from America a América

Reisezeit: Juli 2010 - April 2011  |  von Björn D.

Vancouver und Denman Island

Nun ist es ja auch schon wieder fast 3 Wochen her, dass ich das letzte Mal hier reingeschrieben habe, wie die Zeit doch vergeht...ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich schon über sechs Wochen in Kanada bin!

Also, ich hab euch ja das letzte Mal geschrieben, dass ich für eine Woche nach Vancouver fahren wollte und das habe ich auch gemacht, allerdings mit einer unerfreulichen Überraschung, denn als ich mit dem Vater der Familie, bei der ich gewohnt habe, zurück fahren wollte, ist uns auf dem Highway, ca. 2 Stunden vor Vancouver der Reifen geplatzt. Es ist uns zum Glück nichts passiert, allerdings durften wir dann 2 Stunden mitten in der Pampa auf den Abschleppdienst warten, der einen neuen Reifen aufgezogen hat, allerdings ist durch den Unfall mein straffer Zeitplan komplett aus dem Ruder gelaufen, denn ich wollte mich eigentlich mit Jasmin, die am selben Tag angekommen ist, um 6 treffen, allerdings war ich erst um 7 in Vancouver und hatte keine Möglichkeit mich mit ihr in Verbindung zu setzten. Wir haben uns aber doch noch irgendwie abends getroffen und sind was essen gegangen.
Am nächsten Tag ging mein straffes Vancouver-Programm auch gleich erfreulich los, denn ich konnte mir endlich mein Visum abholen, wofür ich diesmal nicht einmal fünf Minuten gebraucht habe, schon komisch, erst brauchen die kanadischen Behörden drei Wochen um einen Buchstaben zu ändern und dann musste ich noch nicht mal eine Nummer ziehen. Auf jeden Fall habe ich dann erst mal eine Regenjacke gekauft für das regnerische Vancouver Island und hab mich danach mit Jasmin getroffen, mit der ich meine Sozialversicherungsnummer beantragt habe. Danach sind wir dann ins Vancouver Aquarium und haben uns zu überzogenen Preisen eine sehr mäßige Orkashow angeschaut. Abends bin ich noch mit Florent aus meinem Hostel nach Gastown gegangen, wo wir in einer netten Bar jamaikanisches Bier getrunken haben, das es in einer Flasche gab, die mich irgendwie stark an Hustensaft erinnerte.

Tagdarauf habe ich mich wieder mir Jasmin getroffen und wir sind auf den Vancouver Lookout rauf, ein Hochhaus in Downtown Vancouver, von dem man einen Klasse Blick auf ganz Vancouver hat. Danach sind wir nach Granville Island gefahren, welches wir jedoch als sehr unspektakulär empfunden haben.
Den Samstag haben wie noch eine Lighthouse Park Tour gemacht, die von meinem Hostel aus organisiert wurde und uns nach West Vancouver geführt hat und von einem alten Mann, der allerdings noch ziemlich fit war, geführt wurde. Nachdem man da ein bisschen rumgewandert ist und Fotos vom Leuchtturm geschossen hat, ging es mit dem Bus zurück nach Vancouver, wo ich mich am Abend mit Florent und Asha aus Australien und ein paar anderen in einen Irish Pub begeben habe, wo wir ein paar Bierchen getrunken haben. Den Sonntag bin ich ein bisschen langsamer angegangen, indem ich den Nachmittag mit Longboarden im Stanley Park bei wunderschönem Augustwetter verbracht habe. Abends bin ich noch mit ein paar Leuten ins Kino, wo wir uns The Expendables (Sylvester Stallone, Mickey Rourke, Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis etc) angeguckt haben und ihn einstimmig als schlecht befunden haben.
Am Montag habe ich dann mit Asha und Florent noch an einem Pub Crawl teilgenommen, der auch wieder von meinem Hostel organisiert wurde, uns aber leider nur in drei Bars geführt hat. Das war aber auch gut so, denn ich war noch ganz schön geschafft von der Grouse Mountain Besteigung, auf den ich mit Jasmin rauf bin, das war wie anderthalb Stunden Treppen steigen, nur halt ohne richtige Stufen, sondern auf einem kaum befestigten Weg, der ungefähr 800 Höhenmeter zurücklegt.

