VIVE LA FRANCE - Familienferien im sonnigen Südfrankreich - Update 2012
Spanien & Côte Vermeille
Lloret de Mar - Côte Vermeille - Couillore
Irgendwann war dann Schluss mit Faulenzen. Unsere älteste Tochter wollte weiter nach Spanien zu ihrer Abitur-Abschlussfahrt. Ziel war Lloret de Mar und wir nutzten die Gelegenheit für einen Tagsausflug nach Spanien.
Der Wecker klingelte früh, denn der Bus mit den Klassenkameraden aus Deutschland war die Nacht durchgefahren und sollte gegen 10.00 Uhr in Lloret eintreffen. Die beiden jüngeren Schwestern wollten derweil einen weiteren Strandtag einlegen.
Schon bei der Fahrt über die Autobahn spürten wir einen kräftigen Wind, der von den Pyrenäen herunter wehte. Der Tramontane, den wir eigentlich jedes Jahr um diese Zeit erlebten. Danach wurde das Wetter meist stabil sommerlich, während es vorher immer noch ein bisschen kühl und wechselhaft war. Gute Vorzeichen also, auch wenn wir bislang nicht über das Wetter meckern konnten.
Nach etwa zweistündiger Fahrt über die Autobahn erreichten wir die Touristen-Metropole an der Costa Brava. Schon die Zufahrt in den Ort war eher abschreckend. Hotelburgen en masse und scharenweise Touristenbusse mit jugendlichem Partyvolk aus ganz Deutschland. Ballermann lässt grüssen. Okay - wir müssen hier ja nicht Urlaub machen. Die Suche nach dem Hotel unserer Tochter gestaltete sich jedoch schwierig. Trotz Navi strandeten wir mitten in den engen Altstadtgassen von Lloret und mussten uns weiter durchfragen. An der Rezeption eines Hotels wurde uns freundlich mit einem Stadtplan weitergeholfen und wir konnten unsere Tochter bei ihren Klassenkameraden absetzen.
Für uns hieß es jedoch "nix wie weg hier" und wir machten uns schnell auf den Rückweg. Bei Figueres verließen wir die Autobahn und fuhren nun entlang der Küstenstraße zurück in Richtung Frankreich. Hatte am Morgen der Wind bereits kräftig geweht, so frischte er mit jedem Kilometer auf, den wir entlang der Côte Vermeille in Richtung Norden fuhren. Am Grenzübergang nach Frankreich bei Portbou - einem herrlichen Aussichtspunkt - konnten wir das Auto gar nicht mehr verlassen, weil der Tramontane mit aller Kraft blies. Also genossen wir die Aussicht vom Auto aus und hofften, nicht von den Klippen herunter geweht zu werden.
Portbou und der Grenzbahnhof, in dem der Zugverkehr von französischer Normalspur auf spanische Breitspur wechselt.
Über Port Vendres, Banyuls (hier werden die Trauben für den berühmte Likörwein angebaut) und Cerbere erreichten wir schließlich das Hafenstädtchen Collioure.
Hier legten wir eine längere Pause ein. Wir waren zwar schon zwei Mal zu Tagesausflügen hier in der Region, den Ort Collioure hatten wir aber immer irgendwie vergessen. Diesmal jedoch nicht und es ist wirklich ein ganz zauberhaftes Städtchen mit schönen Promenaden, pittoresken Fassaden und einer geschützten Bucht. Am Hafen legten wir in einem der zahlreichen Restaurants und Bistros eine Kaffeepause ein. Weil der Blick auf's Meer so schön war, die Sonne uns angenehm wärmte, die Bucht windgeschützt lag und die Faulheit wieder überhand nahm, verlängerten wir diese noch um einen Pastis. Dann jedoch setzten wir unseren Bummel durch die hübschen Gassen von Collioure fort, schauten uns verschiedene kunsthandwerkliche Galerien an und verbrachten hier einen angenehmen Nachmittag
Dann klingelte plötzlich das Handy. Unsere beiden Mädels auf dem Campingplatz riefen um Hilfe. Der Sturm wäre dort so stark, dass sie inzwischen mit Unterstützung aller Nachbarn sowohl das eigene als auch diverse andere Vorzelte sturmsicher festgezurrt hatten. Dennoch wäre ihnen die Situation etwas unheimlich und sie würden sich über unsere baldige Rückkehr freuen. Derweil würden sie im Vorzelt sitzen und die Stangen festhalten...
Wir verzichteten also auf eine weitere Bummelfahrt entlang der Küstenstraße und steuerten die Autobahn an. Hier kamen wir zwar auch nicht sehr viel schneller voran, denn der Sturm blies nun mit aller Macht. LKWs schlichen in bedenklicher Schräglage auf den rechten Spuren, ein PKW wurde sogar samt Anhänger um die eigene Achse über alle drei Fahrspuren gedreht. Glücklicherweise verfolgten wir das nur im Rückspiegel und es kam niemand zu Schaden.
Zurück auf dem Campingplatz wurden wir also bereits sehnsüchtig erwartet und wir klopften hier zunächst alle verfügbaren Heringe in den Boden, zurrten die Sturmsicherung fest und verzogen uns ins Vorzelt. An einen Strandspaziergang war an diesem Abend nicht mehr zu denken, so dass wir nach dem Abendessen einige gemütliche Runden Rommée spielten.
Aufbruch: | 20.05.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 06.06.2009 |