Kambodscha
Tonle Sap - Pnom Krom - Chong Kneas
Tonle Sap - Pnom Krom - Schwimmendes Fischerdorf Chong Kneas
Bevor wir Kambodscha schon wieder verlassen, fahren wir zum größten See des Landes, dem Tonle Sap. Schon die Fahrt entlang des Flusses ist beeindruckend. Teilweise steht die Straße unter Wasser, so dass Schritttempo angesagt ist. Die Hütten, die rechts und links die Straße säumen, sind etwas erhöht auf Stelzen gebaut. Etwas weiter außerhalb fahren wir an Reisfeldern vorbei und können beobachten, wie Frauen ins tiefe Wasser steigen, um die Blüten und Früchte der Lotusblumen zu ernten.
Frau bei der Ernte von Lotusblüten
Die Früchte, die zugegebenermaßen an Duschbrausen erinnern, können wir probieren. Dafür werden die Beeren herausgedrückt und geschält. Die übrig gebliebenen weißen Kugeln schmecken für uns ungewöhnlich.
In Phnom Krom besteigen wir ein Boot und fahren zunächst den Fluss entlang. Hier herrscht reges, geschäftliches Treiben. Der Fluss ist ziemlich breit. Viele kleine Boote mit ganz unterschiedlichen Ladungen sind unterwegs. Ein kleines Boot nähert sich unserem und ein kleiner junge präsentiert uns seine Wasserschlange. Kurz darauf besteigt er unser Boot und bietet uns kalte Getränke zum Kauf an. Wie fast alles soll es 1 USD kosten. Aufgrund hoher Inflation der einheimischen Währung Riel wird zumindest das touristische Leben in USD abgewickelt.
Wenig später erreichen wir die schwimmende Stadt Chong Kneas. Hier leben etwas 2.000 Familien auf Hausbooten. Die Männer arbeiten als Fischer, die Frauen kümmern sich um den Haushalt und die Kinder und versuchen mit weiteren Einnahmequellen etwas dazuzuverdienen.
Tonle Sap - Schwimmendes Fischerdorf Chong Kneas
Sogar Flöße mit Schweinen und Gänsen entdecken wird. In dem Dorf gibt es eine Schule, einen Kindergarten, eine Kirche und sogar ein Boot mit einem Sportplatz. Gelenkig klettern die Kinder auf den Booten herum. Selbst Babys werden von ihren Müttern in kleinen Hängematten liegend auf kleinen Kajaks mitgenommen.
Der Tonle Sap ist der größte Süßwassersee im südöstlichen Asien und versorgt die Hälfte der Landesbevölkerung mit Fisch. Über einen 100 km langen Kanal ist der See mit dem Mekong verbunden. In der Regenzeit wächst der See bis auf eine Fläche von 13.000 qkm (sonst 2.500 qkm) an, an der tiefsten Stelle ist er jedoch nur zehn Meter tief. Auch eine Krokodilfarm gibt es zu besichtigen. Die hier gezüchteten Tiere werden verzehrt und zu Krokodilleder verarbeitet.
Es ist eine faszinierende kleine Welt, ziemlich weit entfernt von unserem Luxusleben. Hier gibt es zahlreiche Fotomotive, wie man sie aus Bildbänden Südostasiens kennt.
Auf der Rückfahrt bleibt noch etwas Zeit um einen Kunsthandwerk-Produzenten zu besichtigen. Im Siem Reap Arts & Crafts Training Center werden aus Sandstein oder Holz Skulpturen gefertigt.
Siem Reap Arts & Crafts Training Center - Buddha-Figuren
Tempelfiguren dienen als Vorlage, so sieht man wie mit großem handwerklichen Geschick Buddhas, hinduistische Götter, Apsaras oder Elefanten gefertigt werden. Auch aus Kupfer werden Schalen oder Schatullen gefertigt und teilweise bemalt oder mit Blattgold oder Blattsilber verziert. Etwas Patina sorgt für das "historische" Erscheinungsbild.
Nun ist es Zeit zum Flughafen zu fahren. Der Ausreiseprozess wird ähnlich gewissenhaft durchgeführt. Mit einer Ausreisegebühr von 30 USD pro Person hatten wir allerdings nicht gerechnet. In der Nachbetrachtung der Reise sind wir zu der Schlussfolgerung gekommen, dass wir uns für Kambodscha mehr Zeit hätten nehmen sollen und mindestens noch die Hauptstadt Pnom Phen hätten besuchen sollen. Selbst Badeurlaub hätten wir hier bestimmt besser als in Khao Lak verleben können. Ein armes, kriegsgebeuteltes Land, das aber sehr sympathisch wirkte.
Wir hoffen, dass Ihnen unser Reisebericht gefallen hat. Weitere Reiseberichte haben wir auf unserer Homepage www.schlingels.de veröffentlicht.
Aufbruch: | 17.10.2010 |
Dauer: | 3 Tage |
Heimkehr: | 19.10.2010 |