Nerzessisn in China - Xi'an
Ende der ersten Woche
6.Tag:
Nach dem Stadtbummel gestern hab ich es heute mal langsam angehen lassen. Es ist Samstag, da darf man laaaaange ausschlafen. Den Kampf mit der Waschmaschine hab ich doch noch gewonnen. Und zwar alleine. Jedenfalls schwammen meine Klamotten in Spülmittel durchzogenem Wasser. Ein paar Umdrehungen gab es dann auch noch. Stolz bin
Das gute Wetter musste genossen werden, also hab ich mich in den nahe gelegenen Park gesetzt, das zweite Buch weiter gelesen und der Geige gelauscht. Blöder Weise bekam mir der Staub nicht so. Nach ner Weile bin ich dann in den Supermarkt geflüchtet.
Eigentlich war geplant mit dem Amerikaner und seiner Frau abends essen zu gehen. Doch die wurde krank. Naja, ich bin hier ja auch zum entspannen. Essen gehen kann man nächste Woche noch und morgen hab ich viel vor. Das Buch möchte zu Ende gelesen werden...
7.Tag:
Die Männer unter euch und natürlich einige Frauen würden sich hier freuen. Zu jedem Anlass wird geböllert. Hochzeit, Geburtstag, ... Riesige Packungen auf einmal. Das ist verlässlicher als der Wecker am Morgen.
Die Chinesen kennen hier wohl keine Windeln, denn Babys und Kleinkinder tragen keine. Stattdessen haben sie im Schritt einen großen Schnitt in der Hose, so dass man den blanken Popo sehen kann. Ich werde morgen mal eine Lehrerin fragen, wie die das hier machen.
Heute morgen hab ich die Goose Pagoda angeguckt. War traumhaft. Hab mich zurückversetzt gefühlt in alte chinesische Kampffilme mit den prächtigen Tempeln und Klostern.
Die Chinesen lieben es zu handeln. Natürlich gabs auch Souveniers zu kaufen und das Handeln konnte ich dort testen
Beim relaxen danach im Park, hab ich einen Engländer mit seiner chinesischen Freundin getroffen. Sie ist die zweite Chinesin gewesen, die auch in Frankreich war. So konnte ich mein Französisch etwas aufbessern. Viele Chinesinnen scheinen gewisse Zeit in Frankreich gewesen zu sein. Als der Engländer plötzlich Deutsch sprach, konnte ich ihm nicht mehr auf Deutsch antworten. 1 Woche nur englisch, chinesich und französisch gesprochen - deutsch nur geschrieben oder gelesen - und schon vergisst man seine Heimatsprache
Mit dem Bussystem komme ich jetzt langsam klar. Was man nicht alles lernt, wenn man sich verlaufen hat und weder eine Straßenkarte noch genug Geld für ein Taxi mit hat.
Mir gefällt es hier in Xi'an. Aber leben wollen, würde ich hier nicht. Es ist viel zu staubig. Und obwohl die Uhr noch langsamer tickt als in Frankreich, empfinde ich es als relativ stressig mit dem Verkehr und dem Leben hier. Der Tagesablauf ist anders als in Europa. Daran muss man sich erst gewöhnen. Die Belgierin und der Spanier aus der Sprachenschule sind ca. 1-2 Jahre hier. Hut ab! Alte Traditionen und Glauben leben die Chinesen kaum noch aus. Alles ist Kommerziell und schon sehr nah am westlichen Leben dran.
Mein Guide wollte mich heute abend in einen Club mitnehmen. Betonung auf: wollte! Absage. Was solls. Ich krieg das auch allein hin. So trifft man schneller Menschen. Außerdem... bischen Abenteuer muss auch sein. Das Abenteuer war auch da. Oh man, Leute. Ihr glaubt garnicht, wie schlecht es mir geht. Zur Belohnung, dass ich allein heut Abend mit dem Bus in die Innenstadt gekommen bin und mir kurz eine Disco von innen angeschaut habe (kurz nur deshalb, weil wenig Leute drin waren und keiner getanzt hat), hab ich mir einen Fish-Mäc Menü und danach einen Karamell Macchiato gegönnt. Nach 1 Woche nur chinesisches Essen hat mein Magen aber so etwas von rebelliert! Dazu kam noch, dass der Bus auf der Rückfahrt so dermaßen voll war. Eingequetscht zwischen Chinesen. Von Station zu Station sammelte sich der schweißgetränkte Menschengeruch.Ich wusste beim Einsteigen, dass ich 1 ganze Stunde vor mir habe. Ich hab vielleicht 15min durchgehalten. Danach brauchte ich Luft. Letztendlich bin ich mit dem Taxi nach Hause gekommen.Der Fahrer hat wohl gemerkt, dass es mir nicht gut ging und ist relativ schnell gefahren. Hab ich schon erzählt, dass man sich hier nicht anschnallt?! Gurte sind hübsch anzuschauen.
Aufbruch: | 01.05.2010 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 31.05.2010 |