem Land
Überquerung des East Alligator River
Und wieder die Warnung vor den crocs
Blumenwiesen in Arnhemland
Landschaft in Arnhemland
Nach etwa einer Stunde fahrt kamen wir am South Alligator River an.Von hier aus darf nur ueber den Fluss,wer ein Permit fuer Arnhemland hat.Wir sind dann weiter zum Arts Centre der Bininj.Dort konnten wir verschiedenen Kuenstlern bei der Arbeit zusehen,denn Kunst ist das wirklich!Gemalt wurde auf Papier und Rinde.Einige Frauen haben geflochten und andere Maenner haben die Rinde auf der gemalt werden sollte vorbereitet oder Holz bearbeitet,das zu einem Digerido werden soll.
Malen auf Papier
Ganz viele Puppys gab es auch in der Community
Es ist ungeheuer,mit welcher Ruhe und Konzentration sie allerfeinste gerade Linien ziehen.Die Technik hier ist eine komplett andere,als die die man vom Red Centre her kennt und allgemein als Aboriginal Kunst bezeichnet.
Nachdem wir ihnen eine Weile zugeschaut hatten,sind wir zum Injalak Hill weitergefahren.Dort sind wir mit unserem Aboriginal Giude Alan hochgestiegen,nicht ohne vorher von Dan ganz klare Anweisungen bekommen zu haben,wir wir uns verhalten sollten.
Unser Guide Alan
Blick vom Injalak Hill
Und nochmal
Wir sind also hochgestiegen (Saunagang) und Alan hat und sehr viel,wunderschoene Rock Art gezeigt.Unglaubliche Bilder und fantastische Geschichten.
Teilweise waren die Bilder auf ueberhaengende Felsen gemalt,sodass sowohl der Maler,als auch wir sie nur liegend wirklich betrachten konnten.Auch hier wieder diese feine Strichtechnik.In den Felsen daneben konnte man kreisrunde Vertiefungen sehen,die zum Anruehren den farben gedient haben.Diese bestanden meist aus schwarz,verschiedene Ockertoene und gelb.Manche Zeichnungen waren auch mit Blut gemalt,menschliches oder tierisches.Alan erklaerte sehr viel,erzaehlte die Geschichten zu den Bildern und antwortete auf Fragen,die wir hatten.Dabei musste man vorsichtig sein,welche fragen man stellte.Teilweise darf er sie nicht beantworten,wenn es zum Beispiel um Zeremonien geht,deren Inhalt nicht weitergegeben darf,oder wenn man nach dem Alter der Zeichnungen fragt,denn Zeit ist ein Begriff,der fuer die indiginous people nicht wirklich fassbar ist.
Von der Spitze des Huegels hat man einen atemberaubenden Blick auf Arnhemland.Es war einfach traumhaft!!! Hier fehlen mir wieder die Worte,wie ich dass,was ich gesehen und dabei gefuehlt habe beschreiben soll.Manchmal ist es besser,Dinge einfach ungesagt zu lassen,weil sie sonst so profan wirken.
Kommt einfach her und schaut es euch selber an.
Wir waren ca. 4 Std. dort oben und immer wieder konnte ich die Adler,die mich besonders faszinieren kreisen sehen.
Gegen 3 p.m. erreichten wir wieder das Art Centre am Fusse des Huegels.
Ich wusste von Anja und Steve,dass es dort wirklich gute Kunst zu kaufen zu fairen Preisen zu kaufen gibt.Und genau so war es auch.Mein deutsches Zuhause werden demnaechst zwei Bilder von Steve's Lieblingsmaler schmuecken,einem bekannten Kuenstler aus dieser Gegend,der auch schon Ausstellungen in ganz Australien hatte.
Wir haben eben gegessen und ich werde gleich die letzten beiden Tage in den Blog schreiben und hoffe nebenbei etwas vom letzten Spieltag der Bundesliga mitzubekommen.
Je laenger ich hier bin,desto geloester fuehle ich mich.Europa ist so weit weg.Ich sitze hier draussen und habe den leichten Geruch von Buschfeuern in der nase,was mich aber nicht beunruhigt,da ich ja jetzt weis,dass es nur kontrollierte Grasfeuer sind,die das Land braucht,damit der Kreislauf weitergehen kann.
