Russland - von Moskau nach Petersburg
Ausflüge in Moskau
Am Samstag wurden wir das erste Mal mit russischem Hahnengeschrei, bellen eines Hundes und grunzen der Schweine über das Radio Scholochow geweckt - sehr schön. Diese Zeremonie war dann das Morgenritual der ganzen Reise und jetzt, zu Hause, piept mein blöder Wecker jeden Morgen!
Gegen 8.45 Uhr ging es zur Besichtigung des Kreml und der Kathedrale los. Leider begrüßte uns Moskau mit leichtem Nieselregen. Zur Eröffnung des Kremls, gegen 9.30 Uhr, hatte sich der Regen zum Glück erledigt und der Schirm konnte in der Tasche bleiben.
Also ging es zuerst ins Herz der fast 11 Millionen-Stadt, in den ehemaligen Herrschersitz des Großfürsten bzw. Zaren, den Sitz des Metropoliten, Festung, Gefängnis und Folterkammer, Museum und Krönungsstätte, Waffen- und Schatzkammer und Ort wichtiger kultureller Ereignisse.
Weiter ging es vorbei an der mit 200 Tonnen Gewicht schwersten Glocke der Welt, aus welcher in Folge eines Brandes und der Einwirkung des Löschwassers ein 11,5 Tonnen schweres Stück heraus gebrochen ist. Die Glocke hat nie geläutet.
Der Kathedralenplatz wird vom Glockenturm Iwan der Große mit seinen 21 Glocken auf einer Seite eingegrenzt. Dieses eindrucksvolle Bauwerk erschuf Marco Ruffo im Jahre 1505 mit seiner Höhe von 81 m.
Unweit dieses Turmes steht dann die Mariä-Gewandlegungs-Kathedrale, die Hauskirche der Metropoliten und Patriarchen der Orthodoxen Kirche.
Leider sind die ganzen privaten Gemächer von Iwan dem Schrecklichen nicht zu besichtigen für die Öffentlichkeit.
Wettermäßig hatten wir Glück und mein Wunsch von Fotos mit Sonne und goldenen Kuppeln fand Berücksichtigung.
Die Mariä-Gewandlegungs-Kathedrale
Am Nachmittag stand dann fakultativ das Neujungfrauenkloster und der Prominentenfriedhof angrenzend auf dem Plan. Das Kloster zählt zu den schönsten Klosteranlagen Russlands und wurde im 16.Jh. vor den Toren Moskaus errichtet als Wehrkloster. Das Kloster wurde dann zum Verbannungsort der ehrgeizigen Halbschwester von Peter dem Großen, Sofija, welche während einer siebenjährigen Regentschaft im Namen des minderjährigen Peters die Staatsinteressen leitete. Später wurde dieses Kloster zum Gefängnis von Sofia, wo sie als Nonne bis zu ihrem Tod lebte.
Kathedrale der Gottesmutter von Smolensk
Der Mittelpunkt des Klosters ist die Kathedrale mit ihren prächtigen Fresken und deren wunderschönen Ikonostasen. Die Kathedrale wurde 1524 von Zar Boris Godunow erbaut.
Gleich an das Kloster reiht sich ein Friedhof an, wo man die Gräber vieler prominenter Personen aus Russland sehen kann. Dies sind Personen aus Politik, Kunst, Wirtschaft und Kriegsveteranen.
Die 5-etagige Ikonenwand
Nach dem Abendessen ging es an diesem Tag noch einmal zur Stadtbesichtigung bei Nacht. Erste Station war die weltberühmte Metro mit ihren schönsten Haltestellen, welche die reinsten Kunstwerke sind und wo die Züge in sehr kurzen Taktzeiten verkehren. Bemerkenswert sind die Fahrkartenverkäuferinnen, welche Einzeltickets für 22 Rubel (ca. 50 Cent) am Eingang verkaufen. Die Aufpasserinnen an der unteren Seite der Rolltreppe kontrollieren, dass alle ordentlich auf der rechten Seite der Rolltreppe stehen, ansonsten greifen diese Frauen energisch und wortstark in den Ablauf ein. Was auffiel sind die absolut sauberen Bahnstationen. Nirgendwo auch nur ein Stück Abfall auf dem Fußboden! Nach einer Rundfahrt durch 5 Stationen ging es in das abendliche Moskau, auf den Roten Platz - wobei krasnaja für rot oder schön steht.
Belorusskaja-Bahnhof
Dort sahen wir nun die Rückseite des Kremls, den Spasski Turm, das Mausoleum, wo Lenin nur noch vormittags geöffnet hat, das Kaufhaus GUM und die Basilius-Kathedrale mit ihren märchenhaften Türmen. Platt von diesem Tag lagen wir dann gegen 23.30 Uhr in unseren Kajüten.
Basilius-Kathedrale
Aufbruch: | 11.09.2009 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 22.09.2009 |