Malaysia aufem Seeweg

Reisezeit: November 2009  |  von Andreas Klunker

Penang - - - Grausame Knechtschaft

Angeblich zehrt das Segeln Einen aus und darum hatte die Regatta-Leitung fuer genuegend Pausen gesorgt. Der Tag war mehr oder weniger frei.

ABER

Fuer die Unentwegten gab es am Nachmittag das
Trishaw Rennen.
Jeremy hatte beschlossen, dass ich grosse Lust haette, daran teilzunehmen und ich fand mich auf der Melde-Liste.

Als Zuschauer macht dieses Rennen ja auch wirklich Spass:

Die Sportgeraete weren oertlich angemietet und die Besitzer freuen sich jedes Jahr ein Loch in den Bauch, weil die - unumgaenglichen - Reparaturen danach sehr lukrativ sind. Fuer die Jungs ist das so eine Art jaehrliche Betriebs-Sanierung.

Wie geht es vonstatten?
Ein Fahrer und ein --- Maschinist? Fahrgast? --- bilden ein Team.
Auf Kommando trinkt der Maschinist?/Fahrgast? einen Becher TIGER Bier (die sind Sponsor) so schnell er kann und plaziert den (hoffentlich) leeren Becher auf dem Kopf.
Nun ist es der Mannschaft erlaubt, zum Renn-Geraet zu rennen und zu starten.
Dann geht es ein paar Mal in die Runde.
Es gibt Ausscheidungs-Lauefe und eine End-Runde.

Und da gibt es auch keine Gnade: Kurven werden geschnitten - die Skulptur gefaehrlich nahe umrundet - Bahnmarken umgeworfen - und Karambolagen verursacht (oder provoziert)

Nach dem Ersten Lauf war die Zahl der verfuegbaren Trishaws schon gesunken. Es hatte sich erwiesen das die Abkuerzung durch einen Beton-Klotz nicht das gewuenschte Ergebnis brachte. Es gab auch teilweise ueberlastete mechanische Komponenten.
Unser Lauf war der zweite. Meine physische Leistungsfaehigkeit ist ja eher statisch und so haben wir diesen Lauf - ueberraschend - nur gewonnen, weil ein Mitbewerber uns gerammt hat und disqualifiziert wurde, und ein Anderer weiter vor uns mit der Skulptur eine Materialprobe gemacht hat, bei der es zu einer teilweisen spontan-Zerlegung seines Arbeitsgeraetes gekommen ist.

Ich habe davon aber nicht viel mitbekommen...war wohl zu bescheftigt, meine protestierenden Beinmuskeln in Bewegung zu halten.
Diese Muskeln haben dann auch gleich nach dem Ereignis fuer eine Weile den Dienst eingestellt; unter solidarischer Teilnahme der Lungen.
Der Nachteil dieses Sieges war, dass wir die Endrunde nun auch noch fahren mussten.
Ich hatte Teil eins nur ueberlebt, weil Emy mich vorbildlich angefeuert hat.

Nach einer gewissen Zeit auf dem Rasen war ich dann wieder in der Lage, halbwegs aufrecht zu stehen.

Teil 2 war die HOELLE:
Ich spuerte ploetzlich Muskeln von deren Existenz ich nie vorher gehoert hatte.
Mein Blickwinkel war eingeschraenkt (man sagte mir spaeter, das sei normal bei Hochgeschwindigkeits-Rennen)
Meine Lungen konnten sich nicht entscheiden ob sie vorne oder hinten raus wollten.
Ich muss nicht erwaehnen, dass wir die Endrunde nicht in Ruhm beendeten.
Mein Zustand war bedenklich.
Ich freute mich auf den naechsten Orkan auf dem Meer.

Steve hat das Alles bildlich dokumentiert; und weil ich ihm leid tat, hat er mir noch ein aufmunterndes Photo gemacht:

Hmmmm - Lecker!
Tiger Bier (die waren Sponsor)

© Andreas Klunker, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Raja Muda Regatta
Details:
Aufbruch: 14.11.2009
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 22.11.2009
Reiseziele: Malaysia
Der Autor
 
Andreas Klunker berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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