Endlich Suedamerika!!!

9.12.2009 Pica

aus visagruenden verliess ich Bolivien am 21.11.2009 und fuhr im bus bei Colchane ueber die chilenische grenze. die kontrollen verliefen problemlos , auch wenn der bolivianische grenzer einen moment brauchte, um mir den gewuenschten ausreisestempel zu geben. es gibt halt einige verwirrende bolivianische stempel in meinem pass. nachdem mein rucksack gecheckt war, verabschiedete sich der beamte mit einem fehlerlosen TSCHUESS! , ich war baff u. sehr erfreut. einer der mitreisenden kehrte nicht in den bus zurueck. keine ahnung , welcher art seine probleme waren.
kam ca. gegen 3uhr morgens in Iquique am Pacific an- der ausblick auf die tief gelegene stadt war unvergleichlich schoen.
war 5 tage dort und erlebte u. a. einen sonntagsgottesdienst in der groessten kirche der stadt. wie ueberall in suedamerika gibt es keine der bei uns ueblichen orgeln, die musik klingt modern, meist eine gruppe mit einem saenger/in. u. U. auch mit schlagzeug . hier wurde in der bankreihe getanzt, geklatscht, gelacht, sich umarmt; alle altersgruppen waren anwesend, vorwiegend leute unter 40 jahren. kirche voll. alle wollten dem priester nachher am ausgang die hand schuetteln. ich tat's auch u. erwaehnte, dass mir die messe hier sehr gut gefallen habe.
das highlight meiner zeit in Iquique war paragliding von einer anhoehe (500m) aus in 35 minuten bis zur landung am pazifik. es war ein tandemflug u. Raoul landete genau dort, wo er die landung geplant hatte, unterhalb eines ca. 25 stoeckigen wohnhauses, zuvor ueberflogen wir eins. mir war uebel, weil er sehr viele kurven fliegen musste, der wind war nicht so stark u. wir waeren sonst sehr schnell am ziel angekommen .

spontan entschied ich mich fuer Pica, einer oase in der sandwueste, ca. 2 stunden suedwestlich von Iquique. ich bin jetzt fast 2 wochen hier und habe tolle kuenstler kennen gelernt. Yolanda, eine aymarafrau, hat mit ihrer band schon 4 cds/ dvds bespielt. sie singt, spielt charrango und floete, textet, webt u. kann noch vieles mehr.
Juan Pablo und seine frau Griselda stellen schmuck her, meist aus naturmaterialien und sie werden morgen abend mit mir nach Arica fahren, in ihrem haus dort werde ich weihnachten und neujahr verbringen.
Griselda schenkte mir einen silberohrring (stecker), der einen miniwasserhahn zeigt- nie mehr ohne wasser in der wueste!!!!
auch hier gab es ein grosses fest, dass ,aehnlich wie in Sucre, Bolivien, einen christlichen grund hat- hier San Andres- er ist der patron des dorfes, welches 1300m hoch liegt, ab und zu von erdbeben heim gesucht wird- wo es NIE regnet, immer tagsueber heiss ist und abends eine angenehme kuehle herrscht. eine thermalquelle gibt es, die gegen rheumatismus hilft und ein kleines schwimmbad ist. momentan das einzige, das regulaere wird renoviert. erwaehnenswert sind die natuerlichen fruchtsaefte, sooo lecker, da das obst (limonen, orangen, goyabas, grapefruit) hier angebaut wird u. ungespritzt !!!! gegerntet wird. das dorf ist sehr gruen , alles waechst im sand, erde gibt es nicht. ich geniesse die ruhe, kaum verkehr, die gute luft und habe keine sorge, dass mich jemand ueberfaellt. intakte dorfgemeinschaft.
meine favorisierten orte sind alle doerfer, in Brasilien Caraiva, in Bolivien Samaipata, in Peru Ollantaytambo und in Chile Pica. bin eben im dorf aufgewachsen, aber mit eltern aus grossstaedten- gepraegt fuer's leben.

sonntag wird in Chile gewaehlt, die praesidentin kann leider nicht wiedergewaehlt werden. nach 4 jahren ist schluss. es gibt 4 bewerber.
In Bolivien hat Evo Morales die wahlen wieder gewonnen.
Ciao u. eine schoene vorweihnachtszeit eure Ingrid