Am Dienstag, meinem letzten Tag in Vancouver, habe ich an Erik's Tour teilgenommen, einer Stadtführung der anderen Art, die uns durch komplett Vancouver geführt hat. Eigentlich wollte Jasmin da auch mitkommen, da sie aber scheinbar zu viel gefeiert hatte am Abend vorher bin ich da alleine hin, hab dort aber Henrik aus Köln kennengelernt mit dem ich dann am Abend auch gleich feiern gegangen bin. Da wir doch so einige Bars abgeklappert haben, bin ich auch nicht vor halb 6 ins Bett und durfte dann auch gleich wieder um 8 aufstehen, da ich meinen Bus nach Denman Island kriegen musste, wo ich mich als Wwoofer in einem Hostel angekündigt hatte.
Nach einer echt anstrengenden Fahrt mit zwei Fähren und zwei Bussen bin ich endlich auf Denman Island angekommen, wo ich mich am Abend mit Chris, einem Gast aus dem Hostel, an den Strand begeben habe, wo wir zu ein paar Bierchen Gitarre gespielt haben. Am Donnerstag hieß es dann gleich im Hostel zu arbeiten, allerdings erwies sich das als eine echt entspannte Aufgabe, da außer Chris, der gezeltet hatte, niemand im Hostel gewohnt hat und somit auch nicht viel zu putzen war, also bin ich mittags mit Chris in den Nationalpark auf der anderen Seite der Insel gefahren, wo man die Berge des Festlands auf der einen und die Berge Vancouver Islands auf der anderen Seite und dazwischen den Pazifik bestaunen konnte.
Die Tage darauf waren wieder sehr eintönig, eine Insel kann der Wüste doch sehr ähnlich sein, denn hier gab es wieder nichts zu tun. Da die Gäste im Hostel auch auf ein Minimum limitiert waren, hieß das auch nicht viel Abwechslung. Also hab ich viel im Internet rumgehangen, bin einmal mit dem Fahrrad ins Dorf und an den Strand gefahren und am Samstag hat Sheldon, der Besitzer des Hostels, mich und seine kleine Tochter Grace mit zum Recyclinghof genommen, wo es anbei auch noch einen Umsonstladen gab. Nachmittags durfte ich dann ein paar Löcher graben für die neue Terrasse, die Sheldon bauen wollte, wobei Grace mich die ganze Zeit unterhalten hat. Ich hab noch nie ein 10jähriges Mädchen gesehen, das so gut in Konversationen für ihr Alter war wie sie. Am Sonntag habe ich mal wieder mit zu Hause telefoniert und meine Eltern haben mich in der Entscheidung bekräftigt ein Auto zu kaufen, denn ich hatte zuvor einen alten VW Bulli im Internet gefunden, der perfekt für mich und meine Reise erschien. Das gute Stück stand allerdings in Victoria, allerdings hab ich mich sofort in den Bus verliebt und deswegen hieß es dann auch am Montag ab nach Victoria zu fahren, um mir den Wagen anzuschauen...

der Leuchtturm im Lighthouse Park

der Leuchtturm im Lighthouse Park

gewöhnungsbedürftiges Essen in Chinatown

gewöhnungsbedürftiges Essen in Chinatown

der Fähranleger auf Denman Island bei Abenddämmerung

der Fähranleger auf Denman Island bei Abenddämmerung

© Björn D., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mich, Björn, 19 Jahre jung, zieht es nach Amerika, um die nördliche Hälfte der Panamericana zu bereisen. Ich werde zuerst zwei Monate lang in Kanada arbeiten, um dann erst gen Norden ans Nordpolarmeer zu fahren und dann gen Süden durch die USA und Mittelamerika bis nach Panama zu fahren, falls nichts dazwischen kommt...
Details:
Aufbruch: 21.07.2010
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: April 2011
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Björn D. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.