VIVE LA FRANCE - Familienferien im sonnigen Südfrankreich - Update 2012

Reisezeit: Mai / Juni 2009  |  von Ulrike S.

Alle Jahre wieder zieht es uns in den Pfingstferien nach Südfrankreich. Genauer gesagt ins Languedoc-Roussillon nach Gruissan in die Nähe von Narbonne. Zehn Jahre lang verbrachten wir hier Familienferien im Ferienhaus. Im Mai 2009 zum ersten Mal im Wohnwagen – und das in Vollbesetzung mit 5 (erwachsenen) Personen samt Hund!

Anreise in Etappen

Anreise in Etappen

Auf was hatte ich mich da nur eingelassen..... Eigentlich dachten wir, die Zeit der Familienferien wäre bei drei Töchtern im Alter von 15, 17 und 19 Jahren allmählich vorbei. Doch wenn Frankreich auf dem Terminkalender steht, dann gibt's wohl kein Halten unter den Damen. Zumal der Urlaub mit Eltern ja weitaus preiswerter ist als selbst finanzierte Ferien....
Kurzum: die Pfingstferien waren da, zwei Töchter hatten mit mittlerer Reife und Abitur ihren Schulabschluss so gut wie in der Tasche und sich damit Erholung vom Prüfungsstress wohl verdient. Unsere Älteste wollte uns die ersten Tage begleiten, um anschließend weiter zu ihrer Abitur-Abschlussreise ins spanische Lloret de Mar zu fahren. Es lag ja quasi auf der Strecke

Zehn Jahre lang verbrachten wir unsere Familienferien um diese Jahreszeit herum in Gruissan in einem gemieteten Ferienhaus. Inzwischen ist die Region des Languedoc also zu unserer zweiten Heimat geworden und ich hätte nie gedacht, dass wir einem Urlaubsziel so lange treu sein würden. Doch hierher zu kommen ist Entspannung und Erholung pur. Einfach nur Ankommen und da sein.
Im Mai 2009 war es trotzdem ein bisschen anders. Zum ersten Mal fuhren wir mit dem eigenen Wohnwagen in "unser" Gruissan. Ein anderes Ziel stand irgendwie nie zur Debatte. Also wurde für die Töchter noch ein separates Viermannzelt gekauft, der Wohnwagen gepackt, das Auto beladen und los ging's am Mittwoch Nachmittag vor Christi Himmelfahrt gleich nach Schulschluss. Da wir die rund 1200 Kilometer lange Reise mit dem Wohnwagen ohnehin nicht in einem Rutsch fahren wollten, starteten wir also eher gemütlich in Richtung Süden und wollten nach ca. 500 Kilometern im Burgund eine Zwischenübernachtung einlegen.

Trotz der beginnenden Pfingstferien in Baden-Württemberg kamen wir an diesem Nachmittag gut voran. Über Karlsruhe und die Autobahn A5 überquerten wir in Mulhouse die Grenze nach Frankreich und rollten weiter über Belfort und Beaune ins Burgund. Für die Übernachtung hatten wir uns bei Chalon-sur-Saône einen Campingplatz ausgesucht. Unterwegs entdeckten wir - eher zufällig - dass die Rezeption bereits um 18 Uhr schließen sollte. Das würde eng werden. Also gleich ins kalte Wasser springen, Französisch-Kenntnisse zusammenkramen und anrufen. Die Dame am Telefon war sehr nett und meinte, wir sollten uns einfach im Restaurant melden. Dort könnten wir dann alles erledigen.

Unser erstes Ziel: Der Campingplatz "Moulin de Collonge" in der Nähe von Chalon-sur-Saône im Burgund

Unser erstes Ziel: Der Campingplatz "Moulin de Collonge" in der Nähe von Chalon-sur-Saône im Burgund

Okay, so konnten wir beruhigt weiterfahren und wir erreichten gegen 18.30 Uhr die Autobahnausfahrt Chalon-sur-Saône. Von nun an ging es noch ein kurzes Stück über die Dörfer, wobei die Durchfahrten immer enger wurden. Wer schon mal in Frankreich war, der weiß, wovon ich schreibe. In Buxy begann mein Mann dann zu fluchen. Mit einem 14-Meter-Gespann und 2,40 Metern Breite war diese Ortsdurchfahrt kein wirklicher Spaß mehr. Zum Glück kamen uns nur französische Kleinwagen entgegen, die sich rasch in Seitensträßchen flüchteten. Wir erreichten also unbeschadet und ohne Schrammen den Campingplatz "Moulin de Collonge" in St. Boil.
Der Platz ist sehr idyllisch an einem Badesee und mehreren Teichen "mitten in der Pampa" gelegen. Im Restaurant wurden schnell die Formalitäten erledigt und wir durften uns einen von vielen freien Plätzen aussuchen.

Mitten im Grünen gelegen. Landschaftlich ist dieser Platz wirklich herrlich!

Mitten im Grünen gelegen. Landschaftlich ist dieser Platz wirklich herrlich!

Während mein Mann und die Mädels den Wohnwagen standfest machten und das Viermannzelt aufbauten, führte ich unseren Vierbeiner Gassi und vertrat mir auch selbst die Beine nach der langen Fahrt. Die Landschaft hier war einfach herrlich. Pures Land, auf den Weiden jede Menge der typischen Charolais-Rinder und über allem der Duft eines lauen Sommerabends. Die geschichtsträchtigen Orte wie Cluny und Taizé liegen um die Ecke und sind auf einem Radweg zu erreichen, den ich ein Stück entlangspazierte. Hier könnte man es tatsächlich länger aushalten, aber unsere Töchter ziehen massiv gen Süden. Sie haben mit Kultur eher nix am Hut.

Blick auf den Badesee vom Restaurant aus

Blick auf den Badesee vom Restaurant aus

Wieder zurück auf dem Campingplatz empfingen mich lange Gesichter. Die Sanitäranlagen seien ein Graus - so die Meinung unserer Damen. Auch mein Mann guckte diesbezüglich etwas unzufrieden. Tatsächlich würde ich die Anlagen als sehr rustikal bezeichnen. Die meisten Duschkabinen waren nicht in einem festen Gebäude, sondern im Freien nur mit einem Wellblech-Dach vor Regen geschützt. Die Toiletten-Brillen suchte man vergebens. Innerhalb einer ehemaligen Scheune gab es zwar je eine Dusche für Männlein und Weiblein sowie gewöhnungsbedürftige Toiletten, aber die waren nicht wirklich sauber.

Trotzdem, für eine Nacht würde es gehen und jetzt knurrte erst mal der Magen. Also ab ins Restaurant: dort saßen wir in einer lauschigen Laube im Freien, den Blick auf den Badesee und den kleinen, überdachten Pool, in dem noch Kinder planschten. Einen Pastis als Aperetif, dann ganz unfranzösisch eine super leckere Steinofen-Pizza mit Rotwein aus dem Burgund. Savoir Vivre - wir sind in Frankreich

Überdachter Pool am Campingplatz

Überdachter Pool am Campingplatz

© Ulrike S., 2010
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 20.05.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 06.06.2009
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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