Laos und Kambodscha
Im Norden
Es regnet und regnet.... da haette ich ja gleich zu Hause bleiben koennen. Seit Stunden stapfen auf glitschigem Pfad durch den Dschungel, entweder gehts steil bergauf oder bergab, der Pfad ist teilweise nur 15 cm breit, 50 Grad zum Abgrund geneigt und lehmig schlammig, da ist jeder Schritt wichtig. Gottseidank halten die oberen Stockwerke des Primaerwaldes den Regen so einigermassen ab. Wir sind morgens in Luang Namtha gestartet und 1 h mit dem Minibus nach Suedosten gefahren, dann in einem Dorf ausgestiegen und haben die Rucksaecke geschultert. Alle Mitwanderer (1 Australier, 3 Australierinnen, Erika aus der Schweiz, Pascale aus Frankreich, 1 Englaenderin und ich) haben volle Daypacks, muessen jetzt aber noch einen Schlafsack, ihr Paket Klebereis und Wasser mitnehmen.
Zwischendurch gibts dann einen "lunch" im Wald, Bananenblaetter werden ausgebreitet, jeder nimmt sein Klebereispaket, dazu gibt es Fischkoepfe, diverses Gemuese, jeder formt mit den Fingern ein Reisbaellchen und packt die Zutaten dazu. Erstaunlich lecker! Spaeter passieren wir dann ein Dorf des Khmu Volkes. Sie pflegen noch den Animismus, ein Mann liegt offensichtlich krank in einer Huette und der Schamane laesst vom gesamten Dorf Strohsterne gegen die Krankheit falten ...... Das Dorf hat keinen Strom und kann nur ueber den Fusspfad ueber die Berge erreicht werden, den wir auch gekommen sind. Es gibt also so gut wie keine Moeglichkeit, einen Kranken zur Strasse zu bringen.
Das zweite Dorf wird von Lanten (Black Lao) bewohnt, die frueher mal aus China eingewandert sind. Auch dieses Dorf ist nur zu Fuss erreichbar. Es gibt eine kleine Schlafhuette fuer uns, und eine Familie ist reihum an der Reihe, fuer uns zu kochen, es gibt ein sehr leckeres Mahl mit viel Gemuese und dem unvermeidlichen sticky rice (der sehr sehr sticky ist), anschliessend wird der unverzichtbare Lao Lao ausgegeben (tituliert als Whiskey, in Wirklichkeit aber selbst gebrannter Reisschnaps), bis die Flasche alle ist, eine zweite lehnen wir dankend ab.
Alles laeuft unter "community-based tourism", dh die Doerfer partizipieren an den Einnahmen und bestimmen mit, so dass auch ihnen das alles zu gute kommt. So haben wir zeitweise drei guides.
Am naechsten Tag - die Huehner kraehen wie in ganz Laos ab 3 Uhr morgens - geht es weiter am Namha River entlang, ueber eine schwankende Bambusbruecke, dann wieder etliche hundert Hoehenmeter sehr steil rauf und runter, bis wir zuletzt den Namtha River mit dem Langboot queren und und auf eine Strasse stossen. An einem ausgesetzten steilen Stueck warten wir wie immer auf die Australierin, die recht langsam geht, geschaetzt 45 Jahre. Kommentar von Xai, unserem Guide: Die Frau ist ja auch schon sehr alt! Darauf sage ich: Hoer mal, ich bin hier der Aelteste! Darauf antwortet er: Du bist ja ein Mann!! Frauen sind hier ab 30 alt und Maenner nehmen sich keine aelteren Frauen!!
Nun faengt es richtig an zu schuetten und das bleibt die naechsten Tage auch so.
Aber zurueck zum Beginn. In Houay Xai hatte ich einen Minibus nach Luang Namtha in den noerdlichen Bergen genommen, um die laeppischen 113 km in mehr als 4 Stunden zurueckzulegen. Die Strasse wurde von den Chinesen (panzerfest?) erbaut, um von China moeglichst schnell nach Thailand zu kommen, ist aber im ersten Teilstueck zu grossen Teilen bereits wieder kaputt oder schon wieder im Bau, so dass man nur 20 - 30 km pro Stunde schafft.
In Luang Namtha sind wir nur noch 50 km von der chinesischen Grenze entfernt. Sieht aus wie eine staubige Westerntwon, hat aber 150.000 Einwohner. Wie uerall in SO-Asien die typischen traveller guest houses und die unvermeidliche Travellerkost von fried rice with noodles bis zum banana pancake, aber auch typische Lao Kost wie z.B "sour bamboo soup". Mittels eines gemieteten Fahrrades finde ich den aeltesten (von insgesamt 5 ) geocache in Laos (Gruss an Eva). Am naechsten Tag dann das erwaehnte Trekking!
Es regnet weiter und wird staendig kaelter. Es ist lustig anzusehen, dass alle Rad- und Motorradfahrer einhaendig fahren, auch mt Famlie hinten drauf, weil sie naemlich in der anderen Hand den Regenschirm halten muessen, manchmal haelt der Fahrer den Schirm ueber den Lenker, waehrend seine Beifahrerin den 2. (transparenten) Schirm ueber das Gesicht des Fahrers haelt, der dann seinerseits durch den Schirm hindurch nach vorne blickt....
User Minibus hat 20 Sitzplaetze , wir starten aber mit 26 Leuten und unterwegs steigt noch der eine oder andere zu, das entsprechende Gepaeck stapelt sich immer hier auf dem Dach. 4 der Gaeste nehmen auf kleinen Kinderplastikstuehlchen im Gang Platz, der Rest sitzt auf der Motor. Unentwegt klingeln Handies, einer telefoniert laut schreiend. Nach 4 Stunden groesstenteils auf Naturstrassen kommen wir in Oudomxai an, einem Kreuzungsort in the middle of nowhere. Wir hatten extra den Fruehbus genommen, um dort noch den Anschluss zu bekommen, muessen dann aber 3 Stunden in der Busstation warten, da zuwenig Passagiere da sind und auf den spaeteren Bus aus Luang Namtha gewartet wird. Dann gibts halt eine Nudelsuppe am Stand fuer einen Euro.
Eine kleine Korrektur noch zum vorigen Kapitel: Das Zimmer kostete natuerlich nicht 1,5 Dollar, sonder 15 Dollar, kein wunder, dass man da durcheinander kommt, denn fuer 300 Dollar erhalte ich 2,4 Millionen Kip.
Ich bin mittlerweile in Luang Prabang und werde demnaechst mal wieder etwas berichten aus dem Land der Stressfreien. Alles geht hier in aller Ruhe zu, 2 Flaschen Bier gleichzeitig zu tragen, ist bereits zuviel!! (-;
Aufbruch: | 06.01.2011 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 19.02.2011 |
Kambodscha
Thailand