Around Annapurna

Reisezeit: Mai / Juni 2010  |  von Patricia Lütgebüter

Bericht unserer 20-tägigen Trekkingtour "Around Annapurna" über den 5.416 m hohen Thorong-La Pass. Aufgeteilt in Tagesetappen, inkl. Angabe der Tageshöhenmeter und natürlich viele Eindrücke!

Vor dem Trek

Ankunft in Kathmandu
Sa, 15.05.2010

Um ca. 22 Uhr kam unser Flieger am internationalen Flughafen von Kathmandu bzw. an einem kleinen verlassenen Flughafen irgendwo in Nepal an. Wir waren "relativ" gut vorbereitet - die benötigten Passfotos hatten wir noch schnell in Hong Kong (von einem Pakistani mit Mini-Digicam und knall blaüm Hintergrund, so dass meine Haare auf den Bildern grün sind) machen lassen, die 40 US$ pro Person jedoch konnten wir nicht mehr wechseln lassen, da es am Flughafen in Hong Kong keine US$ gab. Also hofften wir auf einen ATM am internationalen Flughafen von Nepal!

Zunächst mussten wir erst mal den ganzen VISA-Kram ausfüllen und uns anstellen... erst standen wir auch richtig an, bis uns ein wichtig erscheinender Mann sagte, wir sollten uns in die andere Schlange anstellen. Endlich an der Reihe hiess es dann: Wo ist der Beleg, dass ihr in der ANDEREN Schlange schon das Geld für das VISA bezahlt habt? So bekamen wir erst mal nur einen halben Stempel und mussten nun das Geld beschaffen... Weit und breit kein Geldautomat zu sehen - nur eine Wechselstube, wo wir wenigstens fragen konnten: Der ATM ist außerhalb des Gebäudes! Also musste Andreas erst mal das Gebäude ohne VISA verlassen um Geld abzuheben. Da wir allerdings nach zehn Uhr abends hatten und in Kathmandu sowieso öfters der Strom ausfällt, funktionierte der ATM natürlich nicht! Aber kein Problem: Vor der Tür standen, wie wahrscheinlich jeden Abend, ca. 100 Nepalis, die Andreas anboten, ihm das Geld zu leihen und uns dann mit in IHR Hostel zu nehmen. Zum Glück hatten wir schon ein Hostel per Internet im Voraus gebucht - mit Abholservice! Das heisst auch unser Manager stand mitten unter den Wetteifernden und konnte und das Geld glücklicherweise vorstrecken.

Wieder im Flughafen mussten wir dann die soeben erworbenen 6.500 Rupies erst mal in der Wechselstube, die sofort danach schloss, wieder in US$ wechseln, da für das VISA keine Rupies angenommen werden. Die nehmen ihr eigenes Geld nicht an???
Als Letzte aus unserem Flieger bekamen wir dann auch endlich unseren VISA-Stempel und wurden im Auto des Managers durch ruhige, einsame Straßen zum Hostel kutschiert.

Nach der ganzen Hektik konnten wir gut schlafen! Das Zimmer mit eigenem Bad war ca. fünf Mal so groß, wie das in Hong Kong, dafür hatte es keine Klimaanlage sondern nur einen Ventilator, der natürlich nicht funktioniert, wenn der Strom ausfällt...

Kathmandu & die Frage ob mit oder ohne Porter und/oder Guide
So, 16.05.2010

Nach unserem ersten nepalesischen Frühstück machte uns unser Manager einige Angebote für den Annapurna Trek mit Porterguide (Porter & Guide in Einem):
15 US$ für einen Porterguide pro Tag oder ein 18-Tage-Komplettpaket inkl. Porter, beiden Permits (Genehmigungen), Busticket, Frühstück, Mittag- & Abendessen und Unterkunft für 690 US$ pro Person. Für Essen und Unterkunft soll man, sofern man nicht das Komplettpaket bucht, ca. 25 - 30 US$ pro Tag und Person einplanen - soweit die "Fakten".

Natürlich redete er uns auch ins Gewissen, dass man einer Familie hilft, wenn man einen Guide arrangiert und dass er nichts von dem Geld bekommen würde und dass die "Notfall"-Porter auf dem Weg je nach dem nicht vertraünswürdig sind und mit deinem Gepäck davon laufen... Wir, leicht zu beeinflussenden, machten uns also den ganzen Tag Gedanken, bis wir schließlich zu dem Entschluss kamen uns nicht beeinflussen zu lassen und es so zu machen wie geplant - also ohne Porter und ohne Guide! Wenn, dann kaufen wir uns 'nen Esel!!! Ohne Porter können wir unser eigenes Tempo gehen, ohne befürchten zu müssen evtl. zu langsam zu sein. Wir sind von Niemandem abhängig und können somit dort bleiben, wo wir wollen und nicht wo Jemand anderes möchte. Wir müssen nicht darüber nachdenken, dass ein Porter ja mehr kostet je länger man bleibt/braucht und je mehr Umwege man macht und müssen uns auch über Niemanden ärgern außer vielleicht über uns selbst - die Erfahrung mit den kaum englisch sprechenden Guides, mit denen man sich kaum unterhalten kann haben wir in Südamerika schon gemacht. Außerdem brauchen wir so kein schlechtes Gefühl haben, dass jemand anderes unsere Sachen schleppt, sondern können selber das gute Gefühl haben, es auch wirklich geschafft zu haben!

Schweren Herzens teilten wir also unsere Entscheidung unserem Manager mit und waren nach einem Tag in Kathmandus lauten, hektischen und unübersichtlichen Straßen froh, das Hostel fürs Abendessen nicht mehr verlassen zu müssen und unseren Manager wenigstens ein bisschen glücklicher zu machen bzw. ihm doch noch ein bisschen Geld einzubringen

Vorbereitungen für den Trek
Mo, 17.05.2010

Zwei Genehmigungen benötigt jeder Trekker, der den Annapurna Circuit wandern möchte: ACAP und TIMS. Diese beiden Dokumente muss man sich, wenn man keinen Guide hat, selbst besorgen! Nachdem wir uns den Tag zuvor schon einmal verlaufen hatten und uns Niemand, trotz Karte, sagen konnte wo wir uns befinden und wo wir hin müssen, liefen wir nun immer auf die Karte schaünd los - und fanden den Weg! Und überlebten ihn sogar!!! Die Straßenüberqürungen waren echt haarsträubend! Das Beste ist, sich einer Gruppe Einheimischer anzuschließen und denen dann quasi in die Hacken tretend über die Straße folgen - nur so kann man das irgendwie überleben! Unsere Dokumente bekommen wir recht flott und sind ca. 6000 Rupies (ca. 65 Euro) und je 4 Passfotos ärmer.

Zurück im Hostel lassen wir unseren Manager für uns den Touristenbus nach Besi Shahar buchen und begeben uns an unsere Rucksäcke... Einmal Probepacken, alles wieder auspacken, noch etwas rauspacken und alles wieder einpacken. Leider hatten wir damals keine Waage und wussten also den ganzen Trek über nicht, wie viel Kilo wir mit uns rumschleppen - aber nach drei Tagen wandern sollte man sich ja sowieso an das Laufen und das Gewicht auf dem Rücken gewöhnt haben.
Heute wissen wir, dass mein Rucksack ca. 11 Kilo inkl. 2 Liter Wasser und Andreas ca. 13.5 Kilo inkl. Wasser gewogen hat.

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 15.05.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 11.06.2010
Reiseziele: Nepal
Der Autor
 
Patricia Lütgebüter berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.