Ostseeradfernweg

1. Tag: Start am 15.04.2010, Anreise per Zug nach Wismar und per Rad nach Rerik (50km)

Am Vormittag mit dem Rad zum Bremer Hauptbahnhof zur Reiseauskunft wegen der Modalitäten um mit dem Fahrrad und Ländertickets von Bremen nach Wismar zu kommen. Leider kam ich mit meiner zuvor gezogenen Fleischermarke zur Reiseauskunft nach gefühlten 15 Minuten an den Schalter 3, wo mich ein extrem unfreundlicher Herr erwartete. Dieser suchte einige Minuten in seinem System nach einer Verbindungsmöglichkeit nach Wismar. Der Preis sollte dann angeblich 56,00€ betragen, worauf ich dann auf die Möglichkeit des Niedersachsen- und Mecklenburg-Vorpommern Ticket hinwies. Er sagte dann, dass das nicht gehen würde, da ich zwischen Hamburg Hauptbahnhof und dem ersten Bahnhof im Gültigkeitsbereich des MV-Tickets einen weiteren regulären Fahrschein haben müsste. Das konnte ich gar nicht glauben und macht auch keinen Sinn. Also auf weitere Fehlinformationen seitens dieses "kompetenten" Mitarbeiters verzichtet (zwischenzeitlich war der Zug, mit dem ich eigentlich fahren wollte bereits weg und der nächste erst wieder eine Stunde später) und am Automaten ein Länderticket Niedersachsen und ein Tagesticket für mein Fahrrad. gekauft.. Nachdem ich dann am Bahnsteig mit einem Aufsichtsbeamten geklärt habe, dass das Fahrradabteil mal vorn, mal hinten, mal mitten im Zug sein könnte bin ich dann in den Metronom nach Hamburg eingestiegen. Bei der wirklich freundlichen Schaffnerin fragte ich noch einmal nach der Gültigkeit des Fahrradtickets und dem ersten Bahnhof im Gültigkeitsbereich des M-V Tickets. Sie erklärte, dass es ab Hamburg gültig ist (und auch noch nie anders war) und das Fahrradticket gilt generell immer einen Tag unabhängig von der Fahrkarte. Also mit dem Fahrrad in Hamburg mittels Aufzug zum Billettautomaten, ein MV-Ticket gelöst. Und zurück auf das weiterführende Gleis nach Wismar mit wieder der gleichen Frage nach dem Einstieg für Radfahrer beim Regional Express. Ist aber alles relativ problemlos gelaufen, nur der Absatz in den Wagen war mit rund 20kg Gepäck plus Fahrrad schon nicht so einfach. Ankunft (sogar pünktlich!) in Wismar und offenbar noch leichte Orientierungsschwierigkeiten. Jedenfalls habe ich am Bahnhof keinerlei Hinweise auf den Ostseeradfernweg gefunden. Also bin ich blindlings drauflos gefahren und am Hafen gelandet.

Auch hier, obwohl eigentlich ein Highlight Wismars, kein Hinweis auf den Weg. Wiederum bin ich meiner Intuition (die mich offenbar verlassen hatte) gefolgt und an einer relativ steilen Strasse weiter gefahren. Auf halber Wegstrecke zum "Gipfel" überkamen mich aber dann doch Zweifel und ich drehte bei, um am Hafen oder Bahnhof jemanden nach dem richtigen Kurs zu fragen. Und siehe da, aus Richtung Lübeck kommend habe ich dann auch das Schild gefunden. Ich folgte dem Weg durch ein Industriegebiet und landete irgendwann am Wasser.

Dann mit Gegenwind (Stärke 4-6 aus NO) weiter bis nach Rerik.
Am Ortseingang dann auch gleich ein Hinweis auf eine Pension. Wegen der bereits fortgeschrittenen Stunde (17:45Uhr) folgte ich dem Hinweis und kam zu einer einfachen, kleinen Pension.
Zufällig war auch gerade eine freundliche Frau (die Wirtin?) im Begriff das Haus zu verlassen, aber für mich kehrte sie noch einmal um und gab mir ein Zimmer. Das Fahrrad konnte ich in einem Raum, in dem sich auch die Heizung befand, unterstellen.
Nachdem ich eingecheckt hatte, machte ich einen kleinen Rundgang durch den Ort zum Hafen.

Danach war ich dann noch zum Essen fassen in einer Pizzeria. An einem der ansonsten leeren Tische saßen drei junge Italienerinnen, die sich lautstark in einer mir nicht geläufigen Sprache (könnte italienisch gewesen sein ) unterhielten. Das bestellte Gericht kam dann auch relativ schnell (Pizza Calzone).
Gegen 21:30Uhr war ich wieder in der Pension und bin auch gleich in die Waagerechte gegangen.