Segeln in Südholland

Reisezeit: April 2009  |  von Alexandra Koch

OOSTERSCHELDE & ein bisschen GREVELINGER MEER

WIR SIND IN DER OOSTERSCHELDE!!!
Viel mehr Platz als im Veerse Meer ...

WIR SIND IN DER OOSTERSCHELDE!!!
Viel mehr Platz als im Veerse Meer ...

SCHLEUSE VEERSE MEER ==> OOSTERSCHELDE ==> ZIERIKZEE

Auch in der Oosterschelde geht es ausgesprochen zügig voran. Die Sonne knallt, wir schmieren uns fett mit Sonnencreme ein. Trinken ein Bier, essen ein paar Schnittchen.

Der Wind kommt jetzt nicht mehr ganz genau von hinten, müssen ein bisschen kreuzen, es gibt auch kleine Kabbelwellen, die fast so etwas wie winzige Schaumkrönchen aufweisen und mir nicht völlig sympathisch sind. Ist manchmal etwas ruppig. Aber was soll´s!

Crewmitglied Ali guckt noch ein bisschen skeptisch, aber ...

Crewmitglied Ali guckt noch ein bisschen skeptisch, aber ...

... nur ganz kurz!!!

... nur ganz kurz!!!

UNS GEHT´S GUT!!!!! Zweifel??? Keine!!!

UNS GEHT´S GUT!!!!! Zweifel??? Keine!!!

Werden langsamer, kommt jetzt die Nachmittagsflaute???

Werden langsamer, kommt jetzt die Nachmittagsflaute???

Die Brücke kurz vor Zierikzee sehen wir schon lange Zeit bevor wir sie passieren. Unser Mast misst klar unter 13 Meter - also müssen wir nicht warten, bis die Brücke hochgezogen wird und können einfach durchfahren. Eine digitale Anzeige am Brückepfeiler gibt genaue Auskunft über den aktuellen Wasserstand bzw. den Abstand bis zur Brückenunterkante. Wir sind ja hier an der Nordsee, da gibt es bekanntlich GEZEITEN. Der Wasserstand ist also VARIABEL. Werfen kurz den Motor an, aber auf dem Rückweg wollen wir durchsegeln, scheint kein Problem zu sein, machen die anderen kleinen Boote auch.

Gaaanz dahinten ist die Brücke, die wir passieren müssen, bevor es nach Zierikzee reingeht ... scheint soooo nah!

Gaaanz dahinten ist die Brücke, die wir passieren müssen, bevor es nach Zierikzee reingeht ... scheint soooo nah!

Sind wir jetzt gleich da???

Sind wir jetzt gleich da???

Wind hat abgeflaut, die Brücke kommt näher.

Wind hat abgeflaut, die Brücke kommt näher.

Fertig zur Durchfahrt!!!

Fertig zur Durchfahrt!!!

GO!!!

GO!!!

Wir lassen also das Segel runter (schweren Herzen, besonders Svens Herz würde gerne noch weiter und weiter und weiter segeln) passieren die Brücke und tuckern den kleinen Kanal nach Zierikzee rein. Wind flaut ab, je weiter wir in die Stadt reinkommen. Sieht schön aus, beschaulich, relaxt. Bilderbuchholland: Große Plattbodenschiffe liegen vor Anker, daneben ein paar Muschelfang-Schiffe, linker Hand eine Windmühle.

Relaxte Einfahrt in den Hafen von Zierikzee

Relaxte Einfahrt in den Hafen von Zierikzee

In der Nachmittagssonne tuckern wir in den Hafen von Zierikzee.

In der Nachmittagssonne tuckern wir in den Hafen von Zierikzee.

BILDERBUCHHOLLAND

BILDERBUCHHOLLAND

NOCH MEHR BILDERBUCHHOLLAND - Windmühle mit Plattbodenschiffen.

NOCH MEHR BILDERBUCHHOLLAND - Windmühle mit Plattbodenschiffen.

Unser Liegeplatz in Zierikzee - dritte Reihe im Paket, nicht schlecht!

Unser Liegeplatz in Zierikzee - dritte Reihe im Paket, nicht schlecht!