Dieses Land ist so ungeheuer vielfaelltig und mystisch!
Es fesselt mich immer wieder!!!
Sonntag 24.05.09
So,erst mal: meine Borussia ist nicht abgestiegen.So werde ich also,wie Anita schon richtig gemailt hat,eine neue Dauerkarte fuer die naechste saison kaufen.
Da heute Sonntag ist,lassen wir es ruhig angehen.Bis auf Steve,der ist schon wieder seit Stunden unterwegs.Hier ist es wie in Deutschland auch Sonntagsmorgens.Philip schaut sich das Kinderprogramm im TV an und Anja hat sich,nachdem sie Steve geholfen hat den Truck zu beladen wieder hingelegt,konnte aber leider nicht mehr wirklich schlafen.Ich hab nach dem Fruehstueck ein bischen gelesen.Das Buch werde ich Anja hierlassen.
Nachdem wir kurz im Supermarkt waren,um ein paar Sachen zu kaufen,sind wir mit Philip nach Nourlangie rausgefahren.Das ist ein Gebiet im Kakadu,wo es auch Rock Art gibt.Anja hat mir die Bedeutung der Bilder erklaert und die verschiedenen Epochen in denen sie gemalt worden sind.Dabei kommt es fuer die "traditional owner" nicht so sehr auf die fertigen Bilder an,sondern vielmehr auf den Akt des Malens.Einige der Zeichnungen sind relativ neu,sie stammen aus dem Jahr 1964,als Nayombolmi, bekannt auch unter dem Namen "Barramundi Charly" erlaubt wurde hier zu malen.
Rock Art am Nourlangie Hill
Black Walleroo
Dort habe ich auch mein erstes "Black Walleroo gesehen,dass aussieht wie ein Kaengeruh,aber von der groesse zwischen diesem und den Wallabys liegt.Diese Art gibt es nur hier im Kakadu.
Anschliessend sind wir zum Lookout hochgegangen.Von dort hat man einen wunderschoenen Blick ueber einen Teil des Kakadu.Dabei muss man sich vorstellen,dass die Groesse des Kakadu ungefaehr einem der Beneluxlaender entspricht.
Blick vom Nourlangie Rock
Dort oben sprach uns eine Deutsche ,offensichtlich aus Bayern,an und erkundigte sich nach den Touren.Sie hatte uns deutsch sprechen gehoert.Sie sah ein wenig merkwuerdig aus in ihren Jack Wolfskin Klamotten,zugeknoepft bis unter den Hals und die Handgelenke,Hose bis an die Knoechel,Handtuch im Nacken usw.
Auf dem Rueckweg zum Auto hat Anja genau darauf geachtet,dass Philip auf dem Weg blieb,denn dort gibt es eine der giftigsten Schlangen ueberhaupt,die " black Adder".Gut zu wissen
Abends haben wir zusammen gegessen und ich bin frueh ins Bett,denn morgen soll ich wieder mit auf Tour gehen.Ausser den Jim Jim Falls ist jetzt auch Twin Falls geoeffnet.
Mensch,das schaffe ich nicht.Wieder diese moerderische Strecke!
Montag 25.05.09
Habe gestern noch mit meinen Kids telefoniert.Alex wird wohl diese Woche den Vertrag mit dem Kempinski in Dubai unterschreiben.Nachdem ich ihn und die Stellenbeschreibung gelesen habe,denke ich es ist ok.
Also,heute morgen bin ich wieder um 5.40 a.m. aufgestanden.Ich werde ohne Handyklingeln wach,macht mir nichts aus.
Wir haben dann an der Baeckerei Vater und Tochter ,Eric und dana ,eingesammelt.Sie sind aus der Naehe der GOR.Er ist Farmer und sie Krankenschwester.Beide sind sehr nett.In Cooinda haben wir ein weiteres Paerchen ,aus Deutschland und Japan,abgeholt.Sie war sehr nett,aber er sehr steif und eher unflexibel.Sie leben in Singapore.
Diesmal ging es also zuerst zu den "Twin Falls".
