Segeln in Südholland

Reisezeit: April 2009  |  von Alexandra Koch

Auf der Zielgeraden - VEERSE MEER

So fängt unser Ostermontag in Kortgene  an: Selbstporträt mit fettem NEBEL im Hintergrund.

So fängt unser Ostermontag in Kortgene an: Selbstporträt mit fettem NEBEL im Hintergrund.

Ist es etwa kalt???

Ist es etwa kalt???

Ja, es ist kalt - aber das Netbook ist noch nicht eingefroren, alles im grünen Bereich also ...

Ja, es ist kalt - aber das Netbook ist noch nicht eingefroren, alles im grünen Bereich also ...

Ein Blick aus der Kajüte sagt: Heute sollte man es SEHR LANGSAM angehen ...

Ein Blick aus der Kajüte sagt: Heute sollte man es SEHR LANGSAM angehen ...

Ostermontag, 13. April 2009 - KORTGENE ==> VEERE ==> Boot abgeben ==> KRABBENDIJKE ==> und dann leider ab nach Hause!

HURRA!!! AUSGESCHLAFEN.

Allerdings: Das Wetter schlägt ziemliche Kapriolen: Nebelschwaden um uns herum. Man sieht noch nicht mal die Bäume am anderen Ufer. Wahnsinnsstimmung.

Wir genehmigen uns einen ausgiebigen Osterbrunch in der Wassersportkneipe der Marina. Wie schon das Abendessen gestern: super lecker!!! Ich mag auch die Atmosphäre, coole Lounge-Musik, Einrichtung ein gelungener Mix aus Szenekneipe, Biergarten (je nach Wetterlage) und kleiner Imbissbude. Anders kann ich´s jedenfalls nicht erklären. Aber es gibt natürlich ein FOTO, da kann sich jeder selbst ein Bild machen. Oder ihr fahrt einfach hin!!!

Solange es draußen SO aussieht ...

Solange es draußen SO aussieht ...

... gehen wir lecker Frühstücken und hoffen, dass der Nebel sich lichtet!!!

... gehen wir lecker Frühstücken und hoffen, dass der Nebel sich lichtet!!!

OSTERBRUNCH - mit allem Drum und Dran, sogar die Pfefferminz-Osterhasen wurden nicht vergessen!!!

OSTERBRUNCH - mit allem Drum und Dran, sogar die Pfefferminz-Osterhasen wurden nicht vergessen!!!

Inzwischen ist es kurz vor 12:00 Uhr und der Nebel hält sich noch ziemlich hartnäckig. Gibt allerdings schon ein paar Stellen am Himmel, wo´s heller wird, die Sonne bahnt sich ihren Weg, ein Glück!!!

Kurz nach 12. Wir tuckern aus der Marina. Die ersten paar Meilen noch unter Motor, einige Boote kreuzen die Strecke, aber das Fahrwasser ist auch hier, südlich der Delta Marina sehr eng, da muss man wirklich ständig ein Manöver nach dem anderen fahren ... Nach einer dreiviertel Stunde passieren wir einen Knick, ändern unseren Kurs ein wenig und setzen die Segel. Immer noch ziemlich eng, aber jetzt wollen wir auch endlich segeln!!! Sven oder ich, einer von uns muss zwar IMMER an der Pinne stehen, wir haben auf dem kleinen Bötchen leider keinen Autopiloten ... aber das ist schon okay.

Wer sagt´s denn, die Sonne setzt sich allmählich durch!

Wer sagt´s denn, die Sonne setzt sich allmählich durch!

Wie man sieht, ist uns noch nicht soooo warm, auch wenn die Sonne scheint ...

Wie man sieht, ist uns noch nicht soooo warm, auch wenn die Sonne scheint ...

Und jetzt kommt was, das den Ostermontag nicht mehr ganz so relaxt aussehen lässt, wenigstens aus meiner Sicht. Sehe ARBEIT auf mich zukommen. Und wirklich: Die nächsten 2 Stunden ist Kreuzen angesagt. Und immer noch nicht viel Platz. Das macht so richtig Spaß!!! Sven kann meinen Unmut nicht nachvollziehen.

Sagt, "das ist gut, jetzt kannst Du auch mal Manöver üben, nicht immer nur an der Pinne stehen. Das ist richtiges Segeln!" Ich mag es lieber etwas ruhiger. Aber geht nicht: Ständig Schräglage und ein Manöver jagt das nächste. Nix mit gemütlich in der Sonne abhängen (ja, sie ist tatsächlich doch noch rausgekommen - wenigstens EIN Highlight). Beneide die anderen Segler, die, die in die entgegen gesetzte Richtung fahren. Okay, NACHHER werden wir auch diesen Kurs nehmen, da müssen wir dann zurück, bis spätestens 5 soll das Boot zurückgebracht werden.

Trotz allem: Es ist schön hier auf dem Wasser, es gibt so super viel zu sehen - und wenn man es ruhig haben will, muss man wohl zuhause bleiben ...