Nach nur knapp 6 Stunden laufen wir in den Hafen von Zierikzee ein. Wir "parken" in dritter Reihe. Also hier liegt man "im Paket", wir müssen über zwei andere Segelboote drüber steigen, bis wir an Land sind. Ganz gut, wenn man als letzter im Paket liegt: Da müssen die anderen nicht aufs eigene Boot und man hat bessere, "freiere" Aussicht aufs Wasser.

Die Hafentypen kommen zum Abkassieren. Wir zahlen 12 Euro für eine Übernachtung. Gleich an der Mole (also wenn man über die anderen Boote rübergeklettert ist und ein paar Schritte läuft) sind Toiletten und Duschen, ganz in Ordnung. Aber heute fühlen wir uns noch nicht schmutzig, der Duschgang wird wohl ausfallen.

Und jetzt ... MANÖVERSCHLUCK!!!!

Den haben wir uns verdient. Hat alles ganz gut geklappt. Und danach LANDGANG, da gibt´s die heutige Portion Frites, Kibbeling & Frikandel. Schmeckt natürlich hervorragend.

Etappenziel Zierikzee ist erreicht und das heißt ...

Etappenziel Zierikzee ist erreicht und das heißt ...

... es ist Zeit für den MANÖVERSCHLUCK!!!

... es ist Zeit für den MANÖVERSCHLUCK!!!

Und den genehmigen wir uns so entspannt wie möglich!!!

Und den genehmigen wir uns so entspannt wie möglich!!!

Abendstimmung in Zierikzee.

Abendstimmung in Zierikzee.

Noch mehr Abendstimmung in Zierikzee.

Noch mehr Abendstimmung in Zierikzee.

Ziemlich nett ist es hier!!!

Ziemlich nett ist es hier!!!

MUSCHELFÄNGER.

MUSCHELFÄNGER.

Abendstimmung mit Booten, die Erste ...

Abendstimmung mit Booten, die Erste ...

... und weil´s so schön ist: Abendstimmung mit Booten, die Zweite.

... und weil´s so schön ist: Abendstimmung mit Booten, die Zweite.

"Flanieren" noch ein wenig durchs Städtchen. Aber insgesamt sind wir müde, der Boden schwankt und wir können uns nicht entschließen, noch in eine Kneipe einzukehren. Lieber noch einen Tee mit Rum an Bord und dann gute Nacht!!!

Samstag, 11. April 2009 - ZIERIKZEE ==> GREVELINGER MEER/BRUINISSE ("Muschel-Insel")

Die nächste Etappe ruft!!! Heute wollen wir bis ins Grevelinger Meer. Wind steht immer noch günstig auf SÜDOST, soll aber heute Nachmittag oder Abend drehen. Also nicht trödeln!!! Gönnen uns dann aber doch ein leckeres Frühstück an Bord, zumal die Nachbarn auch erst mittags ablegen wollen, die klettern gerade rauf in den Mast und werkeln ein bisschen rum. Auch das Boot direkt am Steg macht noch keine Anstalten, auszulaufen. Wir blockieren also niemanden.

11:00 Uhr legen wir dann ab. Motoren aus Zierikzee heraus. Bei der Brücke ist Segel setzen angesagt, auch wenn nur mäßig Wind ist, wird bestimmt noch mehr. Kennt man ja, Mittagsbrise.

Wir kommen auch heute gut voran. Passieren eine Tonne nach der anderen, müssen dann doch ein bisschen kreuzen, aber nur kurz. Mittagsbrise kommt tatsächlich. Geht dann aber leider in eine kleine Mittagsflaute über. Wir kämpfen uns mit "Schmetterling"-Segelstellung bis zur Schleuse zum Grevelinger Meer. Dann runter mit dem Segel und Motor angeschmissen. Hier fahren ganz schön viele Boote ein. Auch viel Berufsschifffahrt. Quetschen uns in die Schleuse. Ist viel kleiner als die zum Veerse Meer hin.

Schleuse ins Greveinger Meer.

Schleuse ins Greveinger Meer.

Viel los hier - aber unsere 7-Meter-Rennziege wird schon noch reinpassen!!!

Viel los hier - aber unsere 7-Meter-Rennziege wird schon noch reinpassen!!!

Geschafft!!! Die Schleuse hat uns alle aufgenommen.

Geschafft!!! Die Schleuse hat uns alle aufgenommen.