Die Gottesanbeterin sass auf Anjas Arm
Durchfahrt zu den Twin Falls
Mit dem Boot unterwegs
Locker zu laufender Weg
Absolut weisser Sand
Der Weg dorthin ist relativ einfach zu bewaeltigen!!! Dort angekommen fuehlte ich mich wie im Paradies.Umgeben von hohen Felsen und weissem Sand ein Pool,in den man aber seine Fuesse nicht reinhaengen sollte,warum wohl? Einfach wunderschoen.Dort hatten wir morning tea und da nicht viele Leute dort waren,hab ich die Natur und die Stille genossen.
Anschliessend dann zu den Jim Jim!
Ich hatte sowohl Hut als auch Cap vergessen und meine Sonnenbrille,da sie rutscht,wenn ich schwitze weggepackt.
Und oh Wunder,es klappte prima!!!War lange nicht so anstrengend wie beim 1. Mal.Ich denke die Hitze hatte sich da unter meinem Hut gestaut und deshalb hatte ich diese Schwierigkeiten.Anja hatte also recht,wie fast immer, dass es beim 2. Mal leichter wird,weil man sich drauf einstellen kann.Ich hab es richtiggehend genossen.Zur Belohnung hab ich mir dann ein Bad im Creek gegoennt.Wunderbar!!Die kleinen Fische waren ueberhaupt nicht scheu und es war angenehm kuehl.Als ich mich nach dem Lunch gerade angezogen hatte,rief Anja mich.Um die Ecke hinter einem Fels sass eine "blackheaded Python".Also ist Anne natuerlich mit Kamera bewaffnetueber die Felsen gestiegen und ich habe ein paar schoene Aufnahmen machen koennen.Ein wunderschoenes Tier,mit schillernder Haut und ,wie der Name schon sagt,mit einem schwarzen Kopf.Irgendwie hatte ich ueberhaupt keine Angst,denn ich wollte unbedingt Bilder haben.Sie war ca. 1,50 Meter lang.
Die Wasserphyton
Auf dem Rueckweg habe ich mich laenger mit Eric unterhalten.Er hat mir von den Problemen der Farmer in Victoria erzaehlt.Unsere fahrt zurueck ging erst mal bis zum Abzweig von Jim Jim.Dort haben wir auf den Bus gewartet,der unsere vier Passagiere mitnehmen sollte.Den Rest in Richtung Heimat konnten wir dann alleine fahren.
Uns fiel dann wieder die Deutsche vom Nourlangie Rock ein.Wir waren uns einig,dass sollte sie die Tour gebucht haben,Steve morgen seinen "Spass" mit ihr haben wuerde.Das haetten wir besser gepfiffen,denn als wir zu Hause ankamen hatte sie gerade den letzten Platz fuer morgen gebucht und Steve kann nicht fahren,weil er an den Trucks arbeiten muss. Arme Anja!!!
das Dinner war schon fast fertig und Sab,Hemish und nun Auch Lindsay waren da.
Mit Lindsay habe ich mich laenger unterhalten,er ist ein sympatischer junger Mann,der aus dem Sueden von WA kommt und eine deutsche freundin hat,die nun aber wieder bei ihren Eltern ist.Seine wichtigste Frage war:"Was muss ich tun,damit deutsche Eltern mich moegen?"Ups,ist das schwer.Ich denke es kommt auf die Eltern an.Anja war der gleichen Meinung.
Sab hatte einige Dinge von den traditional ownern mit gebracht und sie uns gezeigt.Ein Behaelter aus Rinde,in dem Wasser transportiert wird,eine Wurzel,die roten Farbstoff enthaelt und einen Fruchtstand,der sowohl als Haarbuerste,also auch als "Feuerzeug" genutzt wird,da man die Glut darin ueber Wochen mit sich nehmen kann.Es war ein sehr schoener und informativer Abend.
Dienstag 26.05.09 11.30 a.m.
So,ich will jetzt mal ueber das "Feuer Management" schreiben.Das brennt mir sprichwoertlich unter den Naegeln.
