Ein Amerikaner in Europa
Das Sprachgewirr beginnt: ein Baguette please
Am späten Nachmittag des 1. Mai checken wir in das erste Container-Hotel ein. Ich liebe diese Formule-1 Hotels, sie bieten den Charme eines unpersönlichen Autobahnhotels, sind alle gleich (nach mehreren Nächten an unterschiedlichen Orten kommt man unweigerlich durcheinander), dafür aber sehr preiswert. 27 Euro für das Doppelzimmer, das schafft keine Jugendherberge!
Am Abend noch machen wir einen Abstecher in die Umgebung. Das Ziel ist Marmoutier, wo es eine schöne, an vielen Stellen moosbewachsene Kirche gibt. An einer der Aussenmauern entdecken wir die Eingravierungen ehemaliger Sonnenuhren.
Wir finden einen herrlichen Picknickplatz am Hang überhalb des Ortes und geniessen den Ausblick bei Brötchen und Wurst.
Kirche in Marmoutier
Sonnenuhr, leider außer Betrieb...
Marmoutier in der Dämmerung
02. Mai 2005
Diesen Tag werden wir komplett in Strasbourg verbringen. Das Wetter meint es gut mit uns und es gibt so viel zu sehen und zu fotografieren..
Der Straßburger Münster
Ponts Couverts, Strasbourg
Besonders angetan hat es mir das Viertel "Petite France" mit den vielen Wehren, Schleusen, Brücken und alten Fachwerkhäusern!
La Petite France
Den Tag lassen wir in einem netten Restaurant ausklingen. Ich verhaspele mich ständig mit den Sprachen. Das Übersetzen von Englisch in Französisch geht halt doch nicht so leicht von der Zunge...
03. Mai 2005
Durch das Elsaß fahren wir gemütlich nach Süden. Unterwegs nehmen wir viele Burgen, Kirchen und hübsche Städte mit.
Naja, um ehrlich zu sein ... wir haben sie dann doch stehen gelassen, aber halt nicht links
Mont Sainte Odile
Am Nachmittag besichtigen wir die im Auftrag von Willhelm II wieder aufgebaute Burg Haut Koenigsbourg. Das Wetter wird immer schlechter, es stürmt und regnet! Doch auch das hat seinen Reiz. Um so mehr weiss man dann am Abend die Wärme im Hotel zu schätzen. Diesmal übernachten wir bei Mulhouse, wie sollte es anders sein, wieder in einem Formule-1...
Haut Koenigsburg
04. Mai 2005
Die Reiseroute führt zuerst weiter gen Süden.
In Belfort besichtigen wir den Löwen bei Regen, doch während des Rundganges durch die Zitadelle kommt dann endlich auch mal die Sonne zum Vorschein.
Die Zitadelle von Belfort mit Löwe - im Regen...
... und im Trockenen
Auf der Weiterfahrt sehe ich in Mandeure ein Hinweisschild auf ein römisches Theater. So "entdecken" wir das zweitgrößte Amphitheater Galliens!
Auf den Resten der Tribüne sitzend genehmigen wir uns ein zweites Frühstück. Denn wie war das noch mit "Brot und Spielen"?
Weiter geht es, durch das Tal des Doubs mit seinen engen Schluchten und weiten Auen. In Pontarlier biegen wir dann endgültig Richtung Schweiz ab.
Auf Klippen über der Straße trohnt plötzlich das Chateau de Joux. Leider fängt es wieder mal an zu regnen und so beschließen wir, die einstündige Besichtigungstour bei einem anderm Besuch zu unternhemen.
Chateau de Joux
Der erste von vielen weiteren Grenzübertritten ist am frühen Nachmittag. Der Schweizer Grenzbeamte reagiert auf meine Bitte, Ian einen Stempel in seinen Reisepass zu geben sehr freundlich, aber auch sehr pflichtbewusst. Denn wenn man einen Reisepass schon in der Hand hat, wird er auch noch am Computer geprüft.
Nach kurzer Fahrt am Lac du Joux entlang kehren wir zurück nach Frankreich, ein weiterer Stempel wird gesammelt. Was ein Glück nimmt die Schweiz nicht am Schengener Abkommen teil...
Gemütlich fahren wir durch das Jura hinab zum Genfer See. Das nächste Formule-1 ist schon reserviert und muss nur noch gefunden werden. Das jedoch gestaltet sich schwierig. Die Karte ist ungenau, die Beschilderung verwirrend und so queren wir die Grenze noch ein paar Mal - unfreiwillig allerdings. Schliesslich stellt sich heraus, dass ich Ortsnamen verwechselt habe und wir das ganze Theater umsonst gemacht haben... Müde aber letztlich nicht mehr genervt erreichen wir das Hotel kurz vor Sonnenuntergang.
Der Genfer See liegt zu unseren Füßen...
Aufbruch: | 27.04.2005 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 10.05.2005 |
Frankreich
Schweiz
Österreich