Wann geht die Brücke endlich rauf???

Wann geht die Brücke endlich rauf???

Ah, jetzt! Wurde auch Zeit, sind neugierig aufs Grevelinger Meer!

Ah, jetzt! Wurde auch Zeit, sind neugierig aufs Grevelinger Meer!

Als wir auf der anderen Seite rauskommen, steuern wir direkt auf die Marina von Bruinisse zu. Aber wir wollen noch weiter!!! Wind kommt immer noch mäßig aus Süd bis Südost. Stellen fest, dass wir mindestens 3 Stunden unterwegs sein werden, bis wir an dem Inselgrüppchen ("Archipelago" steht in der Karte) angelangt sind, das wir uns als Ankerplatz für heute Abend ausgesucht haben ... wenn der Wind nicht dreht oder einschläft.

Es ist jetzt kurz nach 4. Und der Himmel verdunkelt sich. Der Wind schläft ein. Und dann dreht er. Kommt jetzt etwa ein Gewitter??? Sven beruhigt mich, die Sonne hat nicht mehr genug Kraft. Na gut, will ich das mal glauben.

...
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Der Wind hat auf NORDWEST gedrehtt. Die Luft wird schnell kälter. Ist wohl nix mit "Archipelago". Wir disponieren kurzfristig um. Wendemanöver und schon steuern wir ein paar andere Inseln an, die in der "richtigen" (Wind-)Richtung liegen und bereits in Sichtweite sind. Von Muschelbänken umgeben. Ein paar andere Segler haben hier festgemacht, Kinder spielen auf der Wiese, die vom Boot neben uns packen das Grill-Equipment aus.

Können längsseits an einem der kleinen Stege anlegen, sehr relaxt. Keine Strömung, wenig Wind. Allerdings nimmt leider auch der Dunst zu, der das BLAU am Himmel zunehmend milchig werden lässt. Die Temperaturen sinken. Aber immerhin regnet es nicht.

An diesem idyllischen Ankerplatz werden wir die Nacht verbringen. Unser Boot ist das ganz kleine, hinten rechts ...

An diesem idyllischen Ankerplatz werden wir die Nacht verbringen. Unser Boot ist das ganz kleine, hinten rechts ...

Heute ist KOCHEN angesagt. Ein Nudelgericht mit Salat. Dazu Rotwein. Spanischen. Der hat nicht direkt "Zimmertemperatur", eher etwas drunter ... Man könnte Glühwein daraus machen, wenn man die Tasse über den Gaskocher hält???!!!

Ali kocht Nudeln in der Bordküche und dazu wurde auf der Terrasse ...

Ali kocht Nudeln in der Bordküche und dazu wurde auf der Terrasse ...

... von Skipper Sven schon ein leckerer Salat zubereitet!

... von Skipper Sven schon ein leckerer Salat zubereitet!

Unternehmen einen kleinen "Inselrundgang", das ist allerdings in 5 Minuten abgehakt. Einige verlassene Grillstellen. Ein paar von Möwen aufgeknackte Krebsscheren. Toilettenhäuschen. Müllcontainer. Danach klettern wir auf einen kleinen "Aussichtsturm" und gucken in der Gegend rum. Gibt viel Gegend hier. Und die sieht sehr nett aus. Auch im aufkommenden Nebel.

Ostern ist nicht Hochsommer. Zum Glück haben wir viele Lagen Klamotten, einen dicken Schlafsack und warme Decken. Wir lassen eine Luke geöffnet, Frischluft schadet nicht. Also sofern sie nicht ZU frisch ist. Der Wind dreht wieder und die kleinen Kabbelwellen schlagen direkt gegen den Bug, wieder mal nicht so toll zum schlafen ...

© Alexandra Koch, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein kleiner Kurztrip zu Ostern - so vergeht die Zeit bis zu unserem Südsee-Abenteuer im Flug! Manchmal ist es erstaunlich, wie nah das eine oder andere Urlaubsparadies liegt ... man muss nur hinfahren - in diesem Fall in 2 Stunden von Aachen nach Südholland. Ansegeln in Zeeland!!!
Details:
Aufbruch: 09.04.2009
Dauer: 5 Tage
Heimkehr: 13.04.2009
Reiseziele: Niederlande
Der Autor
 
Alexandra Koch berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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