THIS EARTH I NEVER DAMAGE.I LOOK AFTER.FIRE IS NOTHING,JUST CLEANING UP.WHEN YOU BURN,NEW GRASS IS COMING UP.THAT MEANS GOOD ANIMAL SOON,MIGHT BE GOANNA,POSSUM,WALLABY.BURN HIM OFF,NEW GRASS IS COMING UP,NEW LIFE ALL OVER.
Bill Neidjie-Buniji Clan
Fast ueberall hier waechst das Speergras.Sehr dicht und sehr hoch,locker bis zu 2 Metern.Das heisst,dass dort dann nicht wirklich mehr was anderes waechst.An dieses Speergras legen dann die traditional Owner Feuer.Das duerfen nur sie und die Ranger,weil nur sie wissen zu welcher Jahres- und Tageszeit man das am Besten macht,damit es sich nicht ausbreitet.Diese Feuer sind dann begrenzt,sie werden auch nicht beaufsichtigt.Nach einiger Zeit verloeschen sie dann und es bleibt nur schwarze Asche zurueck.Die Baeume sind unterhalb der Krone dann auch schwarz.Die Krone selber wird nicht angetastet,bis vielleicht auf einige braune Blaetter.Diese abgebrannten Stuecke sehen dann relativ trostlos aus.Aber das taeuscht.Nach einigen Monaten kommt frisches Gras und neue Pflanzen wachsen.Viele dieser Pflanzen sind fuer die Aboriginals wichtig,als Nahrung oder Heilmittel oder um Gegenstaende des taeglichen Bedarf daraus herzustellen.Ausserdem ziehen die frischen Pflanzen Tiere an,die dann gejagdt werden.
Diese Feuer haben nichts bedrohliches,sondern sie gehoeren zum Kreiskauf dieses Landes.Wenn nach Jahren das Speergras wiederkommt,beginnt alles von vorne.
All diese Dinge sind fuer mich sehr beeindruckend.Die Nutzung der Erde ohne sie auszubeuten oder gar zu zerstoeren.
Dazu passt auch dieses Zitat:
IF YOU RESPECT THE LAND,THEN YOU WILL FEEL THE LAND.YOUR EXPERIENCE WILL BE ONE THAT YOU CANNOT GET ANYWHERE IN THE WORLD.
Brian Baruwei-Wurrkbarbar Clan
Speergras
Ein gelegter Brand
Frisches Gras,das Tiere anlockt
1.30 p.m.
Ich habe heute morgen versucht mich ein bischen nuetzlich zu machen.Gekehrt und ein wenig zusammengeraeumt.Ausserdem habe ich meine Waesche gewaschen.Gleich werde ich meinen "beruehmten" Maccaroniauflauf machen.Den gibt es dann heute Abend.
Bin gespannt,wie es Anja heute auf der Tour ergangen ist.
Mittwoch 27.05.09 10.35 a.m.
Ja,es hat ihnen sehr gut geschmeckt.Steve konnte die Finger nicht davon lassen. Wir haben nach dem Essen noch ein bischen erzaehlt und gegen halb 10 bin ich ins Bett gegangen.
Heute morgen,nach dem Fruehstueck und einer Dusche hab ich mir Josie geschnappt und bin mit ihr spazieren gegangen.Den ganzen Damm entlang und dann rechts,weil ich eine Runde machen wollte und hoffte,dass ich auf den Dingo treffen wuerde,den ich am Anfang des Weges gesehen hatte.
Der Damm
Leider war rechts vollkommen falsch,der Weg fuehrte immer weiter in den Busch.Ich hatte natuerlich kein Wasser dabei, und Josie hing auch schon die Zunge aus dem Hals.Also kehrt gemacht und den gleichen Weg wieder zurueck.Ach ja,Lyndsay hatte mir gestern erzaehlt,dass man am Damm ueberall auf schlangen treffen kann,aber nur in der Abenddaemmerung oder Nachts,also no worries.habe einige schoene Fotos machen koennen.Voegel und Pflanzen.
Als ich spaeter wieder hier im Schatten sass,fielen mir ploetzlich meine 30$ wieder ein,die ich in irgendeine Zigarettenschachtel gesteckt hatte,um immer Geld bei mir zu haben.Irgendwann war diese Schachtel wohl leer und ich hab sie weggeworfen.Zum Muell natuerlich! Shit happens
3.50 p.m.
