Mit Fahrrad durchs Ermland und Masuren
Auf Sandpisten durchs schönste Seengebiet
Eigens für die heutige Tour habe ich mir eine Spezialkarte gekauft, die jeden Weg enthält. Leider sagt sie aber nichts über den Zustand der Wege aus, wir wir bald feststellen müssen.
Immerhin aber sagen uns die Höhenlinien, dass wir teilweise auch mal Steigungen oder Gefällestrecken überwinden werden.
Die Radwanderwege sind im übrigen hier gut gekennzeichnet, auf Abwege kann man hier gar nicht geraten.
Zunächst fahren wir Richtung Ruciane Nida (Niedersee-Nieden), immer mit Blick aufs Wasser und fast ständig durch Wald. Radwanderland pur! Autos sieht man höchstens mal geparkt vor einem Haus, Die Schotterwege sind gut ausgetrocknet, weil es viel zu wenig geregnet hat, die Seen haben etwa 30 cm weniger Wasserstand als normal, da konnten die Mückenlarven nicht schlüpfen !
So einfach ist das Wasserwandern hier: Anker vorn raus und hinten an einem Baum festmachen. Geht natürlich nur mit minimalem Tiefgang
Mit einem Paddelboot müßte man hier auch auf große Entdeckungstouren gehen können.
Aber zum Paddeln muß man mehr Zeit haben, wir haben uns heute gut 80 km vorgenommen, da geht es per Rad wohl am besten. Doch nicht ganz. Hinter Ruciane wollen wir südlich des Niedersees einen großen Bogen bis Pisz fahren, denn der Weg führt nur durch Wald. Leider aber ist es eine Sandpiste, die gelegentlich befestigt, aber von Autos zerfahren ist oder aber eine reine Geländewagenstrecke, in der wir immer wieder stecken bleiben.
Die Mittagspause in einem kleinen Dörfchen Karwica (Kurwien) kommt da sehr gelegen. Mit Blick auf See und Wald und einen Bootshafen lädt der Flecken zum Verweilen ein.
Dann kommt die zweite Halbzeit querfeldein. Was ist leichter: Schieben oder immer wieder absteigen müssen und neu aufsitzen, wenn man stecken geblieben ist ?
Nach 15 Kilometern endet die Piste an einer Asphaltstraße, die Zivilisation hat uns wieder ! Aber wir müssen unsere Rückfahrstrecke verkürzen, Pisz/Johannesburg streichen wir und nehmen den direkten Rückweg von Wiartel nach Ruciane. Auch dieser Weg führt wieder zwischen Seen und Wäldern entlang und Autoverkehr ist die absolute Ausnahme.
Von Ruciane aus nehmen wir nun den Weg auf der Ostseite des Sees, an dem wir heute vormittag westlich entlanggefahren sind, damit wir keine Strecke doppelt abfahren müssen.
Die Schleuse in Ruciane verbindet den Niedersee (der höher liegt) mit dem Spirdingsee und der Masurischen Seenplatte im Norden.
18 km vor Nikolaiken endet die Straße an einer Fähre in Wierzba/Popielno. Wir erwischen die letzte Fähre um 17.10 Uhr, dann herrscht Nachtruhe bis morgen früh um 10 ! Das einzige Geräusch weit und breit ist der Motor, mit dem sich die Fähre an einem Seil über den See zieht.
Noch einmal ziehen wir die reine Waldluft in uns hinein und strampeln das Reststück zurück nach Nikolaiken. 108 km zeigen unsere Tachos heute abend, da können wir uns ein verdientes Abendessen gönnen !
Blick auf die Krutynia in Ukta. Ukta ist das Zentrum für Kajak- und Kanutouristen. Der Strom auf dem Flüßchen ist so stark, dass ich nur lieber abwärts paddeln würde.
Aufbruch: | 06.09.2009 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 22.09.2009 |