Auf dem Weg nach VEERE ...

Auf dem Weg nach VEERE ...

... passiert uns das eine ...

... passiert uns das eine ...

... oder andere interessant aussehende Plattbodenschiff ...

... oder andere interessant aussehende Plattbodenschiff ...

Etwas dunstig, aber VEERE kommt in Sicht!!!

Etwas dunstig, aber VEERE kommt in Sicht!!!

Sven läßt die Segel runter, ich stehe an der Pinne, natürlich eine Hand frei zum fotografieren ...

Sven läßt die Segel runter, ich stehe an der Pinne, natürlich eine Hand frei zum fotografieren ...

Immerhin gönnen wir uns eine Pause in VEERE. Hier ist die Hölle los!!! Total viele "Landratten" machen ihren Ostermontag-Spaziergang. Essen Eis oder Fischbrötchen, gucken sich die Boote an. Die kleine Mole entlang "angeln" Kinder nach Quallen. Es ist laut hier!!! So viele Menschen, so viele Stimmen. Veere platzt aus allen Nähten. Reizüberflutung. Auf dem Wasser ist es ruhiger, da hört man nur den Wind ...

Kurz vor vier Uhr gehen wir wieder an Bord, verlassen Veere. Segeln noch ein knappes Stündchen VOR DEM WIND, dann ist der Spaß vorbei. Denn Spaß macht es natürlich sehr wohl, auch wenn es manchmal anstrengend ist. Nicht, dass hier Missverständnisse entstehen!!!

Festmachen, Gepäck ausladen, Boot ein bisschen reinigen. Dann kommt Nebel auf, es wird total kalt. Schnell was anziehen.

Restliche Formalitäten werden geregelt. Gab´s Probleme mit dem Schiff, Segel, Motor? Nein, war alles gut in Schuss. Viertakter lief gut, im Segel war Wind und es hat nix geklemmt oder ist zu Bruch gegangen. Haben den Motor nur ganz selten angehabt und zahlen 6 Euro für das verbrauchte Zweitakt-Gemisch. Insgesamt sind wir 76 Seemeilen in 4 Tagen (fast nur) gesegelt. Gar nicht mal so schlecht!!!

Das erste Segel-Wochenende der Saison soll noch von einer holländischen Spezialität gekrönt werden. Machen uns auf den Weg ins nächste Dorf - aber die Pommesbude hat geschlossen!!! UNFASSBAR. Steuern ein anderes Dorf an, das eh auf dem Rückweg liegt, bloß keinen Umweg fahren.

KRABBENDIJKE soll es sein. Liegt schön in der gerade noch mal aufleuchtenden Abendsonne. Sieht aber auf den ersten Blick ziemlich ausgestorben aus. Auf den zweiten auch. ZWEI geschlossene Pommesbuden!! Haben immerhin die Wahl zwischen indischem Restaurant und ägyptischer Pizzabude. Entscheiden uns für Ägypten. Fernseher läuft. Arabisch kommentierter Fußball. Gibt auch Pommes, allerdings ist "speziaal" hier "Kräuter-Knoblauch-Sauce". Und zu trinken gibt´s nix mehr außer Milch und Aprikosensaft ... Na toll!!!

Zum Glück gibt die Kühlbox im Auto noch ein einigermaßen frisches KÖPI her, das genehmige ich mir auf dem Rückweg. Der Fahrer bekommt nur ein paar Schluck. Sicher ist sicher! Kommen ohne Stau bis nach Aachen.

Das war ein ganz gelungener Auftakt in die Outdoor-(Segel-)Saison 2009. Und was nun???

DER COUNTDOWN BIS NÄCHSTEN FREITAG BEGINNT... da hebt um 23:55 Uhr in Frankfurt unser Flieger nach Sydney ab!!!! Davon mehr im LIVE-REISEBERICHT "FIDSCHI" ...

So, das war Holland, kleiner Vorgeschmack auf den "großen Törn" ...

So, das war Holland, kleiner Vorgeschmack auf den "großen Törn" ...

.... am anderen Ende der Welt!!!
Sind sehr gespannt, was FIDJI für uns bereit hält. 
WIR WERDEN BERICHTEN!!!

.... am anderen Ende der Welt!!!
Sind sehr gespannt, was FIDJI für uns bereit hält.
WIR WERDEN BERICHTEN!!!

© Alexandra Koch, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein kleiner Kurztrip zu Ostern - so vergeht die Zeit bis zu unserem Südsee-Abenteuer im Flug! Manchmal ist es erstaunlich, wie nah das eine oder andere Urlaubsparadies liegt ... man muss nur hinfahren - in diesem Fall in 2 Stunden von Aachen nach Südholland. Ansegeln in Zeeland!!!
Details:
Aufbruch: 09.04.2009
Dauer: 5 Tage
Heimkehr: 13.04.2009
Reiseziele: Niederlande
Der Autor
 
Alexandra Koch berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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