Bin mit Anja rausgefahren zur Farm von Dave und Patsy.Patsy ist eine Aboriginal und Dave ein Whitefella.Dieses Wort ist hier kein Schimpfwort,es gibt eben Whitefellas und Blackfellas.Sie sind Herren ueber ca. 300 Wasserbueffel.Als wir dort ankamen sass Patsy zwischen den Baeumen und hatte vor sich ein grosses Stueck Baumrinde,auf der ein Messer lag.Ein paar Schritte weiter brannte ein Feuer.Aus der Asche holte sie einen Barramundi und zwei Goannas (Echsen).Vorsichtig schaelte sie die Haut vom Fisch und loeste Stuecke ferraus,die sie uns dann anbot.Das war der leckerste Barramundi,den ich je gegessen habe.Die Goannas hat sie dann auch zerlegt.Das Weibchen hatte eine Reihe relativ grosser Eier,die sehr proteinhaltig sind.Genau das Richtige fuer Patsy.Ausserdem,ehrlich gesagt war ich froh,dass sie mir nichts davon angeboten hat,denn diese Tierchen waren bis auf den Kopf noch komplett.
Sie haben auf der Farm Kaninchen,Huehner,Emus und drei grosse Salties,die aus irgendwelchen Gruenden nicht abtransportiert werden koennen,nachdem sie gefangen wurden.
Anschliessend sind wir zu dritt ein Stueck Weg zurueckgefahren,weil Patsy gesehen hatte,wo Bushkarotten wachsen.So habe ich also im Busch nach Bushtucker gegraben.Man verfolgt den Trieb einer Pflanze bis zu der Stelle wo sie in den Boden geht.Dort beginnt man dann zu graben.Durch die Hitze ist der Boden sehr hart.Gegraben wird mir einer Stange und dann mir den Fingern.Keine Wolke am Himmel!!!Ich habe ganze vier Karotten ausgegraben und die waren nicht mal besonders gross.Klar ist,ich wuerde im Bush verhungern.Patsy und Anja haben eine ganze Menge ausgebuddelt und das sehr schnell.
Meine Ausbeute
Patsy hatte grössere
Und davon eine ganze Menge
Auf dem Weg zurueck haben wir Patsy's Mann Dave getroffen.Als wir dann spaeter an Grasfeuern vorbeikamen,meinte Anja,dass Dave sie angezuendet hat.Wir haben angehalten und ich habe einige Fotos gemacht.Es war hoellisch heiss neben den Feuern.Aber so schnell sie auch brennen,so schnell sind sie auch wieder verloschen.Ist alles abhaengig vom Wetter und vom Wind.
Donnerstag 28.05.09 3.20 p.m.
Heute bin ich um 7 a.m. aufgestanden und nach dem Fruehstueck erst mal mit Josie eine Runde ueber den Damm spazieren gegangen.Nach einer Dusche sind wir gegen 9.40 a.m. mit dem Wagen und dem Boot zum Yellow River gefahren.Unterwegs habe ich mir noch einen Meat Pie geholt,hm lecker.
Als wir dort ankamen sind Steve und ich ins Boot und Anja hat den Trailer ins Wasser gefahren.Dann hat Steve eine Winde betaetigt und schwupps waren wir im River.Anja hat den Wagen weggefahren und ist dann zugestiegen.Dann sind wir den Fluss entlang gefahren.
Yellow River
Black Jabirus
Felder aus winzigen Seerosen
Aus der Nähe
Weisser Storch
Rechts und links davon Suempfe,in den sich die unglaublichsten Voegel tummeln,Ibisse,Stoerche,Kraniche,Seeadler,Enten verschiedener gattungen und viele andere mehr.Anja kannte sie alle bei ihren Namen.Dazwischen Suesswassermangroven und ganze Felder mit Seerosen.Auch hier wieder unterschiedliche Sorten.Wenn Steve den Motor ausschaltete,konnte man die Stimmen all dieser Voegel hoeren.Ein paradiesisches Konzert.Kein menschlicher Laut,nur eben diese vielen verschiedenen Vogelstimmen.
