JenFri auf großer Malaysia und Bali Rundreise!
Auf nach Perhentian
Auf nach Perhentian - oder: Jennys persoenlicher Hoellentrip!
Gegen 12h hat sich unser Bali-Aufenthalt dem Ende zugeneigt und wir sind von Kuta aus mit dem Taxi zum Flughafen gestartet. Von dort aus ging es mit dem Flieger nach Kuala Lumpur. Dort angekommen konnten wir unser Gepaeck noch so gerade in Empfang nehmen, bevor es dann mit dem Bus weiter zum Hauptbahnhof Kuala Lumpurs ging. Die Fahrt dauerte eine gute Stunde und als wir dort ankamen konnten wir uns gerade noch einen Burger genehmigen, bevor wir uns schon auf den Weg zu dem Gleis machen mussten, auf welchem der Nachtzug (Wau-Express) abfuhr. Auf dem Weg dorthin habe ich vorsichtshalber nochmal einen Toilettenstopp eingelegt (sehr angenehm auf dem Bahnhof - aber ich dachte mir "lieber eine Steh-Toilette als 13 Stunde gar keine Toilette). Das Gleis wurde erst ca. 15 Minuten vor Abfahrt geoeffnet, so dass wir mit einer Meute Einheimischer vor dem Gleis standen und wie die Groupies auf Einlass gewartet haben. Nachdem wir festgestellt haben, dass wir samt Gepaeck nicht durch die Gaenge des Zuges kommen, mussten wir dieses eins nach dem anderen vor uns herschieben bis zu unserer Kabine. Dort angekommen hat sich der Zug wider erwarten als relativ komfortabel erwiesen. Es wurden keine Tiere transportiert und wir hatten eine Zweierkabine fuer uns alleine. Wir konnten die Fahrt also zu zweit auf ca. 5 qm mit einem Ventilator und einem Waschbecken verbringen. Der Zug fuhr max. 30kmh - mehr waere auch nicht drin gewesen, denn so wie er bei dieser Geschwindigkeit schon gewackelt hat (und uns fast aus den Betten geworfen hat), moechte ich garnicht wissen ob er ein schnelleres Tempo geschafft haette. An Schlaf war waehrend der Fahrt nicht zu denken: entweder war es zu heiss, zu kalt oder es hat so gewackelt, dass wir uns am Bett festhalten mussten. Zudem ist unsere Tuere staendig aufgegangen (was allerdings an unserer Unfaehigkeit liegt einen einfachen Tuerverschluss zu verstehen). Nach einer ca. 15-stuendigen Zugfahrt (wir hatten maechtig Verspaetung) sind wir endlich in Wakaf Bahru angekommen.
In bruetender Hitze haben wir uns auf dem Weg zum Busstand gemacht - den wir allerdings nicht gefunden haben. Am Bahnuebergang (wo uns ein Affe auf dem Fahrrad entgegengekommen ist) hat uns aus einem Auto heraus eine einheimische Frau angesprochen und gefragt wohin wir wollen. Sie kam gerade mit ihrer Tochter aus Kuala Lumpur und wurde von ihrem Mann abgeholt. Da es zum Busbahnhof wohl recht weit ist, haben sie uns kurzerhand dorthin gefahren. Auf dem Weg dorthin stellte sich heraus, dass beide schon oefter in Deutschland waren und sehr gute Englischkenntnisse hatten. Die Fahrt zum Busbahnhof hat die Familie einen grossen Umweg gekostet, aber sie waren einfach nett und hilfsbereit. Am Bahnhof angekommen haben sie uns sogar ihre Telefonnummer gegeben, damit sie uns bei unserer Rueckkehr von Perhentian abholen und zum Zug bringen koennen - oder uns noch etwas von der Stadt zeigen koennen, je nachdem. So viel Hilfsbereitschaft ist echt irre! Ein Hoch auf Wan und Sofia (den Namen der Tochter hab ich leider nicht verstanden). Vom Bahnhof aus ging es dann weiter mit dem Bus nach Kuala Besut. Die Fahrt dorthin hat 2 Stunden gedauert. Ja, bisher war es eine anstrengende Reise und wir waren auch sehr muede, verschwitzt und hungrig. Aber nein, das war noch nicht das was die Reise fuer mich zum Hoellentripp gemacht hat. Der Teil sollte erst noch kommen. Von Kuala Besut aus sollte uns ein Schnellboot nach Perhentian bringen. Ok, Schnellboote - damit sind wir schon oefter gefahren, kein Problem. Als ich das Boot dann gesehen habe, dachte ich nur "gut, mit der Nussschale sind wir wohl doch nicht so schnell, aber wenigstens kommen wir an". Wir wurden zu ca. 20 Menschen plus Gepaeck in die Nussschale verfrachtet und schon ging es los. Das Ding sah nicht stabil aus, war aber dermassen schnell, dass ich wirklich dachte, dass es jeden Moment auseinander bricht. Es ist permanent hart auf dem Wasser aufgeknallt, das Gepaeck ist nur durch die Gegend geflogen und ich habe tausend Tode ausgestanden! Ich habe versucht mit meiner Achterbahnfahrten-Taktik durchzukommen: Augen zu, irgendwo festkrallen und hoffen, dass es schnell vorbei ist. Das mit dem "Augen zu und festkrallen" war kein Problem, das Problem lag eher darin, dass eine Achterbahnfahrt keine 40 Minuten dauert!!! Ich glaube Fridtjof hat ein komplett blaues Bein, weil ich mich so daran festgekrallt habe...
Dann endlich hat das Boot angehalten, aber nein - nicht um uns rauszulassen, nein erst durfte ein anderer raus. Dieses Spiel hat der Typ noch ganze 3x mit uns veranstaltet und mich fast in den Wahnsinn getrieben. Zum Schluss waren nur noch wir beide uebrig und endlich konnte wir unsere "Station" anfahren. Da wir ja nur noch zu zweit waren, hat er uns eine besondere Freude machen wollen und nochmal richtig Gas gegeben: Ich haette ihn umbringen koennen! Nachdem wir dann endlich angekommen waren mussten wir noch mitten auf dem Meer das Boot wechseln (von der schnellen Nussschale in eine langsame Nussschale) um dann endlich bei "Mamas" anzukommen. In dem Moment habe ich mir ueberlegt, ob ich meinen Lebensmittelpunkt nach Perhentian verlege, mir ein Floss baue oder zurueck schwimme - noch bin ich mir nicht sicher was ich machen werde. Aber unsere Odysee sollte noch kein Ende haben! Im Resort angekommen hat man uns nicht erwartet - erst im Juli. Und da hier gerade Ferien sind, ist das Resort komplett ausgebucht. Auf unseren Buchungen steht zwar das korrekte Datum, aber was will man machen?! Wir sind halt in Malaysia und nicht in Deutschland. Fuer 2 Naechte hat er uns untergebracht und wo wir nun ab Samstag schlafen, das wissen wir noch nicht... herrlicher Tag!
Der Bungalow, den er uns zugewiesen hat ist ziemlich verwohnt und mit netter knallpinker Rosenbettwaesche versehen. Also Albtraeume vorprogrammiert =) Nachdem wir unser Mueckennetz aufgebaut haben - ohne waere ich hier verloren - haben wir uns erst mal an den Strand gelegt und uns ein bisschen ausgeruht. Bisher haben wir noch nicht viel von der Insel gesehen, aber das Wetter ist super und wir hoffen, dass der Rest auch haelt was der Reisefuehrer verspricht.
Aufbruch: | 19.05.2010 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 17.06.2010 |
Indonesien