Ein Amerikaner in Europa

Reisezeit: April / Mai 2005  |  von valesca schaefer

Die Fünf-Länder-Tour geht dem Ende zu

08. Mai 2005

Zum Abschied scheint noch mal die Sonne durch die Wolken. Doch diese nehmen im Laufe des Tages immer mehr zu.

Wir fahren den Vorderrhein entlang nach Liechtenstein. Schöne, steile Berge auf der einen Seite und das flache Rheintal auf der anderen. Ein Abstecher in das viel gerühmte Oberland bietet Fahrspaß, denn ich liebe kurvige Straßen! Doch der Ort Malbun selbst (eine Walsersiedlung)ist eine Ansammlung eher verstreut stehender Häuser, die aber zumindest bei uns kein heimeliges Gefühl hervorrufen. Spaß haben wir beim Beobachten einer Jugendgruppe aus Osteuropa und ihrer Schneeballschlacht.
Also wieder hinab ins Tal und zurück in die Schweiz. Mehr durch Zufall landen wir in Werdenberg, der kleinsten Stadt der Schweiz. Unter der Burg stehen etwa 34 Häuser, das war's. Na gut, heute ist es ein Stadtteil von Grabs (Danke fuer die Berichtigung ) und rundherum bebaut - aber immer noch schön!

Werdenberg (Grabs)

Werdenberg (Grabs)

Schießlich queren wir bei Feldkirch die Grenze nach Österreich. Und wieder gehe ich um einen Stempel betteln Ich weiss nicht, ob der Grenzer mich an der Nase herum führen will, aber erst meinte er, das koste jetzt 10 Euro. Letztendlich macht er es dann doch kostenlos.

Auch in Österreich ist noch Winter und so fahren wir nicht auf dem kürzesten Weg ins Lechtal.
Am späten Nachmittag erreichen wir Au und suchen uns eine private Pension. Beim Abendspaziergang lugt die Sonne noch mal zwischen den Wolken hindurch, doch was uns am nächtsten Morgen erwartet, ist bereits abzusehen...

Abendspaziergang in Au

Abendspaziergang in Au

09. Mai 2005

Es schneit schon wieder!
Dicke, schwere Flocken, die nicht wirklich liegen bleiben. Ungemütlich ist es trotzdem. Das nächste Ziel ist Neuschwanstein. Schon in Österreich beginnt die Beschilderung zu den "Königsschlössern" und ich weiss für eine Zeit gar nicht, in welchem Land wir gerade unterwegs sind.
Der Parkplatz ist halb leer, kaum Japaner sind unterwegs - meine Klischees werden einfach nicht erfüllt!
Das Schloss versinkt im Nebel und so beschließen wir, einen Abstieg in die Schlucht zu unternehmen. Auf halber Strecke kommt man zu einem Wasserfall und während wir noch fotografieren beginnt es in dicken Flocken zu schneien. Das Schloss ist nun überhaupt nicht mehr zu sehen. Doch aus einem unerfindlichen Grund wandern wir erst mal wieder die Stufen hinauf und weiter zur Marien brücke, wo sich dann - man glaubt es kaum - die Wolken verziehen und die Sonne scheint! Was ein Glück haben wir uns gegen eine Besichtigung des Interieurs entschieden, sonst hätten wir das Schauspiel vermutlich verpasst.

Schneegestöber unter der Marienbrücke

Schneegestöber unter der Marienbrücke

Blick auf Neuschwanstein (von der Marienbrücke aus)

Blick auf Neuschwanstein (von der Marienbrücke aus)

Schloss Neuschwanstein

Schloss Neuschwanstein

Schloss Hoenschwangau

Schloss Hoenschwangau

Schloss Hohenschwangau

Schloss Hohenschwangau

Am späten Nachmittag ist die Stunde der Entscheidung gekommen. Wollen wir noch einen weiteren verregneten Tag am Bodensee verbringen? Nein, das muss es nicht sein. Also auf die Autobahn gen Norden.
Ganz spontan beschließe ich, einen kurzen Zwischenstopp in Rothenburg ob der Tauber einzulegen. Es lohnt sich: wir laufen auf der alten Stadtmauer und sehen die vielen Fachwerkhäuser im Licht der Abendsonne. Plötzlich fallen Schüsse! Nahe dem Marktplatz laufen Männer in mittelalterlichen Kostümen umher und feuern Kanonen ab. Dann kommt auch noch der Nachtwächter vorbei, allerdings mit einer Gruppe Touristen im Schlepp...

Stadtmauer in Rothenburg ob der Tauber

Stadtmauer in Rothenburg ob der Tauber

Rothenburg ob der Tauber im Abendlicht

Rothenburg ob der Tauber im Abendlicht

Nach diesen ereignisreichen Tagen kommen wir kurz vor Mitternacht bei meinen Eltern an, müde aber voller neuer und faszinierender Eindrücke!

© valesca schaefer, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich bin noch nicht richtig zuhause angekommen, da plane ich schon die naechsten Touren. Diesmal wird es allerdings nicht in die weite Ferne gehen, sondern ich werde Ian so viel wie moeglich in der mehr oder weniger nahen Umgebung zeigen. Und im Vergleich zu Amerika ist hier ja fast alles um die Ecke...
Details:
Aufbruch: 27.04.2005
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 10.05.2005
Reiseziele: Deutschland
Frankreich
Schweiz
Österreich
Der Autor
 
valesca schaefer berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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