Enten
Und wieder ein croc
Wendehals
Seerose
Seerosenblatt
Ein Kranich
???
Steve's Boot ist aus Alluminium und das hat seinen Grund.Der Yellow River ist voll von Salties und Anja hat mir dringend davon abgeraten ,auch nur eine Hand ins Wasser zu stecken.:-0 . Einige haben wir auch gesehen,obwohl sie eigentlich erst abends so richtig mobil werden.Diese Tiere floessen mir nach wie vor ungeheuren Respekt ein.Sie wirken so behaebig und koennen doch soungeheuer schnell werden wenn sie Beute wittern.
Anja und Steve haben dann noch geangelt,aber die Barramundis wollten nicht so wirklich beissen.Also gibt es heute Abend Huehnchen zum Abendessen.
Mir wird erschreckend klar,dass ich in zwei Wochen schon wieder zu Hause bin.Meine Leute drueben sollen das nicht falsch verstehen,ich liebe sie und komme ja auch zurueck.Es ist nur so,dass ich das Gefuehl habe,die Zeit rast.Und die Eindruecke,die ich hier,besonders bei Steve und Anja, sammeln durfte,sind so wunderschoen,dass ich einfach ein bischen traurig bin,wieder nach Europa zurueck zu muessen.Die Menschen hier sind so offen und freundlich,das habe ich immer wieder auch in den Gespraechen mit Sab und Lyndsay festgestellt.Es ist einfach eine ganz andere Welt.Auch hier muss hart gearbeitet werden und davor kann ich nur immer wieder den Hut ziehen.Aber man goennt sich auch mal eine Auszeit,so wie heute morgen.Anja hat ihr Handy und ihr Tourenbuch mitgenommen und so konnte sie auch auf dem Yellow River Buchungen entgegen nehmen.Ein schoeneres "Buero"als dort auf dem River ,umgeben von der Natur ,kann es nicht geben.
Habegestern endlich ein Rezept gegen die Juckerei der Moskitostiche,von denen ich unzaehlige habe,gefunden.Ich nehmen aus meiner reiseapotheke einfach das Antihistamin.Hilft wirklich gut und ich habe fuer Stunden Ruhe.
Steve muss nach Darwin um einige Sachen zu erledigen.So kann ich am Samstag mit ihm fahren und ich werde irgendwann am Vormittag dort sein.Das ist prima,denn der Greyhound faehrt Samsrags nicht.Werde dann dort noch ein bischen bummeln gehen.
Am Sonntag breche ich dann auf zur letzten Etappe meiner Reise,nach Alice Springs.
Tote Agakröte
Freitag 29.05.09
Mein letzter Tag heute in Jabiru war recht ruhig.Anja hatte die Tour heute und ich habe die Waesche gemacht und gespuelt.Natuerlich war ich vorher mit Josie eine grosse Runde laufen.Habe noch einige schoene Fotos gemacht.
Kakadu
Frangipaniblüten
Lyndsay hatte einen Tag "off"und er hat mein Angebot angenommen,einen Brief an seine Freundin Kim geschrieben und noch eine Kleinigkeit fuer sie gekauft.Werde den Brief nach Wuppertal schicken,sobald ich wieder zu Hause bin.
Wir sind dann zum Dinner in den Golfclub gefahren.Mensch,ich haette so gerne fotografiert.Die Gesichter der Typen dort haben ganze Geschichten erzaehlt.Gegen 10 p.m. waren wir wieder zu Hause,haben dann aber noch alles fuer den naechsten Tag vorbereitet.Nach einem letzten Glas Wein was ich dann kurz nach 11 p.m. im Bett.
Ich kann gar nicht sagen,wie dankbar ich Anja und Stephen bin,dass ich diese 10 Tage bei ihnen verbringen durfte.Es waren so viele tolle Eindruecke,ich habe eine Reihe interessanter Menschen getroffen und auch sehr viel gelernt.Josie war uebrigens die ganze Zeit in meiner Naehe,vielleicht hat sie ja gespuert,dass ich weg musste.
Josie und ihr Freund
Anja,Steve und ich
Aufbruch: | 04.05.2009 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2009 |