Endlich Suedamerika!!!
Chile von Nord bis Sued
Ancud, auf der Insel Chiloe 2.2.2010
ein regnerischer Tag, also zeit, um ein neues kapitel zu schreiben.
meine stationen in chile waren bis jetzt wie folgt:
Iquique,
die wuestenoase Pica,
Arica,
San Pedro de Atacama,
La Serena , Coquimbo- gleich nebenan,
Pisco Elqui, dorf im tal Elqui,
Valparaiso,
Santiago, Hauptstadt,
Rancagua,
Talca, geburtsstadt meiner freundin Erika,
Villarrica am gleichnamigen see u. vulkan,
Valdivia,
Ancud, die noerdlichste stadt auf der grossen insel. ( es gibt zahlreiche kleinere inseln, die auch zu chiloe gehoeren)
waere ich in gleicher hoehe auf dem festland, waere ich schon in patagonien. aber das hole ich wahrscheinlich am samstag nach. habe geplant, donnerstag nach Castro in der mitte, freitag nach Quellón im sueden u. um mitternacht geht die faehre auf's festland nach der vom erdbeben vor 2 jahren zerstoerten stadt Chaitén. ausser einem kl. supermarkt u. einer tankstelle soll es dort nichts geben. busse fahren nach sueden weiter, wenn die faehre ankommt.
ab jetzt ist es wohl eher glueck, wenn die sonne sich zeigt. ich hatte aber 9
wochen nur sonne, das sollte helfen, das kommende zu ueberstehen. kann mich auch jetzt noch nicht aufraffen, warme kleidung zu kaufen, mach ich erst, wenn ich wirklich friere.
was kann ich nach 10 wochen Chile sagen? es ist eins der sichersten laender suedamerikas und in vielem sehr europaeisch oder auch nordamerikanisch. inzwischen wurde auch ein neuer praesident gewaehlt, Sebastián Piñera. noch ist aber die jetzige erste Praesidentin Michelle Bachelet im Amt. sie wird von 83 % der Chilenen positiv beurteilt. sie wirkt auch nach 4-jaehriger amtszeit frisch und unbelastet. sie ist ca. 55 - 60 jahre alt. erst in ihrer amtszeit wurde es fuer chilenen moeglich, sich scheiden zu lassen!
da bis auf in Talca in jedem dorf- oder stadtzentrum die gleichen patrioten, kaempfer chiles in den strassennamen auftauchen, weiss ich inzwischen mehr ueber sie als ueber kriegshelden in der BRD. Talca hat ein strassensystem, das ich aus einem kurzen aufenthalt in Salt Lake City kenne: 1. sued, 5. nord etc.
das kleine oertchen san Pedro , in der Atacamawueste gelegen, war von touristen ueberfuellt, die preise dementsprechend hoch. ein alter schoener ort, der noch viele Adobehaeuser u. -mauern hat, d.h. aus selbst hergestellten ziegeln, in der sonne getrocknet. von hier aus kann man touren buchen, um geysire, salzseen etc. zu erleben. da ich so etwas schon von der anderen seite der anden , aus bolivien kannte, habe ich nur das tal des mondes u. das des todes besucht. den sonnenuntergang im valle de la luna wird mir unvergesslich bleiben, die farben, die duenen, die ansonsten mondaehnliche landschaft mit windskulpturen. von 1mm regen vor 1 jahr bluehte das gestein mit salzkristallen auf! sah aus, wie frostiger boden....
unvergesslich auch die spontan sich ergebende begleitung auf einer wanderung zu einem der aeltesten baeume der gegend. Walter, ein chilene , hatte gerade noch 2 tage frei, bevor er seinen neuen job anfing. und so ergab es sich, dass wir in die steinwueste wanderten, es sollten 3 km sein, letzendlich fanden wir den baum nicht, dafuer manches andere. z.b. chañar, samen des gleichnamigen baumes, haselnussgroesse. schale essbar, nur der kern nicht. wenn man sie getrocknet findet. schmeckt das fruchtfleisch wie schokolade!. ich ass minibirnen u. erfuhr, dass man sie nicht von der sonne heiss geworden essen darf= magenprobleme.
wir hatten nur 500ml wasser fuer uns beide, tranken spaeter das wasser aus einem sauber aussehenden bach, es schmeckte nach irgendwelchen
mineralien, eher uebel. kurz vor San Pedro brauchten wir, die wir stundenlang in der heissen sonne gelaufen waren, unbedingt wasser! 2 haeuser hatten selbst kein wasser , da an der wasserleitung gearbeitet wurde. Walter rief dann am gartentor eines einzelnen hauses und wir bekamen 3.5 l eisgekuehltes wasser geschenkt! mehr kann man sich ueber nichts freuen!!!
der norden Chiles ist also sehr, sehr trocken mit ganz seltenem regen. alles muss bewaessert werden, jedes bisschen gruen. schafft viele arbeitsplaetze!
gruener wird es dann ca. in der gegend von Valdivia. bekannte baeume u. pflanzen, ab hier siedelten dann auch die deutschen einwanderer. auch gibt es Berlines- kein R, werden aber aufgeschnitten u. mit pudding oder marmelade gefuellt. auch gibt's streussel- u. apfelkuchen, kuchen heisst sowas auch hier.
der sueden ist also sehr gruen und wie ueberall auch hier duenn besiedelt. Chile ist ja ca. 5 000 km lang, aber nur hoechstens 100 km breit. mit ca. 18 mill. einwohner. und die verteilen sich meist auf groessere staedte.
ureinwohner sind die Mapuche, die es nur ab ca. mitte des landes gibt. weiter nach sueden nennen sie sich anders, aber sie gehoeren zur gleichen indigenen gruppe. sie haben frueher erfolgreich mit den spaniern gekaempft.
jedes der suedamerikanischen laender spricht ein anderes spanisch, die chilenen sehr schnell und lassen so gut wie alle S am wortende weg- gewoehnungsbeduerftig!
viele menschen aus Santiago verbringen in Chiloe einen ruhigen urlaub. und menschen vom sueden tanken im norden im urlaub sonne!
treffe wie ueberall auf freundliche menschen; alle scheinen sich fuer deutschen fussball zu interessieren...
bis demnaechst- meine neugier ist ungebrochen, was neue gegenden angeht.grueesse an euch alle Ingrid
Aufbruch: | 28.10.2008 |
Dauer: | 24 Monate |
Heimkehr: | Oktober 2010 |
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